Derby der Gegensätze: Spitzenreiter Passau empfängt punktlose Waldkirchener

26.07.2018 | Stand 19.09.2023, 0:33 Uhr

Dürfen sie im Derby erneut jubeln? Spitzenreiter Passau empfängt am Samstag die noch punktlosen Waldkirchener. − Foto: Andreas Lakota

Drei Spieltage sind vorüber – und es gibt bereits einige Überraschungen in der noch jungen Landesliga-Saison. So knüpft Aufsteiger Passau ohne Umschweife an die Leistungen der Vorsaison an – und marschiert in der Tabelle vorne weg. Vorjahres-Vize Waldkirchen dagegen wartet immer noch auf den ersten Punkt. Beim direkten Duell im Dreiflüssestadion am Samstag (16 Uhr) ist also für viel Spannung gesorgt. Teuer verkauft hat sich zuletzt auch die junge und neuformierte Hutthurmer Mannschaft – trotz des letzten Tabellenplatzes. In Tegernheim will der SVH erneut mit Kampf und Leidenschaft dagegen halten – vielleicht ist am Ende eine Überraschung möglich. Der FC Sturm Hauzenberg fährt nach dem 4:1-Heimsieg gegen Tegernheim mit zurück gewonnenem Selbstvertrauen zum Aufsteiger Pfreimd.

TSV Waldkirchen Trotz drei Niederlagen will Waldkirchens Trainer Anton Autengruber von einer Krise nichts wissen. "Die Leistungen haben im Großen und Ganzen gepasst, wir haben die Tore nicht gemacht und andererseits meist früh einen Gegentreffer bekommen", analysiert der 49-Jährige vor dem Gastspiel in Passau.

Der Trend: Die Rollen sind klar verteilt. Punkte-Maximum auf der einen, null Punkte auf der anderen Seite. Dementsprechend braucht der TSV wohl eine Leistungsexplosion, um beim Aufsteiger und Tabellenführer zu punkten. Zur Erinnerung: Das letzte Landesliga-Gastspiel im Dreiflüssestadion gewann der TSV im Herbst 2013 mit 7:1.

Das sagt der Trainer: "Das Spiel am Samstag wird eine Herausforderung für uns", meint Autengruber, der hofft, dass Krieg und Co. "jetzt nicht verkrampfen". Auf den Gegner hält Autengruber große Stücke: "Sie haben ganz viel Qualität, natürlich kann man einen Spieler wie Michael Pillmeier nur schwer eins zu eins ersetzen, von daher muss man schauen, wie sich das auf die Mannschaft auswirkt", meint der TSV-Coach.

Das Personal: Alexander Sigl ist privat verhindert, Torwart Simon Boxleitner zwar aus seinem Urlaub zurück, wird aber in Passau nicht zwischen den Pfosten stehen, wie Autengruber verrät. Benjamin Hannak (24) unternimmt also zum dritten Mal den Versuch, ein Landesliga-Spiel zu Null zu bestreiten.

1.FC Passau Der 1.FC Passau setzt seine Erfolgsserie nach dem Bezirksliga-Aufstieg auch eine Liga höher fort: drei Spiele, drei Siege, Tabellenführer. Vor dem Landesliga-Derby gegen den TSV Waldkirchen am Samstag (16 Uhr) könnte die Ausgangslage nicht viel besser sein – wäre da nicht die schwere Verletzung von Michael Pillmeier. Der Top-Torjäger erlitt nach einem Zweikampf im Auswärtsspiel in Bach mehrere Brüche im Gesicht sowie ein Schädel-Hirn-Trauma – und muss nun mindestens zehn Wochen pausieren.

Der Trend: Vor dem Duell gegen den Vorjahreszweiten spricht die Form für den Aufsteiger aus der Dreiflüssestadt: Dem 6:0-Auftaktsieg in Hutthurm folgte ein 1:0 gegen Etzenricht und zuletzt ein souveräner 4:0-Erfolg in Bach. Allerdings: Mit Waldkirchen dürfte nun ein anderes Kaliber warten – zumal der TSV noch keinen Punkt gesammelt und einiges gutzumachen hat.

Das sagt der Trainer: "Wir treten mit breiter Brust auf und hoffen auf eine schöne Derby-Kulisse im Dreiflüssestadion", sagt Trainer Alexander Schraml. "Der Ausfall von ‚Pille‘ schmerz uns ungemein. Einen solchen Spieler kann keine Mannschaft ersetzen, weil er immer als Typ vorneweg geht."

Das Personal: Neben Pillmeier muss Schraml weiter auf die Langzeitverletzten Maxi Huber, Benedikt Buchinger, Niklas Schröder und Thomas Hötzl verzichten. Zumindest Patrick Weber hat in dieser Woche das Training wieder aufgenommen.

SV Hutthurm Kein Tor, keine Punkte, Tabellenletzter – es wird immer offensichtlicher: Der SV Hutthurm steht nach dem personellen Umbruch vor einer ganz schwierigen Landesliga-Saison. Und dennoch: Die Mannschaft von Neu-Trainer Armin Gubisch hielt gegen Weiden (0:3) und zuletzt gegen Neukirchen (0:2) lange Zeit gut mit. In Tegernheim wollen sich die Hutthurmer am Samstag (15 Uhr) erneut teuer verkaufen – auch wenn es wieder eine schwierige Aufgabe werden dürfte.

