Am 8. Mai 2015 wird der 70. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus gefeiert. Das nimmt das Berliner Anne Frank Zentrum zum Anlass für ein Projekt, an dem acht deutsche Städte teilnehmen. Deggendorf ist eine davon. Jetzt stellten die Akteure um Schirmherr Oberbürgermeister Christian Moser Details zu "70 Jahre danach – Generationen im Dialog" vor. Sie suchen noch Zeitzeugen, besonders interessant ist der Zeitraum bis 1949.
Ziel ist es, Jung und Alt in einen Dialog über Geschichte zu bringen. Welche Spuren des Zweiten Weltkriegs finden sich in Deggendorf? Wie haben die Menschen den Alltag erlebt? Wie gestaltete sich das Schulleben? Was stand auf dem Speiseplan? "Wir sind auf der Suche nach Alltagsgeschichten", erläuterte Stadtarchivar Erich Kandler die Herangehensweise gestern bei der Pressekonferenz im Rathaus. Er ist im fünfköpfigen Koordinatorenteam der Zeitzeugenbeauftragte, wird die Vorgespräche führen und die Zeitzeugen an die Schulen vermitteln. Unterstützt wird er dabei von Ulrike Schwarz, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den städtischen Museen auch die Geschichtsmeile erarbeiten wird, die rund um den 8. Mai 2015 im Dachgeschoss des Stadtmuseums über die Ergebnisse des Projekts informieren wird. Die Form ist offen – es können Filme, Lesebücher, Hörbilder, Plakate oder Zeitungsberichte sein.
Dr. Ernst Schütz vom Geschichtsverein und Lehrer am Robert-Koch-Gymnasium übernimmt die pädagogische Regie. Historiker Prof. Lutz-Dieter Behrendt vom Stadtarchiv bietet sich als Geschichtsbeauftragter an; er wird den Schulklassen das Archiv zur Verfügung stellen. Den Überblick über das Projekt wird Museumschefin Birgitta Petschek-Sommer behalten.
− mic
Mehr darüber lesen Sie in der Mittwochsausgabe der DZ.
