Schutz für Feldvögel
PIK-Projekt für Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Donau bei Osterhofen

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 18:00 Uhr

Mögliche PIK-Maßnahme: Erweiterter Saatreihenabstand mit angrenzender Brache.  − F.: LPV Straubing-Bogen

Es singt und flattert am Donaurand, wenn die Feldlerchen ihr Revier in imposanten Steigflügen verteidigen oder die Kiebitze ihre akrobatischen Balzflüge aufführen. Seit neun Jahren erfolgt die Umsetzung von produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahmen (PIK-Maßnahmen).

Dabei arbeiten die Landwirte des Landkreises Straubing-Bogen und Deggendorf zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft aus Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen (LPV), dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und dem Planungsbüro Bosch&Partner. Dies erfolgt im Auftrag der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft mbH (WIGES) zur Kompensation des Baus von Hochwasserschutzmaßnahmen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landschaftspflegeverbands.

Seit Frühjahr 2020 werden die PIK-Projekte federführend von der Deutsche Landschaften GmbH und in Kooperation mit den oben genannten Organisationen umgesetzt. Seit diesem Jahr ist auch der LPV Deggendorf als Umsetzungspartner mit dabei. Der Suchraum im Landkreis Deggendorf wurde erweitert, nun können auch Landwirte in den Gemeinden Moos, Osterhofen, Künzing und Winzer Flächen anbieten.

Landwirte helfen freiwillig beim Vogelschutz



Die Landwirte melden freiwillig geeignete Flächen an den Landschaftspflegeverband, welcher in Absprache mit ihnen die Maßnahmen zum Schutz von Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn plant. Während der Bauzeit entlang der Donau dienen die PIK-Maßnahmen den Feldvögeln als Ausweichflächen und bieten Landwirten die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis Maßnahmen zum Feldvogelschutz in ihren Produktionsablauf zu integrieren und somit Flächenverluste zu vermeiden.

Die PIK-Maßnahmen, die zusammen mit einem LPV und den ortsansässigen Landwirten jedes Jahr neu umgesetzt werden, reichen von Brach- und Blühflächen bis hin zu erweitertem Saatreihenabstand im Getreide. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der verspäteten Maisansaat ab dem 20. Mai. Hierbei ist das Ziel, die Ansaat nach der erfolgreichen Brut zu beginnen. Damit hierbei keine brütenden Vögel gestört werden, wird die Fläche vor der Bewirtschaftung kontrolliert und bei Bedarf die Bewirtschaftung, in Absprache mit dem LPV, angepasst.

71 Hektar Fläche für wiesenbrütende Vögel



Für die diesjährige Brutsaison von März bis Juni werden 71 Hektar landwirtschaftlicher Fläche mit an Wiesenbrüter angepassten Maßnahmen belegt. Sie stellen für die Wiesenbrüter zusätzlichen Raum zur Brut, Jungenaufzucht und Nahrungssuche dar. 15 Landwirte sichern im Projektjahr 2023/24 insgesamt 48 Hektar im Bereich Straubing-Bogen und 23 Hektar im Landkreis Deggendorf für Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn. Bereits im März wurden durch den Landschaftspflegeverband die ersten Kontrollfahrten auf den PIK-Flächen durchgeführt.

Die WIGES sowie die Deutsche Landschaften GmbH mit ihren Partnern danken den bisherigen Vertrags-Landwirten für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung in diesem Projekt. Viele der beteiligten Landwirte sind bereits von Projektbeginn an im Jahre 2015 mit dabei. Das zeigt nicht zuletzt ihr Interesse am Schutz der Wiesenbrüter und trägt damit zum Erfolg der PIK-Maßnahmen bei.

Informationen für interessierte Landwirte



Für interessierte Landwirte besteht die Möglichkeit zu Infogesprächen sowie persönlichen Vor-Ort-Beratungen durch die Mitarbeiter der LPV. Sie können sich telefonisch oder per Email bei einem der Berater melden: Für den Bereich der Gemeinde Stephansposching Dennis Günther, LPV Straubing-Bogen unter ✆09421/973-437 oder guenther.dennis@lpv-straubing-bogen.de; für den Bereich der Gemeinden Moos, Osterhofen, Künzing und Winzer Matthias Zarte, LPV Deggendorf oder m.zarte@lpv-deggendorf.de. Weitere Infos finden sich unter www.lpv-straubing-bogen.de.