Der SV Erlbach hat offenbar Angst davor, zu gewinnen – diesen Eindruck konnte man am Samstag beim 2:2 im Heimspiel der Fußball-Landesliga Südost gegen den SB/DJK Rosenheim haben.
In dem so wichtigen Duell zweier von der Relegation bedrohter Vereine kam der Gastgeber, der auf den erkrankten Johannes Penkner verzichten musste, nach drei Minuten zur ersten Gelegenheit. Timm Schwedes traf den Ball optimal und zwang Torwart Nico Merz zu einer Faustabwehr. Den besseren Start erwischten aber dennoch die Gäste. Eine Kopfballrückgabe von Erlbachs Spielführer Harald Bonimeier wurde immer länger, erwischte seinen Torwart Klaus Malec auf dem falschen Fuß und landete zum 0:1 im Netz (9.). Die Holzland-Truppe ging umgehend zum Gegenangriff über und wurde schnell belohnt. Einen Abschluss nach einer Ecke konnte Merz parieren, im Nachfassen hatte er den Ball aber nicht sicher und so kam der schnell nachsetzende Sebastian Hager an die Kugel und wurde von Merz von den Beinen geholt. Es gab Elfmeter, den Thomas Deißenböck flach ins Eck versenkte (12.).
Die Erlbacher hatten nun ihre stärkste Phase, ließen Ball und Gegner laufen. Der Inn/Salzach-Rivale präsentierte sich weitgehend schwach und hatte wenig entgegenzusetzen. So kam die Heimelf nicht unerwartet noch vor der Halbzeit zum zweiten Treffer: Hager hatte 20m vor dem Tor viel Zeit und bediente mit einem perfekten Pass in die Gasse den durchgestarteten Schwedes, der zum 2:1 einschob (37.). Doch die Führung gab nicht die erhoffte Sicherheit, die Abstimmung in der Defensive passte überhaupt nicht.
Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel zunehmend. Erlbach schob den Ball hin und her, Rosenheim, obwohl unter Zugzwang, tat kaum etwas, um zurück ins Spiel zu kommen. Als nach einer guten Stunde SB-Spielmacher Yasin Temel an der Auslinie nach einem äußerst harten Einsteigen gegen Leon Schwarzmeier, das dem Verursacher sichtlich leid tat, die gelb-rote Karte kassierte, schien das Spiel gelaufen zu sein. Bei den wenigen sich ergebenden Möglichkeiten fehlte dem SVE jedoch der Wille zum Abschluss. Es wurde oft quer gespielt und noch einmal weiter gepasst, statt das Tor zu suchen. Die Rosenheimer witterten nun ihre Chance, spielten in Unterzahl couragierter auf und wurden prompt belohnt. In der 81. Minute kombinierten sie sich durch das Mittelfeld, Daniel Kobl kam vor dem Strafraum an den Ball, zog ab und traf per Aufsetzer zum 2:2. Wer nun auf eine Schlussoffensive oder gar einen Sturmlauf gehofft hatte, wurde enttäuscht. Beide Seiten schienen sich mit der Punkteteilung abgefunden zu haben. So feierte der Sportbund das 2:2 nach dem Schlusspfiff auch als Erfolg, während die Erlbacher die Köpfe hängen ließen. Einmal mehr wurde der große Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst.
− Thorsten Eisenacker
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