Deggendorf
Immer der Nase nach

30.08.2017 | Stand 18.09.2023, 2:11 Uhr

Ben war erfolgreich und darf sich über Streicheleinheiten und Hackfleisch als Belohnung freuen. − Foto: Roland Binder

Jeden Freitag kommt in Deggendorf eine wechselnd große Gruppe Mantrailer mit ihren Hunden zusammen – mal im Wald, mal in der Stadt, diesmal hat man sich in einem Wohngebiet getroffen. Der Begriff Mantrailing kommt aus dem Englischen und steht für eine Form der Tier- und Personensuche: Der Hund bekommt dabei zuerst die Geruchsprobe einer Person gezeigt, die sich versteckt hat, dann soll er sie anhand ihres individuellen Geruchs aufspüren. Findet ein Vierbeiner den "Vermissten", gibt es neben ausführlichem Lob eine leckere Belohnung – das kann je nach individuellen Vorlieben statt Fleisch auch mal ein Fruchtzwerg sein.

"Das Suchverhalten ist jedem Hund angeboren", erklärt Trainer Andreas Stefan, und seine Frau Sonja Stefan-Penzenstadler ergänzt: "Obwohl auch die Hunde mit der Zeit besser werden, sind es eher die Herrchen, denen wir etwas beibringen müssen: Nämlich, ihren Hund zu lesen und Vertrauen zu ihm zu haben. Bei uns steht der Spaß für Mensch und Hund im Vordergrund!"

Obwohl in erster Linie eine Freizeitaktivität, gibt es für die Mantrailing-Teams aber auch ein praktisches Einsatzgebiet: Zertifzierte Suchhunde spüren entlaufene Haustiere auf oder helfen dabei vermisste Personen zu finden, ehrenamtlich. Gelegentlich finden auch Mantrailing-Wettbewerbe statt, und in Österreich ist demnächst ein Weltrekordversuch geplant: 55 Teams sollen einem 55 Tage alten Trail einmal rund um den Wörthsee nachspüren.

− ast