Seestetten. Die Ehrung langjähriger verdienter Mitglieder stand zwar im Mittelpunkt der Generalversammlung des Krieger- und Soldatenvereins und der Reservistenkameradschaft Seestetten, doch gab es auch lebhafte Diskussionen über die Zukunft des Vereins und den Standort des Kriegerdenkmals. Nach dem Wegfall der Wehrpflicht und damit der Reservisten fehlt es dem Verein logischerweise an Nachwuchs.
Der Rechenschaftsbericht von Vorstand Franz Schwarzmüller erstreckte sich – coronabedingt – über den Zeitraum vom Herbst 2021 bis 2023, da hier keine Versammlungen stattfinden konnten. Die Vorstandschaft habe sich dennoch regelmäßig getroffen und mögliche Aktivitäten wie die Totenehrung an den Volkstrauertagen oder das traditionelle Sonnwendfeuer geplant und vorbereitet. Auch habe man an überregionalen Veranstaltungen des Bayerischen Soldatenbundes teilgenommen.
Schweren Herzens habe man die Entscheidung getroffen, in diesem Jahr die traditionelle Christbaumversteigerung nicht mehr abzuhalten. Dies habe für einige schon immer einen enormen Arbeitsaufwand bedeutet und es sei zudem immer schwieriger geworden, wertige Preise für die Versteigerung zu bekommen. Gleichzeitig sei auch das Interesse der Bevölkerung zurückgegangen und die Zahl der Besuche weniger geworden.
Ebenso habe man auf Haussammlungen verzichtet. Stattdessen will der Verein in diesem Jahr eine vorweihnachtliche Feier anbieten und seine Ausgaben weiter reduzieren.
Kassier Hans Schacherbauer konnte diese Sparsamkeit in seinen Kassenbericht mit Zahlen belegen und vermelden, dass der Verein insgesamt noch über einen sehr soliden Kassenstand verfügt.
3. Bürgermeister Fritz Lemberger würdigte die gute Arbeit im Verein, insbesondere die der Vorstandschaft. Trotz vieler Hindernisse überzeuge die Anzahl der Aktivitäten. Der Verein sei gut in das Dorfleben eingebunden und sehe seine Aufgabe auch darin, eine Verbindung zwischen den Bürgern und der Bundeswehr herzustellen, was gerade durch den Krieg in der Ukraine wieder mehr ins Bewusstsein des Einzelnen gerückt sei.
Zusammen mit Vorstand Franz Schwarzmüller übernahm Lemberger die Ehrung treuer Mitglieder. Für 25 Jahre Zugehörigkeit zum Soldatenbund gab es für Stadtrat Tobias Semmler ebenso die Treuenadel wie für Jürgen Meister.
Der Passauer Stadtrat und langjährige Versteigerer bei den Veranstaltungen, Kurt Haimerl, erhielt die Treuenadel für 30 Jahre ebenso wie Fahnenmutter Agi Krautloher und Rainer Steinleitner. 40 Jahre sind es bei Klaus Leutgeb. Ein halbes Jahrhundert, 50 Jahre, sind bereits im Verein die Kameraden Kurt Feicht, Josef Holzhammer, Karl-Heinz Sperlein und Reinhold Völlm.
Die besondere Auszeichnung, das Verdienstkreuz II. Klasse, konnte der Vorstand an Alois Spieleder übergeben, der dem Verein über viele Jahre in verschiedenen Vorstandsfunktionen, seit 2016 als 1. Hauptmann und stellvertretender Vorstand, diente.
Beim Punkt „Wünsche und Anträge“ stand das vereinseigene Kriegerdenkmal in Seestetten im Mittelpunkt. Im Rahmen der Planungen des Arbeitskreises „Dorferneuerung Seestetten“ soll es in die neu zu schaffende Dorfmitte umgesetzt werden, der genaue Standort und die Ausrichtung des Denkmals ist noch in der Schwebe. Mitglieder meldeten Bedenken, ob ihr Denkmal im neuen Ensemble eines zentralen Dorfplatzes auch den würdigen Rahmen behalten würde. Deshalb gab es den Vorschlag und die Bitte an die Verantwortlichen, den jetzigen Standort des Denkmals unter der alten Eiche beizubehalten, das Grundstück und das Areal um das Kriegerdenkmal aber von Seiten der Stadt zu erwerben und das Denkmal – wie alle anderen im Stadtgebiet – in städtischen Besitz überzuführen.
Der Vorstand lud alle Interessierten ein, zur Sitzung des Arbeitskreises am 8. Februar ins Gasthaus Danzer in Seestetten (Beginn 19 Uhr) zu kommen und dort Vorschläge einzubringen. -ho
