Passau
Niederbayerns Sparkassen halten Kurs

13.04.2024 | Stand 13.04.2024, 19:00 Uhr

Der Sparkassenbezirksverband (v.l.): Peter Dreier (Landrat Landshut), Straubings OB Markus Pannermayr, Bezirksvorsitzender Michael Fahmüller (Landrat Rottal-Inn), Martin Neumeyer (Landrat Kelheim), Christoph Helmschrott (Sparkasse Passau), Helmut Muggenthaler (Landshut), Bundesobmann Walter Strohmaier (Niederbayern-Mitte), Toni Domani (Regen-Viechtach) und Stefan Swihota (Deggendorf). − Foto: Mandy Gutzeit

Acht Sparkassen bilden den Sparkassenbezirk Niederbayern. „Trotz anspruchsvoller Marktbedingungen und politischer Unsicherheiten, zum Beispiel beim Heizungsgesetz, sowie einer unbefriedigenden Förderlandschaft“ haben die Geldinstitute im Kreditgeschäft ein leichtes Plus erzielt. Das berichtet der Bezirksverband in einer Mitteilung.

„Die niederbayerischen Sparkassen bewahren ihre Wurzeln und agieren gleichzeitig zukunftsorientiert. Sie sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung bewusst und setzen sich dafür ein, dass ihre Leistungen allen zugutekommen“, betonte Landrat Michael Fahmüller als Vorsitzender des Sparkassenbezirksverbandes Niederbayern. Er appellierte aber, „sich den aktuellen Themen im Transformationsprozess rund um Energiewende, Modernisierung und Digitalisierung aktiv zu widmen“.

Baufinanzierungen brachen um die Hälfte ein



Der Kreditbestand lag mit rund 17,6 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Allerdings brachen die Baufinanzierungen annähernd um die Hälfte auf 937,8 Millionen Euro ein. Die Kreditzusagen an Unternehmen sanken um fast ein Drittel auf 1,76 Milliarden Euro. Alle Neukreditvergaben zusammen summierten sich auf 2,8 Milliarden Euro. „Wir setzen uns dafür ein, privates Kapital zu mobilisieren und die Transformation unserer Wirtschaft in allen Branchen und Sektoren aktiv zu begleiten“, erklärt Bezirksobmann Christoph Helmschrott, Vorstand der Sparkasse Passau.

Auch beim Sparen halten sich die Niederbayern zurück: Die Sparkassen verzeichneten einen leichten Einlagenrückgang um 1,10 Prozent auf gut 19 Milliarden Euro, wobei Spareinlagen vielfach in Termingelder mit etwas längeren Laufzeiten umgeschichtet wurden. Dafür stieg der Wertpapier-Umsatz um fast ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro, davon fast 1,6 Milliarden Euro festverzinsliche Wertpapiere. Insgesamt konnten die niederbayerischen Kundinnen und Kunden laut Mitteilung 2023 weitere 510 Millionen Euro Geldvermögen bilden – 60 Prozent weniger als im Vorjahr. Helmschrott führt das unter anderem auf die Steigerung der Lebenshaltungskosten, vor allem bei der Energie, zurück.

Unterm Strich blieb die Bilanzsumme der Sparkassen in Niederbayern mit knapp 26 Milliarden Euro bei einem Prozent minus nahezu konstant. Das Betriebsergebnis vor Bewertung betrug 309,4 Millionen Euro.

32,3 Millionen Euro Gewerbesteuern für Kommunen



Von den guten Jahresergebnissen ihrer Sparkassen profitiert die Region. Das Gewerbesteueraufkommen beziffert Bezirksobmann Helmschrott auf gut 32,3 Millionen Euro, das sei ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Zudem flossen gut drei Millionen Euro als Sponsoring in die Bereiche Sport, Kultur, Soziales, Bildung, Wissenschaft und Umwelt, wie Michael Fahmüller hervorhob. Die niederbayerischen Sparkassen beschäftigten zum Jahresende 3475 Menschen, davon 280 Azubis.

− mgb