Ruderting
Wasser muss weiterhin abgekocht werden

07.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:17 Uhr

ARCHIV - 02.03.2003, Brandenburg, Sieversdorf: Ein Topf mit Wasser wird auf einen Elektroherd mit rot glühendem Ceran-Feld gestellt. (zu dpa «Trinkwasseralarm in Kassel - Zehntausende müssen Wasser abkochen» vom 18.03.2018) Foto: Patrick Pleul/Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Rudertinger Haushalte im Landkreis Passau werden noch bis mindestens Anfang kommender Woche ihr Trinkwasser abkochen müssen. Darüber informiert die Gemeindeverwaltung.

Am vergangenen Freitag, 1. September, hatte das Gesundheitsamt die Abkochanordnung herausgegeben, nachdem bei einer Routinekontrolle im Trinkwasser E-Coli-Bakterien gefunden wurden. Nicht betroffen von der Abkochanordnung sind die Haushalte in Trasham und Sittenberg.

Die Verunreinigung ging laut Auskunft von Bürgermeister Rudolf Müller vom kleineren der beiden Trinkwasserbrunnen der Gemeinde aus; er wurde am Freitag umgehend vom Netz genommen. Das Leitungsnetz wurde inzwischen komplett durchgespült, wie Müller berichtet. „Unser Bauhof war am Wochenende unterwegs und hat an den Endpunktes des Netzes die Hydranten geöffnet“, erklärt der Bürgermeister.

Inzwischen ist klar, dass die Maßnahme Wirkung zeigt: Am Montag wurden an vier Stellen neue Proben genommen. Nach der Auswertung im Labor erfuhr die Gemeinde am Mittwoch, dass die Belastung im Netz nachlässt. Lediglich an einer Stelle, dem Rathaus, wurde ein coliformer Keim nachgewiesen, wie Müller sagt.

Für eine Aufhebung der Abkochanordnung reicht das noch nicht. Dafür müssen klare Kriterien erfüllt sein – und diese lassen schon aus zeitlichen Gründen eine Aufhebung nicht vor nächster Woche zu. Mindestens zwei einwandfreie Trinkwasserproben in Folge sowie die Freigabe durch das Gesundheitsamt sind dafür erforderlich. Und die Auswertung der Proben durch ein Fachlabor dauert jeweils ein bis zwei Tage.

Donnerstagfrüh wurde das Rudertinger Trinkwasser erneut beprobt, wie der Bürgermeister mitteilt. Noch diese Woche soll eine weitere Untersuchung folgen. Sind beide Testergebnisse einwandfrei und das Gesundheitsamt erteilt die Freigabe, ist der Spuk vorbei, „vielleicht Mitte nächster Woche“, schätzt der Bürgermeister und betont: „Wir haben die Lage im Griff.“

Außer in Sittenberg und Trasham, die an Waldwasser angeschlossen sind, muss das Leitungswasser also weiterhin abgekocht werden. Empfohlen wird, das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen zu lassen und eine Abkühlzeit von zehn Minuten abzuwarten. Das gilt für die Verwendung als Lebensmittel, aber auch fürs Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden.