Aufsteiger Oberpolling: "Voll im Soll" und trotzdem "voll in der Suppe" – Starkl kritisiert Platzverweise

10.10.2019 | Stand 10.10.2019, 11:49 Uhr

Ihre Qualität: Als Mannschaft und mit guter Einstellung sind die Oberpollinger (v.l.) Stefan Pecher, Martin Braumandl, Alex Starkl, Patrick Ehrenthaler, Constantin Pilsl und Daniel Wurm aufgestiegen. Und so wollen sie auch im Bezirksoberhaus bestehen. −Foto: Sven Kaiser

Alex Starkl kann noch lachen. Das Spiel sei für die Zuschauer unterhaltsam gewesen, "das freut mich", sagt der Spielertrainer des SV Oberpolling mit leicht sarkastischem Unterton. In der Tat war diese Montag-Partie der Bezirksliga Ost gegen den SV Hutthurm voller Höhepunkte. Nicht nur, weil insgesamt vier Tore gefallen sind, sondern auch, weil es für den Gastgeber vor zahlenden 356 Zuschauern drei rote Karten gegen Martin Braumandl, Patrick Ehrenthaler und Sebastian Gramüller gegeben hat. Das allein schürte die Emotionen noch mehr in diesem ohnehin rassigen Derby.

Über zwei Platzverweise hätte man diskutieren können, meint Starkl in seinem Resümee. "Das ist halt so", stellt der 32-Jährige fest, "die roten Karten waren mehr dumm als alles andere." Und im Konjunktiv fährt er fort. "Wenn wir heute gewonnen hätten, wären wir sieben Punkte vor dem Relegationsplatz gewesen. Jetzt sind’s vier und wir sind weiterhin voll in der Suppe."

Dennoch sei "das Zwischenfazit positiv. Wir stehen im Tabellenmittelfeld, sind im Soll". Man habe ohnehin erwartet, in den Klassenkampf verwickelt zu sein. Freilich habe sich die Mannschaft weiterentwickelt, "sie hat gesehen, dass es in keinem Spiel etwas geschenkt gibt. Es gibt für uns kein Spiel, in dem wir durch individuelle Klasse eine halbe Stunde überstehen. Wir müssen 90 Minuten voll da sein, sonst holen wir nichts". Auffallend sei dabei, dass das nur gegen die Topteams gelinge, "ich weiß nicht, warum, aber es zieht sich durch die ganze Saison. Und gegen die vermeintlich Schwächeren bringen wir es nicht auf die Reihe".

Was die Situation erschwert, ist, dass der Kader des Aufsteigers permanent geschwächt wird, sei es durch Verletzungen – Mit-Spielertrainer Mario Enzesberger geht momentan, wenn überhaupt, mit einer schmerzhaften Schambeinentzündung angeschlagen in die Spiele, Michael Kurz und Dominik Marold sind ohnehin dauerverletzt – oder jetzt diese Feldverweise. Mitunter standen schon einmal acht, neun Ausfälle zu Buche. Ein roter Faden, den die roten Karten nunmehr auch optisch ausdrücken.

Man kann, und tut dies laut Starkl auch, diese Härten abfangen: "Dies ist generell das Positive, es sind super Burschen, sie haben einen super Charakter." Dazu habe man auch auf der Ersatzbank "keine schlechten Leute". Man wird sie dringend brauchen in den letzten Spielen vor der Winterpause. Zunächst zum Rückrundenstart gegen Tabellenvordermann Plattling, und nach dem Duell bei Tabellenführer Grafen-au gegen Perlesreut, in Osterhofen und schließlich in Schöfweg. Zwei Top-Teams, drei auf der viel zitierten Augenhöhe. So will es der Landesliga-erfahrene Stürmer nicht stehen lassen. "Es ist jedes Spiel das gleiche: Es war keins dabei, das wir beherrscht haben, aber auch keins, das wir nicht gewinnen hätten können."

So können die Pollinger ihren Faden auch am Samstag weiterziehen – und mit ihrem Charakter vielleicht mal einen vermeintlich Schwächeren besiegen.

− brö

16. Spieltag (Rückrundenstart) / Samstag, 15 Uhr: Deggendorf – Osterhofen (Vorrunde 1:1), Schöfweg – Hutthurm (1:3), Grainet – Freyung (2:2); 16.00: Oberpolling – Plattling (0:2); Sonntag, 13.30: Salzweg – Degernbach (4:3); 14.00: Schalding II – Künzing (1:2), TG Straubing – Ruhmannsfelden (0:10); 16.00: Perlesreut – Grafenau (2:3).