Gemeinde informiert
Große Projekte stehen bevor: Bürgerversammlung in Buchhofen

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 19:00 Uhr
Theresia Friedberger

Über erreichte und noch vorgesehene Projekte informierte Bürgermeister Josef Friedberger in der Bürgerversammlung. − Foto: Friedberger

Eine solide Entwicklung hat Bürgermeister Josef Friedberger in der Bürgerversammlung präsentiert, die am Sonntagvormittag im Gasthaus „Zum Kirchawirt“ stattfand.

Allerdings steht die Gemeinde in der Zukunft vor großen finanziellen Herausforderungen. Grund dafür sind Projekte, die trotz staatlicher Zuschüsse erst einmal vorfinanziert werden müssen.

Dies gilt beispielsweise für den weiteren Breitbandausbau. Durch ein Punktesystem wird ermittelt, wie groß der Handlungsbedarf ist und danach richtet sich die Abrufung der Fördermittel. Vorfinanziert werden muss auch der Neubau des Wasserleitungsnetzes. Ein Weiterbetrieb des eigenen Tiefbrunnens ist nach 2026 nicht mehr möglich, da die Entnahme nicht mehr genehmigt wird. „Das wurde uns bereits mitgeteilt“, erklärte Friedberger. Die erfreuliche Nachricht aber war, dass Buchhofen unter die Härtefallregelung fällt und daher mit unerwarteten Zuschüssen rechnen kann. Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt jedoch erst mit zwei bis drei Jahren Verzögerung.

Im Zuge der Dorferneuerung wird heuer die Wasserleitung im Ortskern für rund 400000 Euro erneuert. Der Förderbetrag liegt bei 220000 Euro. Die Ortskernsanierung beginnt Anfang Juli und wird bis Mitte des nächsten Jahres dauern. Unabhängig von der Wasserleitung wird von Gesamtkosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro ausgegangen. Davon verbleibt der Gemeinde nach Abzug aller Zuschüsse ein Eigenanteil von rund 445000 Euro.

Fördermittel für Tagespflege bereits ausbezahlt



Ein Dorferneuerungsprojekt ist auch die inzwischen fertiggestellte Senioren-Tagespflege, für die bereits Fördermittel ausbezahlt wurden. Die Tagespflege durch den Betreiber laufe sehr gut und ist an fünf Wochentagen geöffnet, teilte Friedberger mit. Der gemeindliche Mehrzweckraum mit Küche im Keller der Tagespflege steht Vereinen und Gruppierungen zur Verfügung, nicht erlaubt aber seien private Feiern.

Nahezu ausverkauft sind die Baugrundstücke der Westag-Siedlung II. Nachdem eine Parzelle zurückgegeben wurde, ist nun in jedem Bauabschnitt noch eine Parzelle frei. Friedberger wies daraufhin, dass für die gemeindlichen Flächen, auch im Baugebiet „Am Königsholz“, ein Bauzwang von fünf Jahren besteht. Werde in der Zeit nicht gebaut, müsse das Grundstück an die Gemeinde zurückgegeben werden. Wichtig sei auch die Beachtung des Abwasser-Trennsystems.

Zuschüsse aus dem Regionalbudget der ILE



Der Bürgermeister informierte über die Arbeit der ILE-Donauschleife und ging auf die erfolgreiche Gründung des „Musikraumes“ ein, in dem rund 100 Musikschüler von elf Lehrkräften unterrichtet werden. Zum Regionalbudget der ILE ermunterte Friedberger die Vereine, Projekte zu melden, wenngleich das Budget immer überzeichnet sei. In der Vergangenheit hatten mehrere Vereine Zuschüsse aus dem Regionalbudget erhalten. „Es ist immer einen Versuch wert“, sagte er.

Außerdem berichtete der Bürgermeister über die Ausgaben für die Feuerwehren und die Probleme mit den Beanstandungen am Feuerwehrhaus Ottmaring. Ziel sei nach wie vor ein gemeinsames Haus für beiden Wehren südlich des Recyclinghofes. Eine Bauvoranfrage sei gestellt worden. „Das Problem ist die Finanzierung“, erklärte der Bürgermeister. Daher werde auch überlegt, das Feuerwehrhaus über einen Investor zu bauen und dann anzumieten. Zum Sirenenprogramm teilte Friedberger mit, dass aktuell nur die Sirene in Ottmaring und am Sportplatz Buchhofen funktionieren, die Sirene beim Feuerwehrhaus Buchhofen sei noch nicht angeschlossen.

