Ein Verhandlungstag aufgehoben
Ehemaliger Traunsteiner Gerichtspräsident am 5. Juni vor Amtsgericht

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 16:28 Uhr

Am Landgericht Traunstein soll es zum Übergriff auf eine Angestellte durch den damaligen Präsidenten gekommen sein. − Foto: Herbert Reichgruber

Die Verhandlung gegen den ehemaligen Präsidenten des Landgerichts Traunstein am Amtsgericht München findet nun doch erst am 5. Juni statt. Wie Martin Swoboda, Richter und Pressesprecher Amtsgericht München, am Freitag mitteilte, wurde der erste geplante Termin (15. Mai) inzwischen aufgehoben. Begründet wurde dies mit der Verhinderung der Verteidigung des ehemaligen Gerichtspräsidenten.

Wie berichtet, wird der Traunsteiner Prof. Dr. Ludwig Kroiß vom Münchner Strafverteidiger Andreas von Máriássy vertreten. Gegenüber dem Trostberger Tagblatt hatte Máriássy kürzlich erklärt, dass er sich vor der Verhandlung nicht zur Sache äußern werde: „Ich beabsichtige nicht, mich öffentlich zu äußern, unsere Überlegungen werden wir zu gegebener Zeit dem Gericht vortragen und nicht vorher an anderer Stelle. Ich verstehe Ihr Interesse, aber der Ort für diese Erörterungen ist die Justiz.“

Er bestreitet Vorwurf „mit Nachdruck“

Sein Mandant hatte sich bisher ebenfalls nie selbst zu den Vorwürfen sexueller Belästigung einer Gerichtsangestellten geäußert. Sein medienrechtlicher Vertreter, Rechtsanwalt Gernot Lehr, hatte den Einspruch gegen einen vom Amtsgericht erlassenen Strafbefehl allerdings unter anderem damit begründet, dass „unser Mandant mit Nachdruck den gegen ihn erhobenen Vorwurf bestreitet“. Am 5. Juni soll nun darüber vor Gericht entschieden werden.

Laut Gerichtssprecher Swoboda sind dazu auch Zeugen geladen. Ob es am 5. Juni zu einer Entscheidung kommt, sei noch nicht klar, auch wenn nur ein Verhandlungstag angesetzt sei. Dies werde der Verlauf der Verhandlung zeigen.

− hr