Nacht-Faschingszug:
Tausende Maschkera stürmen Tettenweis

19.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:42 Uhr
Hans Nöbauer

Buchstäblich mit Pauken und Trompeten einer karibischen „Brassband“, darunter auch ein paar hiesige Martinsbläser, verscheuchte der berühmt-berüchtigte „Denweiser Gaudiwurm“ rechtzeitig zum bereits legendären Tettenweiser Nacht-Faschingszug das angekündigte Sturmtief.

Wehe, wenn er losgelassen, der schon legendäre „Denweiser Nacht-Gaudiwurm“: Das berühmt-berüchtigte „Maschkera Wappentier“ auf hunderten Rädern und noch ein paarmal mehr Beinen „kann“ nämlich nicht nur perfekt zünftigen Fasching, sondern dafür auch bestes Wetter. So verscheuchte der mittlerweile bereits achte „Nacht-Gaudiwurm“ am späteren Freitagnachmittag nicht nur vorausgehende Regenschauer, sondern ließ hinterher unter schwarzen Wolkenfetzen teilweise sogar „rosiges Abendrot“ durchblitzen.

„Im Dunkeln ist gut munkeln“ wusste schon fast ein Vierteljahrhundert vor Christi Geburt der römische Epiker Publius Ovidius Naso: Die „Tettenweiser Faschingsfreunde weißblau-helau“ (TFF) setzten dem „erotisch angehauchten Ovid-Zitat“ gut 2000 Jahre später mit ihrer Ergänzung „und gut schunkeln“ noch einen volkstümlichen (Vers-)Reim drauf.

„Im Dunkeln ist gut munkeln“

„Stimmung“ war nämlich am „ruaßigen Freitag“ Trumpf auf dem Faschingszug bei Nacht – mit über 15 Vereins-Garden eine wahre Pracht. Auf gut drei Dutzend abenteuerlich dekorierten und bunt verzierten Einzel-Waggons schnaubte der hell beleuchtete „Nacht-Express“ in atemberaubendem (Zeitlupen-)Tempo von Bruckhaus her in Richtung prall gefülltem „Denweiser Haupt-Bahnhof“.

Wie bei der Deutschen Bahn ohnehin gewohnt, startete „Fahrdienstleiter“ TFF-Präsident Erwin Stadler (Mitterham) den Rottaler „Gaudi-Sonderzug auf luftbereiften Motiv-Gefährten“ mit leichter Verspätung pünktlich zum Sonnen-Untergang (genau um halb sechs). Mutwilligen „Trittbrett“-Fahrern unter jeder Menge „Fahr- und Zaungästen“ bliesen dabei neben den Würdinger „Quertreiba“- gleichermaßen die Mitticher Dorf- und Ruhstorfer Feiawehr-Musikanten im wahrsten Sinne gehörig den kostenpflichtigen „Billetten-Marsch“.

Vom Lücken-Füller zum Faschings-Knüller


„Vom einstigen Lücken-Füller zum absoluten Faschings-Knüller: Der weitum einmalige Denweiser Nacht-Gaudiwurm trifft voll den Nerv zahlreicher Maschkera aus nah und sogar fern“, betrachteten Bürgermeister Robert Stiglmayr samt Stellvertreter Josef Schmidbauer auch gegenüber ihrem Bad Griesbacher Amtskollegen Jürgen Fundke sowie Monsignore Dekan Josef Tiefenböck und Benediktiner-Pater Dr. Augustinus Weber das „originelle Feia-Abend- als zugkräftiges Publikums-Spektakel wahren Besuchermassen“.

Insgesamt ein farbenprächtiges Maschkera-Szenario, das „Stations-Vorsteher“ Richard Lorenz am „Denweiser Bahnhof-Center“ humorvoll kommentierte und einzeln präsentierte, ehe die närrische Gesellschaft mit fetzigen Disco-Rhythmen von DJ Kowal (Nebauer/Malching) hinter dem proppenvollen „Bürgerhaus-Wartesaal“ gehörig abrockte.

− nö