Am Dienstag hat die erste Bürgerversammlung im Dorfhaus Ganacker stattgefunden und damit der Auftakt der „Reise“ durch die Marktgemeinde samt großer, bebilderter Präsentation über solide 91 Seiten.
Bürgermeister Martin Hiergeist präsentierte gemeinsam ein detailliertes Bild der Marktgemeinde sowie vielfältige Aktivitäten und zukunftsweisende Bauprojekte.
Einige „Schallmauern“ wurden im vergangenen Jahr durchbrochen, wie Bürgermeister Hiergeist erläuterte: 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Rathaus, Bauhof, Kinderbetreuung, Bücherei und weiteren Einrichtungen tätig. Zudem leben nun 7599 Menschen im Gebiet: 7266 mit Hauptwohnsitz, 333 mit Nebenwohnsitz. Der Markt Pilsting liegt auf 7713 Hektar Fläche, allein rund 4795 werden landwirtschaftlich bewirtschaftet, bewaldet sind 952,49 Hektar.
60 Geburten stehen 106 Sterbefällen gegenüber. 708 Betriebe sind in Pilsting gemeldet, vergangenes Jahr waren es 721. Speziell in Ganacker sind es 65 Betriebe, darunter 20 Händler und 16 Handwerker. Die Schülerzahlen entwickeln sich konstant nach oben: 334 sind es in der GMS, wobei 268 die Grundschule besuchen und 66 die Mittelschule. Die offene Ganztagsschule besuchen rund 48 Prozent der Schüler: 163 Kinder, wobei täglich 95 bis 105 Essen ausgegeben werden. Mit den bisher erreichten Spenden der „Aktion Essenspatenschaft“ konnten bereits 513 Mittagessen für die Kinder finanziert werden.
2023 stand im Zeichen zahlreicher Projekte
Das Jahr 2023 stand im Zeichen zahlreicher abgeschlossener Projekte. Der neue Bauhof mit Hackschnitzelheizung vereint Funktionalität und Nachhaltigkeit sowohl zur Beheizung des Bauhofes als auch des Feuerwehrgerätehauses. Die Kosten für die Halle betrugen 975.000 Euro, die Kosten für die Hackschnitzelheizung mit Planung betrugen 330.000 Euro brutto, dafür wurde die Bundesförderung für effiziente Gebäude in Höhe von 243.890 Euro abgegriffen. Die Heizleistung liegt bei 200 kW.
Das Bürgerhaus, Herzstück des kulturellen Lebens, bietet seit seiner Eröffnung Raum für Begegnungen, Feste und Veranstaltungen. Ob Vereinsversammlungen, Theateraufführungen oder Seniorentreffs – das moderne Gebäude bildet einen würdigen Rahmen für vielfältige Aktivitäten, rund 40 waren es im vergangenen Jahr, darunter die Bürgermeisterdienstversammlung. Das Baugebiet Römerfeld IV wurde 2023 fertiggestellt und 16 Parzellen für Wohnbebauung erschlossen, zwei davon sind noch frei. Das Gewerbegebiet Oberndorf wurde ebenfalls vergangenes Jahr fertiggestellt mit insgesamt drei Parzellen für gewerbliche Nutzung: eine ist bebaut, eine bereits reserviert und eine noch frei.
Die Sanierung der Blumenstraßen soll das Ortsbild und verbessert die Verkehrssituation verbessern, abgenutzte Straßenbeläge werden erneuert, Gehwege verbreitert und Grünflächen angelegt. Als Nächstes stehen 2024 die Rosenstraße und die Hans-Zimmermann-Straße an. Die Renaturierung des Köllnbachs trägt zum Natur- und Umweltschutz bei, Uferbepflanzungen werden aufgewertet, naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen und der Hochwasserschutz verbessert. Das linksseitige Ufer des Köllnbachs wird partiell abgeflacht. Durch das Herstellen von Ausbuchtungen als Initialmaßnahme wird das Gewässer angeregt eine natürliche, gewundene Linienführung anzunehmen. In der renaturierten Deponie in Kreuth sind bereits verschiedene Samen aufgegangen wie Odermenning, Wiesenlaabkraut, Wiesenflockenblume, Oregano; die fünf eingebrachten Mulden werden nochmal ertüchtigt, um der Fortpflanzung den extrem seltenen Kreuzkröten und Wechselkröte, beste Voraussetzungen zu bieten.
