„Zerstört natürlichen Kreislauf“: Steinbrünninger Landwirt wirbt für konservative Bodenbearbeitung

07.05.2024 | Stand 07.05.2024, 14:27 Uhr

Quasi der „Boden-Botschafter“: Landwirt Mathias Auer setzt auf Alternativen zum Pflug. − Foto: ALE

Landwirt Mathias Auer aus Steinbrünning bei Saaldorf-Surheim (Landkreis Berchtesgadener Land) ist als Berater des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) tätig und macht sich für Alternativen zum Pflug stark.

Bei Starkregen gelangen Humus und Einträge auch in den Abtsdorfer See. „Die Bodenerosion erfordert ein Umdenken bei der Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen mit dem Pflug“, heißt es in einer Pressemitteilung des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern. Darin wirbt Mathias Auer, Steinbrünninger Landwirt und ALE-Berater, über die Vorteile konservativer Bodenbearbeitung.

„Unsere Region zwischen Laufen und Saaldorf-Surheim ist landwirtschaftlich geprägt. Bei hohen Niederschlägen, wie sie häufig hier auftreten, schwemmt das Regenwasser Einträge wie Düngemittel und Humus der Wiesen und Äcker in den Abtsdorfer See. Das führt zu mehr Algenwachstum und zerstört den natürlichen Kreislauf im See“, erklärt Auer. Die Bildung von Blaualgen hatte im vergangenen Sommer dazu geführt, dass das Landratsamt Berchtesgadener Land über mehrere Wochen vor etwaige gesundheitlichen Folgen gerade für Kleinkinder warnen musste.

„Hinzugekommen sind Verunreinigungen der Kommunen durch übergelaufene Mischwasserkanäle bei Starkregen. Das Problem wird gerade durch den Bau getrennter Systeme unter Kontrolle gebracht“, sagt Auer und ruft die umliegende Landwirtschaft im Endeffekt dazu auf, auch ihren „Beitrag zum Boden- und Gewässerschutz“ zu leisten – und zwar durch erosionsmindernde bzw. konservierende Anbaumethoden leisten. „Der Boden sollte so tief wie unbedingt nötig und so flach wie möglich bearbeitet werden“, sagt Mathias Auer.

Die pfluglose Bearbeitung sei besonders in erosionsgefährdeten Gebieten mit Hanglagen notwendig und bringe auch ökonomische Vorteile, so Auer. „Vor allem dann, wenn man es schafft, durch pfluglosen Maisanbau einen fruchtbaren Boden mit hoher Bodengare aufzubauen. Das verbessert die Wasseraufnahme des Bodens, reduziert die Düngekosten sowie den hohen Arbeits- und Energieaufwand durch das Pflügen“, erklärt Auer. Beratung leisten könne unter anderem die Initiative boden:ständig.

− red