Krönt sich Freilassing vorzeitig zum Meister? ESV gegen Waldkraiburg – Derby-Kracher in Peterskirchen

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 7:00 Uhr

Der ESV Freilassing um Dominik Krein (in Blau/gegen Tögings Julian Preis) kann sich am Samstag im Heimduell gegen Waldkraiburg zum Meistertitel schießen. − Foto: Zucker

Es ist soweit: Der ESV Freilassing kann am Samstag, 27. April, eine starke Saison krönen und sich zuhause zum Meistertitel der Fußball-Bezirksliga Ost schießen. Dafür sollten die Grenzstädter um 16 Uhr gegen das Schlusslicht VfL Waldkraiburg punkten. Bereits eine Stunde zuvor ist der SV Saaldorf beim TSV Dorfen im Einsatz. Eröffnet wird der 27. Spieltag bereits am Freitag, 26. April, – unter anderem mit der Heimpartie des TSV Teisendorf gegen den FC Töging und dem Landkreis-Derby zwischen dem TSV Peterskirchen und TSV Siegsdorf. Beide Duelle, in denen vor allem die Gastgeber auf wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt hoffen, steigen um 19.30 Uhr.

Satte 39 Punkte trennen den ESV von Waldkraiburg (zwei Spiele weniger). Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen im Max-Aicher-Stadion also nicht sein. Freilassing ist dem Titel und somit Aufstieg in die Landesliga so nahe wie noch nie in dieser Saison. Sollte Verfolger FC Moosinning (49 Zähler), der eine Stunde vorher im Topspiel gegen den SVN München auf dem Platz steht, verlieren, ist dem Team von Albert Deiter (55) bei einem eigenen Punkt und noch zwei ausstehenden Partien Rang 1 nicht mehr zu nehmen. „Auf dem Papier schaut es schon gut für uns aus“, erklärt der Spielertrainer. „Aber manchmal kommt es dann doch anders als man denkt.“

Handys werden eingesammelt

Wichtig ist ihm, dass sich seine Mannschaft auf sich und das eigene Spiel konzentriert „und nicht auf Nebenplätze schaut“. Daher werden alle Handys eingesammelt, wenn sich das Team am Samstag trifft. Trotzdem ist sich Deiter natürlich bewusst, dass auch von den Zuschauern der Zwischenstand in Moosinning übermittelt werden kann. „Wir müssen einfach unsere Aufgabe erledigen“, betont der 37-Jährige.

Und diese Aufgabe scheint – beim Blick auf die Tabelle – mehr als machbar. Mit gerade mal 16 Zählern bildet Waldkraiburg das Schlusslicht. Sieben Punkte fehlen auf Teisendorf, das auf dem unteren Relegationsplatz zu finden ist, aber bisher auch eine Partie mehr absolviert hat. Klar ist: Der VfL braucht jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Die Freilassing-Partie ist zugleich der Auftakt einer englischen Woche für die Crew von Michael Divis. Es folgen wichtige Partien gegen direkte Konkurrenten – bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars (Dienstag, 19.30 Uhr) und gegen Teisendorf (Samstag, 4. Mai, 16 Uhr).

Bleibt die Frage: Gelingt dem ESV vorzeitig das Meisterstück? „Man merkt den Jungs an, dass sie es wollen“, betont Deiter. Es wäre der Lohn für eine tolle Saison, die zu Beginn nicht ganz optimal verlief. Los ging’s nämlich mit einer 1:2-Auftaktniederlage gegen Teisendorf. „Es waren schon viele kritische Stimmen dabei“, erinnert sich der Coach, der selbst ruhig geblieben ist, genauso wie der ganze Verein. „Intern gab es keine Unruhen. Wir wussten, dass wir unsere Aufgaben erledigen müssen.“ Mit Erfolg. „Dass es dann so kommt, war nicht direkt abzusehen. Aber wir haben auch viel dafür getan und an uns geglaubt“, erklärt der 37-Jährige. „Es wäre natürlich eine Geschichte, wenn es jetzt klappt.“ Den möglichen Meisterfeierlichkeiten steht nichts im Wege, die Tische am Frühlingsfest, das derzeit in Freilassing nur wenige Minuten vom Stadion entfernt stattfindet, sind jedenfalls schon mal reserviert...

