Suche nach Schleusern
Zum wiederholten Mal: Polizei greift geschleuste Flüchtlinge nahe Prien auf

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 17:45 Uhr

Mit dem Hubschrauber suchte die Polizei nach zwei Flüchtlingen – vergeblich.  − Symbolbild: Jens Büttner/dpa

Mehrere syrische Migranten hat die Bundespolizeiinspektion Rosenheim am Samstag im Gemeindebereich Prien am Chiemsee in Gewahrsam genommen. Nach Angaben der Polizei wurde die Gruppe von einem Schleuser nach Deutschland gebracht.



Ein Zeugenhinweis brachte die Polizeibeamten zum Haltepunkt Urschalling nahe Prien, wo sie auf zwei Männer, 19 und 29 Jahre, eine Frau, 29 Jahre, sowie einen 16-jährigen Jugendlichen traf. Keiner von ihnen habe über die erforderlichen Einreisepapiere verfügt, so die Polizei. Hier habe sich herausgestellt, dass die Gruppe ursprünglich aus sechs Mitgliedern bestanden habe.

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Eine Fahndung nach den zwei Personen mittels Streifenwagen und Polizeihubschrauber verlief erfolglos. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die beiden fehlenden Männer, die sich unmittelbar nach der Absetzung vom Haltepunkt Urschalling entfernt haben sollen, absprachegemäß von einem weiteren Schleuser mitgenommen worden sind.

Polizei vermutet Schlepperorganisation im Hintergrund



Laut der zuständigen Bundespolizeiinspektion in Rosenheim gleicht der Fall einer Absetzung, die knapp eine Woche zuvor in derselben Gegend festgestellt worden war. Auch bei der am Samstagvormittag angetroffenen Gruppe handele es sich um geschleuste Syrer, die von Slowenien aus mitgenommen worden sein dürften. Die gesamte Schleusung, die bis zu 7.000 Euro pro Person gekostet haben soll, sei offenkundig von einer Schlepperorganisation im Hintergrund geplant und etappenweise durchgeführt worden. Um möglichst viele Personen schleusen zu können, sei der Fahrer nicht davor zurückgeschreckt, zwei Migranten ungesichert im Kofferraum zu befördern, so die Polizei.

Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen. Die erwachsenen Syrer wurden in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge gebracht, der minderjährige Jugendliche der Obhut des Jugendamts anvertraut.

− skr