Suche auch mit Hubschrauber
Schleuser setzen größere Migrantengruppen im Landkreis Rosenheim ab

16.10.2023 | Stand 16.10.2023, 12:49 Uhr

Rund 250 illegal eingereiste Migranten griff die Bundespolizei übers Wochenende im Landkreis Rosenheim auf.  − Symbolbild: Bundespolizei Rosenheim

Über das Wochenende hat die Bundespolizei Rosenheim etwa 250 Migranten erfasst, die im Landkreis Rosenheim ohne die erforderlichen Papiere angetroffen wurden. Darunter waren auch mehrere Großgruppen, die entweder in Fernreisezügen aus Österreich unterwegs waren oder die von Schleusern im Grenzraum abgesetzt und zurückgelassen wurden.



An der B304 auf Höhe Kirchensur (Gemeinde Amerang) griffen Beamte der Bayerischen Landespolizei am Samstagmorgen nach mehreren Bürgerhinweisen insgesamt 14 syrische und türkische Staatsangehörige auf, berichtet die Bundespolizei am Montag. Diese waren offenbar von einem bislang unbekannten Schleuser in einem Waldstück nahe der Bundesstraße aufgefordert worden, den Kleinbus zu verlassen. „Nachdem sie dem nachgekommen waren, machte sich der Fahrer aus dem Staub und überließ die Gruppe, darunter auch Minderjährige, ihrem Schicksal“, so die Polizei.

Absuche mit Hubschrauber entlang der Bahngleise



23 Migranten, die ursprünglich aus der Türkei beziehungsweise Syrien stammen, wurden am Samstagabend im Bereich Bernau – Aschau in Gewahrsam genommen. Davon hielten sich 17 Personen laut Polizei „gefährlich nahe“ an den Gleisen der Bahnstrecke Salzburg – München auf. Da zunächst nicht klar war, ob noch weitere Menschen entlang der Schienen liefen, wurde die Strecke für den Zugverkehr vorübergehend gesperrt. Die Bundespolizei setzte einen Polizeihubschrauber zur Absuche des Streckenabschnitts ein.

Fünf weitere Migranten konnten wenig später bei Aschau festgestellt werden. Die für Schleusungsdelikte zuständige Bundespolizei Rosenheim geht davon aus, dass die insgesamt 23 Männer, Frauen und Kinder ebenfalls von einem Schlepper illegal nach Deutschland gebracht worden waren. Vermutlich seien sie auf der Ladefläche eines Lkw oder eines Transporters befördert worden, hieß es.

Illegale Einreise per Zug



Größere Personengruppen, die ohne die erforderlichen Einreisepapiere unterwegs waren, fand die Bundespolizei auch in verschiedenen Reisezügen. So nahmen die Beamten beispielsweise am Sonntag am Bahnhof Rosenheim 22 Migranten aus Syrien, der Türkei und Russland in einem Intercity aus Salzburg in Gewahrsam. 13 türkische Staatsangehörige ohne Einreisedokumente waren mit einem Nachtzug aus Salzburg unterwegs. Auch sie mussten auf Veranlassung der Bundespolizisten in Rosenheim den Zug verlassen. In einer Regionalbahn aus Kufstein reisten 13 Türken ohne Papiere in Richtung München. Für sie war die Zugfahrt ebenfalls in Rosenheim beendet.

100 Migranten nach Österreich zurückgewiesen



Die Rosenheimer Bundespolizei sorgte dafür, dass alle rund 250 Migranten am Wochenende zunächst in die sogenannte „Bearbeitungsstraße“ der Inspektion gebracht wurden. Dort konnten sie versorgt und einer grenzpolizeilichen Registrierung und Befragung unterzogen werden. Rund 100 Personen wurden im Anschluss unmittelbar nach Österreich zurückgewiesen und der österreichischen Polizei überstellt. Alle anderen seien zu einer Erstaufnahmestelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge gebracht worden.

− mgb