Teisendorf empfängt Töging

Über einen ESV-Dreier würden sich auch die Teisendorfer freuen, die Töging empfangen. Für die Truppe von Interimscoach Moritz Bauregger, der seit seinem Amtsantritt eine 2:4-Niederlage gegen Siegsdorf und zuletzt einen immens wichtigen 2:1-Sieg in Waldperlach verbuchte, sind es die Wochen der Wahrheit. Die „Rothosen“ streiten aktuell mit den punktgleichen Peterskirchnern und Reichertsheimern um den Platz überm Strich. Der heutige Gegner scheint mit einem Vorsprung von acht Zählern schon zu weit weg. Das bedeutet aber auch, dass Töging, das sich am vergangenen Samstag gegen Freilassing mit 1:3 geschlagen geben musste, mit einem Dreier den Ligaverbleib fix machen kann – wenn die Konkurrenz mitspielt. Übrigens: Das Hinspiel, das mit einer 1:2-Pleite für den TSV endete, war das erste Spiel unter Markus Leipholz, unter dessen Verantwortung der FCT in 14 Partien starke 26 Punkte holte und sich kontinuierlich von den Abstiegsplätzen nach oben arbeitete.

Die Peterskirchner Kicker enttäuschten zuletzt nicht, punkteten jedoch nicht eifrig genug. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Jeder gibt alles, und zuletzt gegen Saaldorf und Dornach haben wir auch zwei richtig gute Spiele gemacht, wo auch mehr drin gewesen wäre“, meint Trainer Daniel Winklmaier. „Leider tun wir uns nach wie vor im letzten Drittel schwer, wir müssen da unsere Angriffe sauber fertig spielen um Tore zu machen.“ Doch mit der Mannschaftsleistung im Allgemeinen sei man bei den Mörntalern „total zufrieden“, so Winklmaier. „Es fehlt einfach mal ein Führungstor. Wir wollen aber nicht jammern, wir machen weiter und werden auch an unserer Spielweise festhalten.“

Positiv vor dem Landkreisderby gegen Siegsdorf (gewann das Hinspiel 1:0): Alex Irlweg, Florian Rudholzner, Alex Rohde und Hichem Mahroug konnten diese Woche wieder größtenteils trainieren. „Wir hoffen, dass es bei allen für Freitag reicht, was uns dann nochmal etwas flexibler machen würde“, erklärt Winklmaier.

Franz Huber: „Es schaut gut aus für uns“

Tabellenachten Siegsdorf genügt übrigens ein Punkt, um ganz sicher die Klasse zu halten. „Es schaut gut aus für uns“, freut sich Chefanweiser Franz Huber, der den TSV am Saisonende verlassen wird, „wir wollen den einen Punkt am Freitag holen, aber am liebsten würden wir natürlich gewinnen – dafür werden wir alles tun.“ Das sei in Peterskirchen aber immer schwierig, ergänzt er. „Aber wir sind aktuell gut drauf und wissen, was auf uns in Peterskirchen zukommen wird.“

Der Tabellensechste Saaldorf gastiert beim Neunten Dorfen, wobei zwei Teams aufeinanderprallen, die getrost ihre Planungen für die Siebtliga-Saison 2024/25 vorantreiben können – Abstiegsgefahr besteht weder für die Crew von Andreas Hartl noch für das Ensemble von Pascal Ortner. Trotzdem wollen die Saaldorfer etwas mitnehmen. Mit einem 0:0-Unentschieden wie im Hinspiel könnten sie jedoch auch leben, dann würden sie ihr Vier-Punkte-Polster auf die Gastgeber wahren.

− br