708 Fans am Reuthinger Weg
Elfer-Aufreger, murrende Fans und eine bittere Pleite: Schmerzhafter Samstag für Schalding

09.10.2021 | Stand 19.09.2023, 2:19 Uhr

Frust pur: Die Schaldinger erlebten gegen Rain eine große Enttäuschung. −Foto: Lakota

Diese Niederlage schmerzt. Sehr sogar. Mit 0:1 verlor der SV Schalding-Heining am Reuthinger Weg sein Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern. Der TSV Rain/Lech nahm dank eines direkt verwandelten Freistoßes drei Punkte mit – auch, weil dem engagierten SVS ohne den Gelb-gesperrten Fabian Schnabel (sechs Tore) offensiv die zündenden Ideen fehlten. Für die Niederbayern ist die Heimpleite ein enormer Nackenschlag im Abstiegskampf. "Wenn wir daheim gegen Rain nicht gewinnen, gegen wen dann?", war hinterher oft auf der Zuschauertribüne zu hören.

Schalding kommt ordentlich ins Spiel, verzeichnet durch Rene Huber (Fernschuss) und Daniel Zillner (Kopfball) erste Halbchancen. Die beste Gelegenheit der Anfangsphase vergibt Simon Griesbeck, weil er weniger als zehn Meter vorm Tor den Ball nicht richtig trifft. Wie die Jungfrau zum Kind kommt Rain dann zum 1:0 – aus heiterem Himmel. Arif Ekin überrascht SVS-Keeper Simon Busch mit seinem direkten Freistoßversuch von halbrechts, der Ball schlägt im kurzen Eck ein. Der Schuss war haltbar, dem Torhüter deshalb aber einen Patzer zu unterstellen wäre falsch. Für die Gäste ist die Führung optimal: Rain kann sich aufs Verteidigen konzentrieren und macht das nur zu gern. Schalding rennt an, ist offensiv jedoch limitiert an Ideen und findet kaum Lösungen. Nur einmal kommt der SVS durch, Martin Tiefenbrunner hat die dicke Chance zum 1:1, zielt aber knapp am langen Eck vorbei.

Den zweiten Durchgang beginnt die Elf von Stefan Köck mit demselben Engagement, spielerisch ist das aber einfach zu wenig gegen einen absolut schlagbaren Gegner. Eine Einzelaktion von Christian Seidl, der in der Box drei Gegenspieler abschüttelt und aus spitzem Winkel am Torwart scheitert, bringt dennoch fast den 1:1-Ausgleich. Erst in der letzten Viertelstunde kommt dann Feuer rein: Rain übersteht eine kurze Schaldinger Druckphase, unter anderem zielt Huber übers Tor.

Gallmaier-Aufreger – kein Elfmeter

Als kurz darauf Markus Gallmaier in den Strafraum zieht und zu Fall kommt, fordern die meisten der 708 Fans am Reuthinger Weg einen Elfmeter. Von "klarer Fall" ist die Rede, doch Schiedsrichter Andreas Dinger (Bischofsgrün) entscheidet auf Weiterspielen – ein Urteil, das auch anders hätte ausfallen können. Die Stimmung ist nun aufgeheizt, und Nicola Della Schiava sieht wegen Meckerns seine zweite gelbe Karte – also Gelb-Rot. Doch auch aus der einfachen Überzahl kann Schalding keinen Gewinn schlagen, findet im Rainer Riegel keine Lücke. Der eingewechselte TSV-Stürmer Maxi Käser verpasst in der Nachspielzeit noch den Knock-out, schießt allein vorm Tor an den Pfosten. Dann ist Schluss – und Schalding schleicht zum neunten Mal als Verlierer vom Platz.

Als Trainer Stefan Köck hinterher bei der PK von einer "ordentlichen Leistung" spricht, wird es unruhig unter den Fans. Viele murren lautstark, einige buhen sogar. Für sie war der Auftritt gegen den Vorletzten einfach zu wenig. Mit der Spvgg Greuther Fürth II wartet am nächsten Wochenende wieder ein direkter Konkurrent auf den SV Schalding. Engagement allein, das sicher lobenswert ist, wird auch dort nicht reichen ...

− la/sli