Deggendorf
Brandstiftungen im Kreis Regen: Angeklagter sagt bei Prozess aus

01.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:02 Uhr

Der Angeklagte mit seiner Anwältin vor Prozessbeginn am Dienstagvormittag im Deggendorfer Landgericht. −Foto: Daniela Albrecht

Dreimal soll ein 24-Jähriger aus dem Landkreis Regen im Frühjahr dieses Jahres Feuer gelegt und durch die Brände einen Gesamtschaden in Höhe von 225.000 Euro verursacht haben, zweimal soll er absichtlich Öl auf der Straße ausgebracht und dadurch Verkehrsteilnehmer gefährdet haben. Deshalb muss sich der Mann seit Dienstag vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts Deggendorf verantworten.

Die Anklage lautet auf Brandstiftung in mehreren Fällen und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Vorerst sind drei Verhandlungstermine angesetzt, um die Vorwürfe gegen den Mann juristisch aufzuarbeiten. Es sollen neun Zeugen und drei Sachverständige gehört werden. Mit ihrer Hilfe will das Gericht klären, ob es stimmt, was die Staatsanwaltschaft Deggendorf dem 24-Jährigen vorwirft. Nach deren Ermittlungen soll er im März in einer Scheune im Prackenbacher Ortsteil Viechtafell Feuer gelegt haben. Die Scheune wurde bei dem Brand vollständig zerstört. Auch zwei nahe gelegene Wohnhäuser wurden durch die enorme Hitze beschädigt.

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Ebenfalls im März soll der Mann in einem Sägewerk in Viechtach Sägespäne angezündet haben. Zwei Zeugen konnten Schlimmeres verhindern und das Feuer mit Feuerlöschern bis zum Eintreffen der Feuerwehr in Schach halten. Im April war der mutmaßliche Brandstifter zum dritten Mal am Werk. Er soll in einer weiteren Scheune in Viechtafell Feuer gelegt haben, indem er eine brennende Zigarette in einen Heuhaufen geworfen haben soll. Die Scheune brannte vollständig nieder, landwirtschaftliche Maschinen wurden beschädigt. Im April soll der Mann zwei Ölspuren verursacht haben - eine auf der Staatsstraße bei Blossersberg und eine in der Flurstraße in Viechtach. Er verschüttete den Inhalt zweier extra dafür gekaufter Ölflaschen auf der Fahrbahn.

Zum Prozessauftakt macht der Angeklagte eher verwirrende Aussagen. Die Staatsanwaltschaft sieht als Motiv Verärgerung, er habe mit dem Brand einem Onkel eins auswischen wollen, da dieser von der Großmutter die Scheune überschrieben bekommen hatte und nicht die Mutter des Angeklagten. Weitere Brände sollen Ablenkungsmanöver gewesen sein, weil der Onkel der Brandstiftung verdächtigt wurde. Die Ölspuren soll er gelegt haben, um als FFW-Mann ausrücken zu müssen. Er selbst hat unter falschem Namen laut Anklage Notrufe abgesetzt und die Ölspuren gemeldet.
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