Handball
Feier-Tage für die SSG Metten: Herren gewinnen – und die Damen führen die BOL an

16.10.2017 | Stand 18.09.2023, 2:17 Uhr
Peter Dermühl

Hexer im Tor: Petr Foltyn (rechts) hielt gut, mit blutiger Nase sogar noch besser. − Foto: Helmut Müller

Kopftreffer, blutende Nase, kurzer Schwindel? Einmal schütteln und weiter geht’s. Hart im Nehmen sind sie, die Handball-Torleute. So wie Petr Foltyn im Kasten der SSG Metten, die auch dank seiner Fang-Künste am Samstag über die SG Moosburg triumphierte. 26:22 hieß es nach dem ersten Heimspiel.

Den Titel des Chef-Kanoniers holte sich David Huml im Moosburg-Spiel mit acht Treffern von Sebastian Klima zurück, der zuletzt Burghausens Schicksal in deren eigener Halle mit zehn Knallern besiegelt hatte. Zu Beginn des Aufsteiger-Duells jedoch musste der SSG-Anhang Wind machen, denn im Spiel der Klosterer war nicht viel Gelungenes zu erkennen.

Anders die Moosburger, die unbekümmert und mit Erfolg den Abwehrriegel der Gastgeber belagerten. Dann aber Routinier Sigi Klein mit Wunderpass auf Matthies Elgeti, der per Traumtor zum 3:2 auflegte. Nun folgten zehn vorzügliche Handball-Minuten auf SSG-Seite: Über David Huml, Michi Zisler und Matthies Elgeti wurde nach geduldigem und schlauem Aufbau abgeschlossen, und schon stand es 10:5. "Jetzt Deckel drauf und am Torverhältnis schrauben", forderte Coach‘ Steininger, doch sein Ruf verhallte: So endete das Zwischenhoch jäh mit Moosburgs 12:12-Ausgleich zur Pause.

Nach weiteren Anweisungen vom Chef erspielte sich die Steininger-Truppe zu Beginn der zweiten Hälfte rasch eine 16:14-Führung, stellte dann aber die Kreativ-Arbeit ein. Vor allem das wichtige Spiel über die Außenpositionen fand nicht mehr statt. Dafür machte sich Eigensinn breit. Als Moosburg zum 17:17 ausgeglichen hatte und später Mettens Abwehrchef Jonas Jirsa nach Rot das Feld räumen musste, schien der Mannschaft das Spiel zu entgleiten. Bis Petr Foltyn die Nase blutig geworfen wurde: Davon unbeeindruckt vernagelte der SSG-Keeper anschließend seinen Kasten und war einmal mehr der Erfolgsgarant der Klosterer. Mit seinen Paraden konnten die Gastgeber den Vorsprung gegen die nimmermüden Moosburger behaupten und durch Elgeti und Zisler bis Spielende noch auf 26:22 ausbauen. Übungsleiter Steininger, im Hauptberuf Mittelschullehrer, ging danach streng ins Gericht: "Man muss nach dieser Partie auch den warnenden Finger heben. Das war im Gegensatz zum Burghausen-Spiel heute teilweise ein planloses Agieren." Am Sonntag in Ingolstadt erwartet er ein anderes Auftreten.
Mettens Damen sind Tabellenführer
Diesen Anblick genießen Mettens Oberliga-Damen wenigstens acht Tage lang: Tabellenführer in der Bezirksoberliga ! Dafür war allerdings ein hartes Stück handballerischer Arbeit notwendig, bis der hartnäckige Konkurrent MBB SG Manching in allerletzter Sekunde geschlagen war. Anstelle des verhinderten Klaus Töpl hatte SSG-Präsident Adi Helmprecht als Interimstrainer einen nahezu kompletten SSG-Kader zur Verfügung. Nach knapp 19 Minuten führten die Klosterinnen hochverdient mit 13:7, zur Halbzeit stand es 19:15 für Metten. Dann, eine Minute und 14 Sekunden vor Schluss, steht es 26:26. Die ehrwürdige St.-Benedikt-Sporthalle kocht, die Uhr läuft gnadenlos herunter. Drei Sekunden vor Abpfiff Foul von Manching, Freiwurf Metten. Ramona Achatz nimmt den Ball und versenkt, begleitet vom schrillen Ton der Schlusssirene, zum 27:26-Triumph im Manchinger Kasten. Dann kullern kleine Freudentränen.

Ergebnisse der Reserven: Herren II, Bezirksklasse Ost: SSG – TSV Simbach III 20:33 (8:15); Damen II, Bezirksklasse Ost: SSG – ETSV 09 Landshut 17:22 (9:12).