Deggendorf
Der Rückewagen räumt die Loipen frei

21.01.2019 | Stand 18.09.2023, 3:25 Uhr

Der Rückewagen arbeitet sich auf seinen Ketten vorwärts durch den Wald. Mit dem Kran hält er die kaputten Bäume, bis sie abgesägt sind, und legt sie dann sicher neben der Loipe ab. −Fotos: Roland Binder

In Kalteck sind die Loipen gespurt, in Langfurth auch, in Schwanenkirchen genauso, auch wenn dort die Schneedecke eigentlich viel zu dünn ist. Auch das Langlaufgebiet Rusel-Oberbreitenau ist von der Bischofsmaiser Seite aus weitgehend befahrbar. Nur auf der Deggendorfer Seite geht es erst Schritt für Schritt: Ein selbstfahrender Rückewagen kämpft sich durch den Schneebruch und kämpft sich Meter für Meter über die Loipen.

Was bei vielen Langläufern – vor allem am vergangenen sonnigen Wochenende – für Unmut und Unverständnis sorgte, ist für den Ski&Bike-Loipenexperten Heinz Burkhart durchaus nachvollziehbar. Denn er selbst hatte vor Jahren schon einmal riesengroßes Glück, als ein herabfallender Baumstamm nur etwa fünf Meter hinter ihm landete. "Man hört nämlich nicht zuerst ein Krachen, wenn der oben abbricht. Man hört nur den Rumms, wenn er landet." Auf die gesperrten Loipen geht er deshalb auf keinen Fall – und rät auch allen anderen davon ab.

Normalerweise bekommt Loipenfahrer Andreas Amann bei Schneebruch einen zweiten Mann plus Motorsäge an Bord. Bei der aktuellen Menge schweren Schnees sei schnell klar geworden, dass man das so nicht bewältigen kann. Mathias Heubel vom Bauhof hat daher eine Firma organisiert, die mit Baumkletterern dem Schaden zu Leibe rücken wollte. Aber auch für sie war das nicht zu bewältigen. Also musste ein Gerät her, das für solche Einsätze besser geeignet ist: Mitte vergangener Woche kam der Rückewagen, der auch einen Kran an Bord hat. Er kann gebogene Stämme mit dem Kran halten, bis sie abgesägt sind, und sie dann sicher neben der Loipe ablegen. Der Schnee ist tief genug, so dass der Rückewagen noch eine laut Heinz Burkhart 25 Zentimeter dicke, verdichtete Spur hinter seinen Ketten zurücklässt. Andreas Amann fährt mit dem Spurgerät hinterher und glättet die Fläche wieder, bevor die Fahrspuren festfrieren. Dann kann er die Loipen spuren, was er nach und nach tut.

Während die Übungsloipen am Ruselabsatz und in Greising vergrößert worden sind, ist inzwischen laut Mathias Heubel auch die Loipe 1 vom Ruselabsatz über die Hölzerne Hand bis zum Stachus wieder befahrbar. Ebenso seit Montagmittag die Höhenloipe mit Zufahrt zur Bergwachthütte. Am Montag wurde dort geglättet, am Dienstag soll die Diagonalspur gespurt werden.

Vom Riegelsattel in Richtung Kneippanlage Greising wurde am Montag auf der Loipe 1 gearbeitet, der Bereich soll bald freigegegeben werden. Die Loipe 2 ist noch gesperrt, Mathias Heubel kann da auch nicht versprechen, ob sie für diese Saison noch ertüchtigt werden kann. Freigeräumt werden sollen in den kommenden Tagen die Loipe 7 zur Loderhart und die Loipe 5 am Dattinger Berg, die momentan noch gesperrt bleiben müssen. Das Gleiche gilt für den Winterwanderweg von Greising in Richtung Kneippanlage, von der Kneippanlage in Richtung Wegmacherkurve, zur Alpenvereins-Hütte und über Königsstein.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Dienstag, 22. Januar, in der Deggendorfer Zeitung.