„Will ein Signal senden“
Handlabs Spielertrainer Mörtlbauer zieht Notbremse: Rücktritt, um dem Team zu helfen – Trio um Stefan Altmann übernimmt

16.04.2024 | Stand 17.04.2024, 14:40 Uhr

Nicht mehr länger Trainer in Handlab-Iggensbach: Manuel Mörtlbauer. − Foto: Helmut Müller

Mit elf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze ging der FC Handlab-Iggensbach in die Winterpause der Kreisklasse Deggendorf. Nach fünf Frühjahrspartien ist von diesem komfortablen Polster nichts mehr übrig. Im Gegenteil: Nach nur drei mageren Zählern ist die Tabellenführung fast futsch, Verfolger Hofkirchen hat nur mehr zwei Punkte Rückstand und noch eine Partie weniger ausgetragen. Auf diese sportliche Talfahrt hat Spielertrainer Manuel Mörtlbauer nun reagiert − und ist als Coach zurückgetreten. Mit ihm geht auch Co-Trainer Alois Zitzelsberger.

Die Entscheidung fiel nach dem jüngsten 0:0 gegen Schlusslicht SG Osterhofen II/Obergessenbach. „Ich bin Trainer und übernehme daher die Verantwortung. Ich will mit meiner Entscheidung Druck von der Mannschaft nehmen, die Verunsicherung lösen und hoffe, dass die Jungs dann wieder befreiter aufspielen können“, sagt Mörtlbauer, der den Verantwortlichen des Vereins angeboten hat, als Spieler weiterzumachen. Im Sommer kehrt der 31-Jährige wie geplant zum SV Schalding zurück, wo er als U23-Coach und Nachwuchskoordinator tätig sein wird.

Am Dienstagabend wurde die Mannschaft um Kapitän Dennis Nowak informiert. Die gute Nachricht in dieser äußerst schwierigen Situation: „Wir sind natürlich heilfroh, dass Manu als Spieler mithelfen will, den Aufstieg doch noch zu realisieren“, sagt 1. Vorstand Manfred Emberger, der selbstverständlich Mörtlbauers Angebot angenommen hat. „Wir müssen jetzt den Schalter um 180 Grad drehen, einfach einen Neustart setzen und an Kleinigkeiten arbeiten“, so Emberger, der gegenüber heimatsport.de auch betont, „dass die aktuelle Situation keinesfalls am Trainer liegt. „Wir sind Beste Freunde, das Verhältnis passt.“

Restrunde mit Scheingraber und Gönel



Gelingen soll der Neustart jetzt mit Stefan Altmann, der ohnehin zur neuen Saison als Spielertrainer übernommen hätte. Dieser wird allerdings in der kommenden Woche am Kreuzband operiert, so dass die Restrunde jetzt Hubert Scheingraber, der Coach der 2. Mannschaft und Spieler Gokay Gönel gleichberechtigt in der Verantwortung stehen.

Warum es im Frühjahr nicht mehr lief für den FC Handlab-Iggensbach? „Das hat mehrere Gründe. Aber vor allem waren wir zu selbstsicher. Ich habe immer gewarnt, dass wir es nicht zu leicht nehmen dürfen, dass unsere super Runde im Herbst nicht selbstverständlich gewesen ist. Das hat aber leider nicht funktioniert“, sagt Mörtlbauer. Im ersten Frühjahrsmatch wurde der Primus dann gleich kalt erwischt, unterlag nach schwacher Leistung gegen den damligen Letzten Natternberg mit 0:1. In den folgenden Begegnungen habe man eigentlich nicht so schlecht gespielt, urteilt Mörtlbauer, allerdings fehlte die Lockerheit − und in den entscheidenden Situationen oft auch das nötige Quäntchen Glück. Beim jüngsten 0:0 gegen Osterhofen II traf der Ex-Spielertrainer selbst zum Beispiel zweimal den Pfosten, zuvor beim Schlager gegen Hofkirchen hätte der Gäste-Keeper kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen, als er Stefan Altmann im Strafraum zu Fall brachte, es aber „nur“ Elfmeter gab.

Altmann fällt mit Kreuzbandriss lange aus



Altmann riss sich in dieser Szene unglücklicherweise sogar das Kreuzband und fällt lange aus. Auch für Manuel Schrönghammer ist die Saison nach einem Bänderriss beendet. „Die personelle Situation ist leider auch nicht gut, aktuell haben wir kaum mehr als elf Spieler“, sagt Mörtlbauer, der hofft, dass sein Rücktritt die nötige Wende bringt. „Ich will der Mannschaft damit einfach helfen, ein Signal senden. Wir haben noch alle Chancen im Aufstiegskampf, der Vorsprung auf Rang 3 beträgt immer noch elf Punkte. Wir brauchen jetzt einfach ein Erfolgserlebnis, damit das Selbstvertrauen zurückkommt.“ Ob es klappt, wird sich am Sonntag zeigen, dann empfängt der FC Handlab den Tabellenzehnten SG Otzing.

− mo