Der Trend: Auf die bittere 0:6-Auftakt-Pleite im Derby gegen Passau folgten zwei Auftritte, die in Hutthurm die Hoffnung wieder etwas aufkeimen lassen. Gegen Bayernliga-Absteiger Weiden hielt die neuformierte Truppe die Niederlage in Grenzen, eine Woche später brauchte dann Neukirchen schon bis zur 70. Minute, um in Führung zu gehen. Schaffen es die Hutthurmer in Tegernheim erneut, mit Kampf und Leidenschaft dagegen zu halten, scheint eine Überraschung nicht unmöglich.

Das sagt der Teammanager: "Es ist keine leichte Situation für uns, wir sind froh, dass wir überhaupt eine Mannschaft stellen können", sagt Konrad Behringer. "Zuletzt hat das Team gute Leistungen abgeliefert. Wir dürfen jetzt aber keine Wunderdinge erwarten – die Entwicklung braucht Zeit. Nichtsdestotrotz wollen wir in Tegernheim wieder alles in die Waagschale werfen."

FC Hauzenberg Nach Niederlage, Remis und dem ersten Sieg scheint der FC Sturm nunmehr auf Kurs zu sein und fährt doch zuversichtlich zum 175 Kilometer entfernten Aufsteiger Spvgg Pfreimd.

Der Trend: ...zeigt eindeutig nach oben – ergebnismäßig, und auch die Leistungen in den ersten Begegnungen waren insgesamt in Ordnung; der Start gegen Bayernliga-Absteiger Weiden (1:2) musste nicht in die Binsen gehen, und die gegen Neukirchen (0:0) liegen gelassenen Chancen wurden gegen Tegernheim (3:1) dank hohem Einsatz wenigstens zum Teil verwertet. Gegenüber die Pfreimder Bilanz: 1:4 bei Fortuna Regensburg, 0:4 daheim gegen Donaustauf und zuletzt 0:1 in Cham.

Das sagt der Teammanager: "Wir haben uns endlich für unsere guten Leistungen belohnt", meint Markus Reischl zum ersten Dreier. "Wir fahren nach Pfreimd, um nachzulegen!", verspricht er. Dennoch: "Der Gegner ist für uns ein ungeschriebenes Blatt und definitiv keine leichte Aufgabe." Der Optimismus überwiegt aber bei Reischl, er ist sich "sicher, dass wir die Punkte mit nach Hause nehmen, wenn wir an die gezeigten Leistungen der ersten Spiele anknüpfen können und endlich aus den vielen herausgespielten Chancen Tore machen".

Das Personal: Angespannt nennt Reischl die Lage, nachdem Maxi Zillner, Felix Schäffner, Johannes Gastinger, Bastian Parzer (alle verletzt), Christoph Traxinger (gesperrt) und Fabian Hirz (beruflich im Ausland) nicht dabei sind.

1.FC Bad Kötzting Bereits heute Abend muss der 1.FC Bad Kötzting wieder in der Landesliga Mitte ran. Es wartet ein Spitzenspiel auf die Rot-Blauen, wenn sie um 18.15 Uhr beim ASV Burglengenfeld auf dem Prüfstand stehen.

Der Trend: Beide Teams sind glänzend in die Saison gestartet. Die Badstädter bislang mit einer blitzsauberen Weste und drei Siegen in Folge, die Gastgeber mit zwei Siegen und einem Remis. Das riecht nach einem tollen Match, denn beide Mannschaften möchten natürlich weiter in der Spitzengruppe der Liga vertreten bleiben.

Das sagt der Trainer: "Ich denke, dass wir am Freitag auf den bislang stärksten Gegner treffen werden. Burglengenfeld zählt in jedem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis und das wird auch heuer so sein. Wir erwarten jedenfalls einen sehr spielstarken Gegner", zollt Trainer Ben Penzkofer den Gastgebern schon im Vorfeld Respekt.Verstecken wollen sich die Badstädter aber keinesfalls. Sie reisen mit breiter Brust an und wollen an die guten Leistungen der ersten drei Partien anknüpfen.

Das Personal: Bei den Rot-Blauen gibt es definitiv eine Änderung, denn Filip Trantina weilt in den Flitterwochen. Dafür dürfte aber wieder der zuletzt erkrankte Daniel Christoph mit dabei sein. Wie Penzkofer Trantina in der Offensive ersetzen will, darüber macht sich der Bad Kötztinger Coach noch seine Gedanken.

− kuc/brö/mid/fed

Freitag, 18.15 Uhr: Burglengenfeld – Bad Kötzting; 19.00: Kareth-Lappersdorf – Cham.
Samstag, 15.00: Tegernheim – Hutthurm; 16.00: Weiden – Bach/Donau, Passau – Waldkirchen.
Sonntag, 15.00: Pfreimd – Hauzenberg, Bad Abbach – Fortuna Regensburg; 16.00: Ettmannsdorf – Donaustauf; 17.00: Neukirchen b.Hl.Blut Etzenricht.