Plattling
Falsche Beamte knüpfen Plattlingerin 25.000 Euro ab - Drei Festnahmen

24.05.2017 | Stand 18.09.2023, 1:57 Uhr

Die Polizei konnte drei Personen, die sich als Polizeibeamte ausgaben, festnehmen. − Foto: Symbolbild PNP

Beamten der Kriminalpolizei (Zentralaufgaben) Oberbayern Süd ist am Dienstag zusammen mit Münchner und niederbayerischen Kollegen ein Schlag gegen Telefonbetrüger gelungen: Sie nahmen falsche Polizeibeamte fest und konnten einer 84-jährigen Geschädigten aus Plattling 25.000 Euro zurückgeben, die ihr von den Betrügern abgeknüpft worden waren.

Nach wochenlangen Ermittlungen der Kripo gegen eine überregional agierende Betrügerbande haben die Beamten des Fahndungskontrolltrupps Wörth zwei Frauen und einen Mann aus München im Alter von 21 bis 30 Jahren festgenommen. Bei der Festnahme fanden die Beamten im Auto der Täter insgesamt 25.000 Euro. Das Geld erbeuteten die Betrüger zuvor von einer 84-jährigen Bewohnerin eines Altenheims in Plattling (Landkreis Deggendorf).

Nachdem die Plattlingerin einen Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten bekommen hatte, der ihr sagte, dass ihre Bargeldbestände auf Fingerabdrücke untersucht werden müssten, hob die ahnungslose Frau insgesamt 25.000 Euro von ihrem Konto ab. Dieses Geld übergab sie später an einen der Täter außerhalb des Altenheims. Zu diesem Zeitpunkt ahnte die Geschädigte noch nicht, dass sie damit Betrügern aufgesessen war.

Gestohlenes Geld sollte in die Türkei gebracht werden

An der A92-Anschlussstelle Dingolfing klickten schließlich die Handschellen. Alle drei Täter konnten festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft München II beantragte Haftbefehl gegen das Trio. Über den Antrag entscheidet im Laufe des Mittwochs der Haftrichter. Ersten Ermittlungen zufolge sollte ein Großteil des erbeuteten Geldes in die Türkei gebracht werden, wo das "Callcenter" der Betrügerbande vermutet wird. Die weiteren Ermittlungen gegen Mittäter und Hintermänner der Festgenommenen werden durch die Kripo (Zentralaufgaben) Oberbayern Süd geführt. Fest steht bereits, dass die Täter für weitere ähnlich gelagerte Fälle in Oberbayern verdächtigt werden.

In diesem Zusammenhang warnt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd erneut, bei verdächtigen Anrufen von angeblichen Polizeibeamten, sich über die Einsatzzentrale unter der Notrufnummer 110 rückzuversichern. Betrüger würden oft die jeweilige Ortsvorwahl und die Telefonnummer 110 benutzen, warnt die Polizei. Bei einem echten Anruf der Polizei erscheint eine solche Nummer nicht.

− pnp