Archäologiemuseum Quintana Künzing
Gottheit und Youtube-Star: Kulturgeschichte der Katze + Fotos

21.12.2019 | Stand 18.09.2023, 4:13 Uhr
Gabriele Blachnik

Darstellungen der Bastet, Göttin der Freude und Liebe im alten Ägypten. Die ursprüngliche Löwengestalt wurde mehr und mehr zur friedfertig sanften Katzengestalt. −Fotos: Gabriele Blachnik

Kein Haustier ist allgegenwärtiger als die Katze. Um die 14 Millionen Katzen leben in Deutschland. Den harmlosen, handsamen Verwandten von Tiger und Löwe begegnet man nicht nur am Hof oder im Haus ihrer Besitzer. Ob am Land oder in Siedlungen wird den freiheitsliebenden Vierbeinern auch viel Freiheit beim Streunen und Jagen gewährt. Schon im alten Ägypten waren die Menschen Katzen zugetan, erhoben sie sogar zu Gottheiten. Nun kamen ein Museumsleiter und ein Ägyptologe auf die Idee, die vielfachen Katzenspuren in der Kulturgeschichte näher zu verfolgen und eine thematisch breit gefächerte Ausstellung über Katzen zu machen.

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Wie schwierig das ist, zeigt die vom Liechtensteinischen Landesmuseum verwirklichte Sonderausstellung, die derzeit im niederbayerischen Museum Quintana in Künzing zu sehen ist. Ausgehend von den altägyptischen Katzengottheiten, die als originale oder kopierte Statuetten präsentiert werden, wollten Wolfgang Wettengl und Rainer Vollkommer die vielseitigen Beziehungen zwischen Mensch und Katze bis in die Gegenwart aufzeigen.

Die Katzenliebe im Islam haben sie beispielsweise aufgegriffen oder die Rollen der Katze in Märchen wie "Der gestiefelte Kater" oder in Geschichten wie "Der kleine Muck". Erinnert wird an Katzen, die Spielfilmen einen besonderen Dreh verschafft haben, etwa der rote Kater an der Seite von Audrey Hepburn in "Frühstück bei Tiffany". 30 Fakten über die Eigenschaften und Lebensweise von Katzen sind schließlich nachzulesen. Wussten Sie etwa, dass eine Katze durchschnittlich 10950 Stunden ihres Lebens schnurrt und die älteste bekannte Katze 38 Jahre alt wurde?

Zudem zeigen in der Ausstellung Fotocollagen unzählige Katzenporträts der Jetztzeit, fotografiert von ihren Besitzern. Mit diesem Beitrag, der mithilfe eines Zeitungsaufrufs der Passauer Neuen Presse entstanden ist, wollte man Katzenfreunde aus der Region für die Sonderschau gewinnen.

•Bis 19. April 2020 im Museum Quintana, Künzing, Osterhofener Strasse 2. Aktuell bis 26. Dezember geschlossen. Geöffnet ist das Haus wieder vom 27. bis 30. Dezember und dann ab 2. Januar, Di.–So. 10–16 Uhr

•Der 88-seitige Katalog "Diese Katze ist die Sonne selbst – Am Anfang gegenseitiger Begegnung" ist an der Kasse erhältlich
Mehr zum Thema lesen Sie am 21. Dezember im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.