Altenclub Hauzenberg besteht seit 50 Jahren
AC: Zwei Buchstaben stehen für Gemeinschaft und Fürsorge

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 8:00 Uhr
Otto Donaubauer

Kümmern sich als AC-Team um die älteren Mitmenschen: Christine Bernecker (v.l.), Irmgard Watzinger, Gina Kummer, Irmgard Fritsch, Roswitha Pongratz, Elfriede Hazoth, Sieglinde Auer, Anne Meier, Waltraud Leitner, Elke Wimmer, Rita Lang und Josef Kinateder. − Fotos: Donaubauer

Es war eine Sternstunde im Leben der Pfarrei, als vor 50 Jahren der Altenclub gegründet wurde. Seither besuchen viele Seniorinnen und Senioren die regelmäßigen Treffen. Aus dem Altenclub haben sich mehrere aktive Gruppen entwickelt. Kein Wunder, dass sich der Altenclub auch immer wieder als „Aktivclub“ bezeichnete. Jetzt wurde das Jubiläum in der Kirche und im Pfarrsaal gefeiert.

Der kirchliche Festtag vom guten Hirten passe gut zum Jubiläum des Altenclubs, sagte Pfarrer Alexander Aulinger zu Beginn des Gottesdienstes, den Marita Lang und Klaus Wegerbauer musikalisch gestalteten. Die „Predigt“ überließ der Pfarrer dem Leiter des Altenclubs, Josef Kinateder, der auf die Geschichte zurückschaute. Die Gründung sei in die Zeit des Kirchenbaus gefallen. Als das neue Pfarrzentrum fertig gewesen sei, habe der damalige Pfarrer Heinrich Zellbeck die Gründung eines Altenclubs angestoßen. Der Club sollte ältere Leute in geselliger Runde zusammenbringen. 70 Leute kamen zum ersten Treffen, Sabine Leuthard übernahm die Leitung. Ihr zur Seite stand ein Team, das die Gäste betreute.

Gründung war zeitlich mit Bau der Kirche verbunden



Nach neun Jahren erfolgreicher Arbeit übernahm Irmgard Watzinger mit einem neuen Team die Leitung. Im Laufe der Zeit bildeten sich Arbeitskreise, etwa eine Yogagruppe, eine Handarbeits- und Tanzgruppe. Diese Gruppen bestehen noch heute. Eine Gruppe aus dem Seniorentanz war in die Fürbitten beim Gottesdienst in einen Kreistanz mit Kerzen eingebunden. Rita Lang und Elke Wimmer leiten die Handarbeitsgruppe, Irmgard Watzinger hat sich dem Tanzen in der Gruppe verschrieben.

Irmgard Watzinger habe 36 Jahre den Altenclub erfolgreich geleitet. In dieser Zeit sei aus dem Altenclub ein „Aktivclub“ mit vielen Angeboten geworden, berichtete Kinateder. Nach ihrem Rücktritt habe sich ein neues Team unter der Leitung von Josef Kinateder gefunden.

Kirchenbau und Gründung des Altenclubs stünden als bedeutende Merkmale in der Geschichte der Pfarrei, verband Josef Kinateder die beiden großen Ereignisse. Das wurde auch deutlich an den langen Bilderreihen, die beim Festakt im Pfarrsaal aufgehängt waren. Fleißige Frauen bewirteten die Gäste.

Als einen Ort der Gemeinschaft bezeichnete Pfarrer Alexander Aulinger die Treffen und als festen Teil der Wochenplanung der älteren Mitmenschen. Selbst die Frisur des Pfarrers könne Thema bei den Tischgesprächen sein, meinte er humorvoll.

Die Freude an der Gemeinschaft und die gegenseitige Unterstützung gebe den Menschen Lichtblicke in manchmal auch sorgenvollen Tagen des Alters, sagte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer. Die vielen Initiativen des Altenclubs brächten Abwechslung ins Leben.

Auch Theresia Hofbauer von der Diözesanstelle für Seniorenseelsorge stellte den Wert der Gemeinschaft gerade für die älteren Menschen heraus.

„Gemeinschaft von Menschen für Menschen“



Peter Auer würdigte als Festredner das Engagement von Menschen für Menschen. Groß und stark wie ein Findling verglich er den Altenclub als feste Größe im Leben der Pfarrei und der Stadt. „Alter Mensch“ sei mit Blick auf die Lebenserfahrungen und Leistungen ein Ehrentitel. In der heutigen Gesellschaft bedrängten die alten Menschen aber auch Ängste vor dem Verlust des Partners, des eigenen Vermögens, des Lebens in den eigenen vier Wänden oder der sozialen Sicherheit. Dazu kämen oft gesundheitliche Einschränkungen. Deshalb wertete Peter Auer die Arbeit der pflegenden Angehörigen als hohen Dienst und das Wirken des Altenclubs als große Stütze im Alltag der Menschen. „Der Altenclub ist eine Gemeinschaft von Menschen für Menschen“, war die Bilanz des Festredners.

Auf humorvolle Weise schaute Artur Wandl auf das Jubiläum des Altenclubs. So fit wie die Leute beim Altenclub seien oft die Fußballmannschaften nicht, verglich er die Aktivitäten. Er traue weder der Bürgermeisterin noch dem Pfarrer ein Traineramt zu. Dafür gebe es im Team des Altenclubs besonders fähige Leute. Wenn man sich als jüngerer Mensch schon an Alltagssorgen wie dem Ausräumen der Spülmaschine abarbeite, müsse man dem Schwung der älteren Menschen beim Altenclub hohen Respekt zollen.

Den Jubiläumstag genossen Gäste, Besucher und Mitwirkende noch viele Stunden bei Kaffee und Kuchen.

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