Deggendorf
Die Wetter-Bilanz 2019: Nicht so extrem wie 2018

15.01.2020 | Stand 18.09.2023, 4:16 Uhr


Laut Aufzeichnungen und Beobachtungen war das Wetterjahr 2019 wieder von einigen außergewöhnlichen Erscheinungen geprägt. Aber es war kein solches Extremjahr wie 2018. Die Durchschnittstemperatur betrug 10,1° C – 2018 waren es 10,6 Grad.

Der Monat Januar begann mit echtem Winterwetter. An 20 Tagen fielen an der Wetterstation in Lalling 45 Zentimeter Schnee und es gab dabei 26 Frostnächte. Die kälteste Nacht wurde vom 20. zum 21. Januar mit –12° C in 2 Meter Höhe gemessen – 5 Zentimeter über der Schneedecke zeigte das Thermometer –17,4° C an.

Insgesamt fielen im gesamten Jahr 1031 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter. Ein großer Teil des Regens fiel jedoch außerhalb der Vegetationszeit. Die Monate Januar (180 Liter), März (164 Liter) und Oktober (120 Liter) brachten außergewöhnlich viel Niederschlag. Der Monat April war dagegen mit 8 Liter pro Quadratmeter extrem trocken, bis 26. April fiel kein Tropfen Regen.

Nach dem noch winterlichen Februar machte der Monat März den ersten Anlauf zum Vorfrühling. Ab Monatsmitte stellte sich über Mitteleuropa die Großwetterlage um. Bis Anfang Mai herrschte trockenes, warmes Hochdruckwetter. Die Frühjahrsarbeiten in der Landwirtschaft konnten zügig erledigt werden. Der Monat Mai brachte dann den notwendigen und ersehnten Regen. An der Wetterstation wurden 16 Tage mit Niederschlag registriert. In vier Nächten traten nochmals Bodenfröste auf – Schäden an Pflanzen waren nicht zu beobachten.

Anfang Juni setzte stabiles, sommerliches Hochdruckwetter mit hohen Temperaturen ein. Dabei gab es neun heiße Tage (über 30 Grad) und 16 Sommertage (über 25 Grad).

Das überwiegend trockene Hochsommerwetter setzte sich bis Ende September fort. Dabei konnten die Erntearbeiten problemlos erledigt werden. Dürreschäden durch Trockenphasen waren nicht zu beobachten. Dazwischen gab es immer wieder Abschnitte mit dem notwendigen Regen. Dieser reichte gerade aus für die oberen Bodenschichten. Dabei konnte sich das Wachstum bei Getreide, Mais und zum Teil Grünland gut erholen. Den ganzen Sommer über waren nur acht harmlose Gewitter zu beobachten, die keine Schäden verursachten.

Am 4. Oktober kam der ersehnte notwendige Landregen, er brachte dem total ausgetrockneten Boden 40,5 Liter Regen. Die Wintersaatbestellung konnte dann zügig erledigt werden. Auch die Schwammerlsucher konnten sich über die "überreiche Ernte" freuen.

Wegen des weitgehend milden Oktober und November konnten die Außenarbeiten in Land-, Forst- und Bauwirtschaft problemlos durchgeführt werden. Im November gab es bereits neun Nächte mit Luftfrost (zwei Meter über dem Erdboden) Am 30. Oktober zeigte das Thermometer –4,4° C an. Am 14. November gab es den ersten Schneefall. Das Jahr 2019 endete mit einem ungewöhnlich milden Dezember. Die Wetterstation registrierte zehn Niederschlagstage, davon war nur einer ein Schneefalltag – vom Winter keine Spur!

Fazit: Allgemein betrachtet war es kein schlechtes Wetterjahr, lediglich für die Waldbesitzer war es wegen Schneebruch und Borkenkäferinvasion eine Katastrophe. Auch die Photovoltaikanleger kamen nicht voll auf ihre Rechnung. 2022 Sonnenstunden gab es 2018 – 1968 Sonnenstunden waren es 2019.

− dz