Nach dem blutleeren Auftritt gegen Lindau bläst den Spielern der Passau Black Hawks heftiger Gegenwind ins Gesicht. Die 200 Zuschauer haben am Dienstag die EisArena in Kohlbruck teilweise vorzeitig und tief enttäuscht verlassen nach der 1:4-Niederlage gegen den Tabellennachbarn der Eishockey-Oberliga Süd. Die EHF sind nun Vorletzter und wissen, wenn sie heute in Lindau (Bully 19.30 Uhr) und im Heimderby am Sonntag gegen den Deggendorfer SC (18.30 Uhr) nicht deutlich bessere Leistungen zeigen, verlieren sie nicht nur an Boden in der Tabelle, sondern auch die Gunst vieler Fans.
Fünf von sechs Spielen haben die Black Hawks in diesem Jahr verloren, dazwischen lag eine 20-tägige Coronapause, die Trainer Ales Kreuzer die Arbeit nicht gerade erleichtert hat – wie die 60 Minuten gegen die Islanders im Nachholspiel offenlegten. "Wir müssen definitiv anders auftreten", forderte der Trainer. Der Gegner war spielerisch wie physisch stärker und nach einem ausgeglichenen ersten Drittel wirkte es fast so, als hätte sich seine Mannschaft ihrem Schicksal (Abstiegskampf) ergeben: Kaum Emotionen, kein Mut – Lindau reichte ein Doppelschlag zu Beginn der letzten 20 Minuten, um einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Nun liegen Lindau und Passau in der Rangliste gleichauf und Black-Hawks-Vorstand Christian Eder schickt via Vereinsmitteilung einen dringenden Appell an das Team: "Am Freitag müssen wir die Mannschaft sein, die den Sieg mehr will."
An der Situation hat sich vorerst freilich wenig geändert. Die Habichte kämpfen um Platz 10, der zum Einzug in die Preplayoffs berechtigt. Vier Teams sind im Rennen: Füssen, Lindau, Passau (alle 23 Punkte) und Landsberg (20), zwei davon müssen in die Playdowns. Eine erneute Niederlage in Lindau heute Abend können sich die Black Hawks nicht erlauben, weil sie vom genannten Quartett die meisten Spiele ausgetragen haben und deshalb ihre Karten in der Quotiententabelle am schlechtesten sind. Noch dazu stehen beginnend mit dem Derby am Sonntag gegen Deggendorf die nächsten Duelle gegen die Spitzenteams auf dem Programm.
Apropos Derby. Das wird am Sonntagabend nach aktuellen Zuschauer-Beschränkungen mit rund 750 Zuschauern ausverkauft sein. In 60 Minuten können die Passauer Puckjäger dann viel vergessen machen, was in dieser Saison enttäuschend gelaufen ist. Die Gäste gehen freilich als haushoher Favorit ins Spiel, aber ein bisschen mehr Gegenwehr als am Dienstag wird von den Habichten in jedem Fall erwartet.
− mid/czo
