Fürstenzell
Feuerwehr Jägerwirth feiert 125. Geburtstag

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 20:00 Uhr

Die Jägerwirther Feuerwehrfamilie mit aktiven und passiven Mitgliedern, Fahnenmutter, Festdamen, Festkindern, Taferlbua und Fahnenjunker feiert ihr 125-jähriges Bestehen. − Foto: Jäger

Noch wenige Tage und das Warten hat ein Ende. Dann beginnen die Jubiläumsfeierlichkeiten aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der Jägerwirther Feuerwehr. Ein ganzes Dorf freut sich mit den Feuerwehrlern und putzt sich heraus.

Die meisten und wichtigsten Hausaufgaben sind gemacht, besonders auch, was die „Bittgänge“ betrifft. Denn ohne Fahnenmutter, Festdamen, Patenverein und Schirmherrn kein Fest. Der „Bittmarathon“ war für so manchen Feuerwehrler anstrengend, verlief aber sehr erfolgreich.

Fahnenmutter ließ die Feuerwehr zappeln



Der erste Weg führte zur auserkorenen Fahnenmutter in spe, Bettina Huber. Sie freute sich über die Gedichte ihrer Schwester Sigrid Gotzler, wollte die Bittsteller vor ihrer Zusage trotzdem auf Herz und Nieren prüfen, ob dies auch der richtige Verein für sie sei. Sie hatte sich einen Katalog mit sechs kniffligen Aufgaben überlegt, die mindestens mit der Zeugnisnote „ausreichend“ erledigt werden mussten. Nach der Königsdisziplin, dem „Scheitlknien“, war sie überzeugt, dass die Feuerwehrler schwierige Aufgaben „ganz brauchbar“ meistern können und viel Spaß verstehen, und sagte zu.

Der zweite Akt fand im vollen Saal des Wirtshauses Voggenreiter-Kroatien statt. Hier lebte der alte Brauch des Festdamen- und Schirmherrenbittens wieder so richtig auf. Die Festdamen hatten sich nämlich einige witzige Prüfungen ausgedacht, die die Feuerwehrler zu bestehen hatten – sehr zum Spaß der vielen Besucher. Wie sagte Barbara Sonnleitner eingangs: „Wir möchten schon sehen, welche Talente ihr habt und ob die unseren Vorstellungen einer guten Feuerwehr entsprechen.“ Erst nach dem Bestehen der Prüfungen gaben sie der Feuerwehr das erlösende Ja-Wort.

Das sind die Festdamen für das Feuerwehr-Jubiläum



Sie werden die Festdamen beim Jägerwirther Fest sein: Natalie Gabriel, Katharina Huber, Caroline Wagner, Magdalena Meier, Selina Bogner, Barbara Sonnleitner, Jasmin Sonnleitner und Johanna Gotzler. Zuvor trug Sigrid Gotzler in Gedichtform den Wunsch an Bürgermeister Manfred Hammer heran, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Diesem Wunsch entsprach er sehr gerne.

Last but not least musste noch ein Patenverein gefunden werden. Und so machte sich die Feuerwehr auf ins nahe Voglarn zur dortigen Feuerwehr. Dem Brauch des Patenbittens folgend ließ Vorstand Alois Pangratz die Bittsteller vor einer Zusage ziemlich zappeln. Mit seiner launigen Antwort, dass es – bei aller Freundschaft zwischen den beiden Wehren – angesichts der Größe dieses Festes nicht verkehrt sein könnte, die Verantwortlichen im Festausschuss auf Herz und Nieren zu prüfen, war der Weg für die Eignungsprüfungen bereitet. Die Jägerwirther gaben bei den Prüfungen, ob als tanzende Derwische, als Floristen oder als Biersommeliers eine hervorragende Figur ab, so dass die Zusage der Voglarner, wieder Patenverein zu werden, auf dem Fuß folgte.

Alles dokumentiert in der Festschrift



Die ausführlichen Geschichten um die Bittgänge und die Fahne herum und noch vieles mehr zu Personen, Ausrüstung, Brandeinsätzen und früheren Feuerwehrfesten in der 125-jährigen Geschichte ist nachzulesen in der neuen Festschrift, die von ein paar Mitgliedern der Feuerwehr in mühevoller Kleinarbeit erstellt wurde. Diese Aufgabe übernahmen Dr. Josef Hechberger, Dr. Laura Wastlhuber, Hans Gabriel, Sigrid Gotzler, Bettina Huber, Konrad Sedlmayr und Johann Spieleder. Sie ist auf dem Fest käuflich zu erwerben.

Aber auch viele andere Feuerwehrfrauen und -männer waren in die Vorbereitungen eingebunden und haben sehr viel Arbeit investiert, auch an den Wochenenden. Viele von ihnen werden auch an den Jubeltagen im Einsatz sein, damit die Veranstaltungen reibungslos über die Bühne gehen können. Sie werden aber sicherlich auch Zeit haben, diese ganz besonderen Festtage für Jägerwirth mitzufeiern. Jetzt aber wartet das ganze Dorf darauf, dass es endlich losgeht.

FESTPROGRAMM

Freitag, 3. Mai: 14 Uhr Einholung der Fahnenmutter, der Festdamen und des Patenvereins, 17.30 Uhr Eintreffen der Ortsvereine und Gemeindefeuerwehren, 18 Uhr Ehrung der Verstorbenen am Kriegerdenkmal, 19 Uhr Kameradschaftsabend im Festzelt mit Ehrungen.

Sonntag, 5. Mai: 6 Uhr Weckruf, 7 Uhr Einholung des Patenvereins, 8 Uhr Empfang der Gastvereine und Ehrengäste, 9.30 Uhr Aufstellung zum Festzug, 10 Uhr Festgottesdienst, 12 Uhr Mittagessen im Festzelt und gemütliches Beisammensein.

− hjo