Über neue Radverbindung nach Landau informiert
Die Radverbindung von Ganacker nach Landau, erst vergangene Woche feierlich eingeweiht durch Staatsminister Christian Bernreiter, verbessert die Mobilität und sorgt für eine sichere und bequeme Verbindung zwischen Stadt und Marktgemeinde (wir berichteten).
Der Marktsaal bekommt auch langsam sein Gesicht: Mit modernster Ausstattung soll er sich für Versammlungen, Feste, Feiern und kulturelle Events anbieten. Was noch ansteht und derzeit im Fokus vieler Diskussionen ist: Die Sanierung des Freibads in Großköllnbach, dieses soll nach den umfangreichen Renovierungsarbeiten zum erfrischenden Vergnügen ab dem Jahr 2025 einladen mit einem neuen Konzept für alle Altersgruppen. Das Betriebsgebäude wird neu gebaut mit neuer Badewassertechnik, neuen Sanitärbereichen, Bademeisterbereich und einem Kiosk, welcher verpachtet wird. Das Becken wird als Edelstahlbecken ausgeführt. Es entsteht ein neuer Kinderbereich, sowie eine Breitwellenrutsche. Die Kosten insgesamt betragen um die 3,4 Millionen Euro, dafür erhält der Markt eine Bundesförderung aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in dem Bereich Sport, Jugend und Kultur“ in Höhe von voraussichtlich 900.000 Euro. Der Markt hat das gegenüberliegende Grundstück neben dem TC-Gelände erworben, auf welchem ein neuer Parkplatz für das Freibad entsteht.
Im Eingangsbereich des Rathauses wurde ein neuer Trinkwasserspender installiert, dafür gab es eine Förderung in Höhe von 90 Prozent vom Wasserwirtschaftsamt Landshut. Pünktlich zum Winterbeginn 2023 zog der neue John Deere Kleinschlepper mit 44 PS in den Bauhof für den Winterdienst und im Sommer zum Rasenmähen ein. Zudem wurde ein 2000 Liter Wasserfass-Anhänger geliefert, die leistungsfähige Motorpumpe sorgt für gute Gießleistung und kann auch ansaugen, um den Anhänger zu befüllen.
74 Straßen in Pilsting
Der Bauhof unterhält im ganzen Marktgebiet 15 Blumenwiesen, 60 Bäume wurden aufgrund von Krankheit oder falschem Standort gerodet, 250 Bäume seit 2021 eingepflanzt, allein in diesem Jahr werden geschätzt 50 Bäume gepflanzt werden. 74,50 Gemeindestraßen sind es in Pilsting, 59 Brücken und 1264 Straßenlampen. Letztere wurden modernisiert mit einem Investitionsvolumen von 287.722 Euro, gefördert vom Bund mit um die 30 Prozent.
Bei den Anfragen wurde unter anderem nach dem „scharfen Eck“ beim Radweg Ganacker – Landau gefragt – ob das denn hatte sein müssen. Ja, so die Antwort, da der Graben sich östlich der Kreisstraße gegenüber der ursprünglichen Planung verschoben hatte. Ein Eingriff ist das „ökologisch sehr wertvolle“ Gewässer wurde so vermieden, wie es aus einem Schreiben des Landratsamtes hieß. Thema war auch das Freibad Großköllnbach, wobei Bürgermeister Hiergeist darauf hinweist, dass erst wieder Förderprogramme für kleine Freibäder aufgelegt wurde, auch im Sinne der Kinder, die das Schwimmen lernen sollen. Außerdem wurde aufgerufen, sich als Wahlhelfer registrieren zu lassen als „kleiner Beitrag zum Erhalt der Demokratie“.
