Rupertiwinkel besonders betroffen
Unwetter sorgt für massive Stromausfälle in Fridolfing und Tittmoning

Gemeindeteile teils bis in Morgenstunden von Versorgung abgeschnitten

12.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:30 Uhr

Am Campingplatz in Waging wurde ein Baum in zwei Hälften gespalten.

Das Unwetter in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat auch in den Gemeinden Fridolfing und Tittmoning (Landkreis Traunstein) für mehrere Feuerwehreinsätze sowie teils bis in den Vormittag hinein bestehende Stromausfälle gesorgt.



Besonders massiv betroffen waren laut Informationen vor Ort die Gemeindeteile Kirchheim in Tittmoning beziehungsweise Pietling und Hohenbergham in Fridolfing. Allein in Fridolfing waren 20 Floriansjünger zehn Mal im Einsatz. In Fridolfing waren 20 Einsatzkräfte für zweieinhalb Stunden im Einsatz und haben zehn Einsatzstellen abgearbeitet. Dabei verteilten sich die Aufträge auf die Bundesstraße sowie die Staatsstraße und die Gemeindestraßen. Außerdem musste ein Bauzaun gesichert werden. Die Feuerwehr Petting meldet insgesamt 16 nächtliche Einsatzstellen.
Der Ort Pietling war bis 7.30 Uhr ohne Strom. Das Feuerwehrhaus wurde dort mit Notstrombetrieb „funktionsfähig“ gehalten. Die Aktiven der Feuerwehr wurden in der Nacht zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem örtlichen Betrieb alarmiert, es konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Darüber hinaus waren mehrere witterungsbedinge Einsätze wie abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume beseitigt werden.
Die Feuerwehr Taching musste zu sieben Einsatzstellen ausrücken. Bei Mauerham ist ein Baum auf ein Stadeldach gefallen und hat eine Stromleitung abgerissen. Hier kontrollierten die Floriansjünger den Bereich mittels Wärmebildkamera damit sie eine Wärmeentwicklung ausschließen konnten und informierten den Netzbetreiber.
Insgesamt 15 Einsätze hatte die Feuerwehr Waging zu verzeichnen. Hauptsächlich am Campingplatz sowie verteilt im gesamten Ortsgebiet. Mehrere Bäume sind auf Campinganhänger gefallen. Es gab glücklicherweise keine Verletzten. Der erste Alarm erfolgte gegen 1 Uhr und gegen 4 Uhr waren alle Einsatzaufträge abgearbeitet. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte unter anderem von Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes. Die Feuerwehren Gaden, Otting und Nirnharting waren ebenfalls zu witterungsbedingen Einsätzen alarmiert worden. In manchen Ortsteilen der Marktgemeinde kam es zu kurzzeitigen Stromausfällen.
Die Feuerwehr Wonneberg meldet ebenfalls einen mehrstündigen Stromausfall im Ortsgebiet. Dies führte an einem Gebäude dazu, dass sich im Keller Wasser sammelte, weil es nicht abgepumpt werden konnte. Die Aktiven der Feuerwehr halfen beim Abpumpen. Darüber hinaus war die Staatsstraße Traunstein – Waging sowie mehrere Gemeindestraßen durch mehrere Bäume blockiert. Mit Motorsägen wurden die Verkehrswege wieder freigeschnitten.
Fünf Einsätze meldet die Feuerwehr Kirchanschöring. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste blockierten verschiedene Fahrwege im Ortsgebiet. 18 Floriansjünger waren für rund zweieinhalb Stunden im Einsatz.
Die Feuerwehr Törring wurde zu einem umgestürzten Baum gerufen und die Feuerwehren Kirchheim sowie Kay wurden ebenfalls zu Unwettereinsätzen alarmiert. Die Kernstadtfeuerwehr von Tittmoning hatte glücklicherweise keinen Einsatz zu verzeichnen.

Blitzeinschläge in Umspannwerke



Generell kam es zu zahlreichen Versorgungsunterbrechungen im Netzgebiet der Bayernwerk Netz GmbH, wie ein Sprecher gegenüber der Heimatzeitung mitteilte. Schwerpunkt waren Oberbayern und Ostbayern. Demnach habe es in der Region zwischen 23.30 und 1 Uhr mehrere Blitzeinschläge in Umspannwerke gegeben. Fällt ein solches Umspannwerk aus, können schnell ganze Dörfer oder Gemeindeteile betroffen sein – wie in dieser Nacht auch geschehen. Diese Ausfälle konnten laut des Sprechers „relativ zügig mittels automatisierter Schaltmaßnahmen wieder in den Griff bekommen werden“.

Neben Blitzeinschlägen in Umspannwerke haben auch Zwischenfälle an Freileitungen für Stromausfälle gesorgt. „Der Klassiker ist, dass es durch Äste zu einem Kontakt mit den Leitungen und dadurch zu einen Kurzschluss kommt“, so der Sprecher. Schwerwiegender ist es, wenn ganze Bäume auf die Leitungen fallen oder die Strommasten selbst dem Unwetter nicht standhalten. Gegen 10 Uhr waren noch rund 10000 Haushalte ohne Strom, am häufigsten betroffen sind aktuell Bürger in Pfaffenhofen und Freilassing.

− enz