Gemeinderat Altenmarkt
Partnerklasse an der Grundschule: Grünes Licht für Projekt des Wilhelm-Löhe-Förderzentrums

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 11:00 Uhr
Pia Mix

Ab dem kommenden Schuljahr wird es an der Grundschule Altenmarkt eine Partnerklasse des Wilhelm-Löhe-Förderzentrums aus Traunreut geben. Dem hat der Gemeinderat Altenmarkt in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. − Foto: Pia Mix

Im Hinblick auf den Inklusionsgedanken, Schülerinnen und Schüler möglichst dort gemeinsam und wohnortnah zu beschulen, wo es aus pädagogischer Sicht möglich ist, ist das Wilhelm-Löhe-Förderzentrum Traunreut an die Schulleitung der Grundschule Altenmarkt herangetreten, um ab dem nächsten Schuljahr eine Diagnose- und Förderklasse als so genannte „Partnerklasse“ im Altenmarkt einzurichten. Der Gemeinderat befürwortete dies in der Sitzung am Dienstag einstimmig.

Herbert Hager drückte stellvertretend für die Gemeinderäte aus: „Das ist eine super Sache, das kann man nur begrüßen.“ Das Förderzentrum hat bereits Partnerklassen an der Grundschule in Obing und am Gymnasium in Traunreut und damit durchwegs positive Erfahrungen gemacht. Die Erziehungsberechtigten schätzten die wohnortnahe Beschulung und die Kinder profitierten voneinander nach dem Grundsatz „so viel gemeinsamer Unterricht wie möglich, soviel Einzelförderung wie nötig“, hieß es in der Sitzung.

Rektorin Sabine Schwan von der Grundschule Altenmarkt erläuterte, dass das Wilhelm-Löhe-Förderzentrum allein für die Beschulung der Klasse zuständig ist, es aber verschiedene Punkte geben wird, an denen die Schüler mit den Regelklassen gemeinsam etwas unternehmen, sei es beim Wandertag, bei sonstigen Ausflügen oder Feierlichkeiten.

Als Klassenzimmer ist ein Raum im Souterrain des Ostflügels vorgesehen

Interesse für eine solche Partnerklasse in Altenmarkt hätten bereits Eltern aus der näheren Umgebung signalisiert. Als Klassenzimmer ist ein Raum im Souterrain des Ostflügels vorgesehen, Kapazitäten sind auch für den Sportunterricht vorhanden. Das Wilhelm-Löhe-Förderzentrum organisiert die Schülerbeförderung selbst, schafft Schulmöbel an und führt etwaige Malerarbeiten durch. Die Mittagsbetreuung von Montag bis Donnerstag wird ebenfalls durch das Förderzen-trum organisiert. Bereits jetzt erfolgt auch die Speisenlieferung für alle anderen Kinder in der Mittagsbetreuung von dort. Ein Whiteboard wird gegen Kostenerstattung von der Gemeinde Altenmarkt beschafft, um in allen Klassenräumen einheitliche Boards zu haben.

Neue, ganztägige Partnerklasse der Grundschule nimmt keinerlei Kapazitäten weg

Wie Rektorin Sabine Schwan dem Gemeinderat erläuterte, nimmt die neue, ganztägige Partnerklasse der Grundschule keinerlei Kapazitäten weg, weder bei den Plätzen in der Mittagsbetreuung noch beim Personal der Schule. Zwölf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf beziehungsweise Kinder mit Lernschwierigkeiten werden in der Partnerklasse von zwei Lehrkräften des Förderzentrums beschult und die Klasse geht ab der ersten Jahrgangsstufe durch bis zur vierten. Sabine Schwan: „Es tut unseren Regelschülern gut zu sehen, dass andere Kinder Probleme haben.“ Sie freut sich auf ein schönes Miteinander und betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum Traunreut über den mobilen sonderpädagogischen Dienst bisher stets sehr positiv war. Auch Bürgermeister Stephan Bierschneider sieht in der Partnerklasse einen interessanten neuen Ansatz, vor allem, da von Seiten der Schule oder der Gemeinde keinerlei Vorleistungen zu erbringen seien.