In einem Waldstück nahe Prien am Chiemsee (Landkreis Rosenheim) hat die Polizei am Montag acht Migranten in Gewahrsam genommen. Vier von ihnen waren noch minderjährig. Offenbar wurde die Gruppe von Schleusern in der Grenzregion abgesetzt.
Durch einen Zeugenhinweis ist die Polizei Montagnacht gegen 2.30 Uhr auf eine orientierungslos wirkende Personengruppe im Priener Ortsteil Urschalling aufmerksam geworden. Doch nach dem Eintreffen mehrerer Streifen von Landes- und Bundespolizei fehlte von der Gruppe zunächst jede Spur.
Niemand hatte Papiere bei sich
Rund eine Stunde lang wurde nach den acht Personen gefahndet – sie konnten schließlich in einem Waldstück nahe der Priener Ortslage Hoherting auf einem Forstweg gefunden werden. Laut Polizei hatten weder die vier Jugendlichen noch die vier Männer Papiere bei sich.
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Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um syrische Staatsangehörige. Die erwachsenen Männer sind zwischen 27 und 34 Jahre alt, die Jugendlichen zwischen 14 und 17. Der Polizei zufolge erklärten sie, dass sie einige Stunden zuvor von einem ihnen unbekannten Schleuser abgesetzt worden seien. Am Tag zuvor hätte er sie in Slowenien mitgenommen.
Ungesichert auf der Ladefläche transportiert
Allerdings mussten sie laut einem der Geschleusten zunächst alle ungesichert auf der Ladefläche eines hinten geschlossenen Wagens zubringen. Erst nach einigen Stunden Fahrzeit durften zumindest drei von ihnen auf der Rücksitzbank sitzen.
Die Migranten wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen und zur Bundespolizei-Dienststelle nach Rosenheim gebracht, wo sie versorgt wurden. Die vier erwachsenen Syrer wurden, nachdem sie jeweils ein Schutzersuchen gestellt hatten, in eine Aufnahmestelle für Migranten gebracht worden. Die vier Jugendlichen, die alle ohne Verwandte unterwegs waren, sind dem Kreisjugendamt Rosenheim anvertraut worden.
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7000 Euro pro Person
Die Ermittler der Bundespolizei gehen davon aus, dass es sich bei der Fahrt von Slowenien nach Deutschland um die letzte Etappe einer Schleusung handelt, die vermutlich in der Türkei organisiert wurde. Den Geschleusten zufolge kostete die etappenweise Beförderung von ihrer Heimat bis in die Bundesrepublik bis zu 7000 Euro pro Person.