In der Grundschule werden derzeit 43 Kinder beschult, 26 aus Buchhofen und 17 aus Osterhofen. Es wurde eine neue Telefonanlage mit Durchsagemöglichkeit installiert und aufgrund einer Nachhallmessung mit schlechten Werten war eine Schallreduzierung erforderlich. Rund 55000 Euro wurden in neue Decken mit Schallreduzierung investiert. Im Hinblick auf das verpflichtende Angebot zur Ganztagsbetreuung ab 2026 soll die aktuelle Mittagsbetreuung bis 14 Uhr im kommenden Schuljahr auf 14.30 Uhr ausgedehnt werden. Dabei ist auch an Mittagessen gedacht. Die Schülerzahlen seien steigend. Im kommenden Schuljahr gebe es 23 Anfänger, so dass die Kombiklasse 1/2 über 30 Kinder aufweise. Über eine mögliche Teilung werde mit dem Schulamt gesprochen. Für diesen Fall stünde noch ein weiteres Klassenzimmer zur Verfügung.

Neuer Funkmast soll für bessere Verbindung sorgen



Die jahrelangen Bemühungen um eine bessere Handyverbindung seien immerhin so weit voran gekommen, dass für Ottmaring ein privater Standort gefunden wurde und im Oktober mit dem Bau des Masten begonnen werden soll. Die Inbetriebnahme ist für Mai 2025 vorgesehen. Ähnlich lange wird es wohl dauern, bis der Telefonica-Mast beim Recyclinghof betriebsbereit ist.

Stellvertretend für die stimmlich angeschlagene Kämmerin Iris Heimlich-Memminger gab Friedberger auch den Finanzbericht für 2023 ab. Der Gesamthaushalt 2023 umfasste 5153967 Euro, davon entfielen 2246359 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 2907608 Euro auf den Vermögenshaushalt. 2023 sei ein besseres Jahr gewesen als 2022. Aus Steuern und Zuführungen waren knapp 1,4 Millionen Euro eingenommen worden, davon 331514 Euro Gewerbesteuer. Dem Vermögenshaushalt konnten 201800 Euro zugeführt werden. Die Summe der Umlagen betrug 801500 Euro, davon 541000 Euro Kreisumlage. Für Kindergärten, die Buchhofener Kinder besuchen, wurden Betriebskostenzuschüsse von 304200 Euro gezahlt. Die Kostenrechnenden Einrichtungen wie Wasser und Abwasser weisen Defizite auf. Eine Neukalkulation der Gebühren wurde beauftragt, teilte der Bürgermeister mit.

Der aktuelle Schuldenstand beträgt rund 1,4 Millionen, die allgemeine Rücklage liegt bei 21159 Euro und der Sollüberschuss bei rund 1,6 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich auf 1507 Euro. Zur Statistik stellte Friedberger fest, dass die Einwohnerzahl leicht gestiegen sei und zum Jahresende 2023 bei 959 lag. Verzeichnet wurden 2023 15 Geburten, 13 Sterbefälle, 42 Zuzüge, 27 Wegzüge und sechs eingereichte Bauanträge.

Verstärke Pflege der Außenanlagen gewünscht



Diskussionen mit den Bürgern gab es keine, lediglich ein paar Wünsche wie Sitzbänke beim Spielplatz an der Tagespflege und eine verstärkte Pflege der Außenanlagen bei Rathaus und Kirche, insbesondere zum Jubiläum des Sportvereins, sowie die Räumung eines verschlammten Weihers in Putting. Zur Anfrage, warum die Geschwindigkeitsmessgeräte nicht in Betrieb seien, sagte der Bürgermeister, die seien „ein Glump“, von dem man sich eventuell verabschieden müsse. Die Sitzbänke bei der Tagespflege könnten im Zuge einer notwendigen Einzäunung aufgestellt werden. Zu Sicherheitsbedenken am Herzogbach sagte Friedberger, Eltern müssten ihre Kinder zur Vorsicht anhalten. Eine komplette Abriegelung des Baches sei nicht möglich, zumal es ohnehin keine hundertprozentige Sicherheit gebe. Die Bürgerversammlung schloss mit einem Weißwurstessen.