Deggendorf
Freibad-Saison mit niedriger Drehzahl

07.09.2020 | Stand 18.09.2023, 4:51 Uhr

Schwimmen mit Abstand im Kreisverkehr: Im elypso-Freibad sind die Hygiene-Auflagen streng umgesetzt worden. Bei den Gästen kam das überwiegend gut an. −Foto: Sabine Süß

Es ist gut gelaufen, stellt elypso-Badleiter Johann Dollmaier nach der außergewöhnlichen Freibad-Saison fest, deren letzter Tag der Sonntag war. Und damit meint er vor allem die Hygiene-Auflagen und deren Umsetzung. Die Besucherzahlen waren den Umständen entsprechend niedrig: 10150 zahlende Gäste waren heuer im Freibad. 2019 waren es mit 30321 fast genau dreimal so viele.

Zum einen war die Saison um rund fünf Wochen kürzer als die bisherigen: Üblicherweise öffnet das Freibad Mitte Mai seine Becken. Heuer hat die Pandemie dafür gesorgt, dass erst am 26. Juni etwas ging. Das Ende der Badesaison im elypso-Freibad fällt dagegen jedes Jahr mit dem Ende der Sommer-Schulferien zusammen – der Sonntag, erklärt Dollmaier, wäre also so und so der letzte Tag gewesen.

Zum anderen hatte die verkürzte Saison insgesamt eine niedrigere Drehzahl, beschreibt es der Badleiter. "Wir haben es mit den Hygiene-Auflagen sehr genau genommen – und das ist auch geschätzt worden." Theoretisch hätten, gemessen an der Gesamtfläche, bis zu 1000 Menschen gleichzeitig im elypso-Freibad sein können. Im Schwimmer- und Multibecken durften jedoch, gemessen an der Wasserfläche, nur bis zu insgesamt 91 Badegäste ihre Bahnen ziehen. Und weil man ja eben wegen der Becken ins Freibad geht und nicht wegen der Liegeflächen, hat das Team die mögliche Besucherzahl auf bis zu 300 gedeckelt. Und das war eine gut praktikable Zahl, resümiert Dollmaier: Alle Gäste konnten die Zeit im Bad mit entsprechendem Abstand genießen. Nur sehr wenige wollten die vom Virus ausgehende Gefahr nicht wahrhaben und haben die strengen Kontrollen moniert. "Wir mussten uns aber nach den gesetzlichen Vorgaben richten", so Dollmaier. Die meisten Badegäste haben deren strenge Umsetzung ohnehin für gut befunden, stellen der Badleiter und sein Team fest.

Besucht werden konnte das Bad täglich in drei Zeitblöcken. Gut 60 Prozent der Gäste haben ihre Tickets, um sicher zu gehen, bereits im Vorfeld online gebucht. Bei heißem Wetter war deren Anteil noch höher. So kam es nur sehr selten dazu, dass Besucher an der Kasse wieder umdrehen mussten, weil schon 300 drin waren.

Reibungslos gelaufen sei auch der Betrieb am Kiosk: Dieser habe sein übliches Angebot bereitgehalten, war allerdings nur beim Nachmittags-Zeitblock geöffnet. Mit Plexiglas-Scheibe an der Ausgabe, immer frisch desinfizierten Tischen und "Einbahnstraßen-Regelung" konnte man auch dort auf Nummer sicher gehen.

Seit gestern ist das Freibad für heuer geschlossen. Im Hallenbad beginnen am kommenden Montag die Umbauarbeiten, die bis ins Frühjahr 2021 hinein dauern sollen. Für die Sauna wird gerade ein Hygiene-Konzept erarbeitet. Sie kann möglicherweise in den kommenden Wochen wieder geöffnet werden, allerdings nur unter zwei Bedingungen: Die Neuinfektions-Zahlen müssen entsprechend niedrig bleiben und der Betrieb muss für das Bad wirtschaftlich sein.

− kw