Das "Kartenspiel" von Freyung: Vier Rote – das war passiert am Oberfeld

23.04.2018 | Stand 19.09.2023, 0:25 Uhr

Beleidigte seinen Gegenspieler und flog als erster vom Platz: Osterhofens Mirza Hasanovic. − Foto: Mike Sigl

Vier Platzverweise und ein Tor in der fünften Minute der Nachspielzeit: Das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TV Freyung und den Gästen von der Spvgg Osterhofen war ein echter Kracher – mit dem besseren Ende für Osterhofen. Dank des 1:0-Sieges springt die Spvgg wieder auf Tabellenplatz 2, weil Ruhmannsfelden in Mariaposching zwei Punkte liegen ließ . Der TV Freyung hingegen bleibt im zweiten Spiel nacheinander torlos und handelt sich wie vor einer Woche beim 0:5 gegen Ruhmannsfelden (TW Martin Knödlseder, Korbinian Tolksdorf) zwei Platzverweise ein.

Deshalb mussten beide Mannschaften den Torhüter wechseln: Freyungs Knödlseder fehlte gesperrt, ihn ersetzte Jürgen Wachtveitl (40). Osterhofens Torwart Michael Lauerer konnte krankheitsbedingt nicht antreten, sodass Andreas Rixinger (31) zum ersten Einsatz von Beginn an kam. Neben Markus Huber, der noch an einem Muskelfaserriss laboriert, konnten für Osterhofen auch Sebastian Killinger und Christopher Helldobler nicht eingreifen. Die Liste von Freyungs Spielertrainer Stephan Philipp war gar noch länger.

In der Anfangsphase war Freyung auf Absicherung bedacht, Osterhofen probierte es nach zuletzt sehr schwachen Auftritten spielerisch. So entwickelte sich ein Kampfspiel, das meistens im Mittelfeld stattfand. Richtig interessant wurde die Begegnung erst, als Schiedsrichter Manuel Lindner (Schalding-H.) begann, die rote Karte zu zücken. In der 40. Minute fand Osterhofens Abwehrchef Mirza Hasanovic keine schönen Worte für seinen Gegenüber – glatt Rot. In Unterzahl wuchs Osterhofen aber an der Aufgabe und agierte zum Start der zweiten Hälfte mit viel Teamspirit.

Freyung wurde auch mit einem Mann mehr nicht besser und überließ den Gästen weiterhin die Spielgestaltung. In der 58. Minute ereilte Freyungs Christian Weber das gleiche Schicksal wie zuvor Hasanovic: Nach einer flegelhaften Aussage erhielt auch der Defensivmann den Platzverweis. Der nächste folgte in Minute 73: Johannes Wittenzellner konnte Korbinian Tolksdorf – der bei einer anderen Aktion zuvor den Pfosten getroffen hatte – nur per Notbremse stoppen und flog ebenfalls vom langsam recht übersichtlichen Feld. Die Überzahl der Hausherren hatte aber nicht lange bestand, denn nur fünf Minuten später zog Lindner gegen den bereits früh verwarnten Siegfried Wilhelm Gelb-Rot.

Osterhofen wartete also auf den gewinnbringenden Moment. Und der kam, wenn auch sehr spät: Mit einem strammen Schuss in die linke Ecke überwand Alexander Heindl Torwart Wachtveitl. "Wir haben in Unterzahl toll gefightet und, auch wenns spät war, verdient das Tor gemacht", war Trainer Martin Oslislo erleichtert.