Obernzell
„Sie sollten die bisherige Kommunikation überdenken“

MdL Christian Flisek kritisiert Gesprächsverweigerung seitens des Altenheim-Trägers

23.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:39 Uhr

Eine überparteiliche Initiative versucht das Obernzeller Seniorenheim zu retten. Bisher verweigerte die Geschäftsführung des Heimträgers jegliches Gespräch mit Volksvertretern vor Ort. „Eine solche Verweigerungshaltung habe ich in ähnlich gelagerten Fällen noch nie erlebt“, kritisiert nun SPD-MdL Christian Flisek, wie schon zuvor sein CSU-Landtagskollege Dr. Gerhard Waschler. −Fotos: Pree/PNP

In einem Brief mit kritischen Worten an den Hauptgeschäftsführer der TGE-gTrägergesellschaft unterstützt MdL Christian Flisek (SPD) die überparteiliche Initiative zur Rettung des Altenheims Obernzell, die sein CSU-Landtagskollege Dr. Gerhard Waschler federführend organisiert.

„Ich fordere Sie daher auf, Ihre bisherige Kommunikation zu überdenken und auf die Gesprächsangebote der örtlichen Gesellschaft und Politik einzugehen“, schreibt Flisek an Dr. Rainer Beyer von der für das Seniorenheim zuständigen TGE mit der Zentrale in Neumarkt in der Oberpfalz. Flisek weiter: „Ich bin überzeugt, dass Sie einen konstruktiven Beitrag im Rahmen der Diskussion über die Zukunft der Einrichtung leisten könnten.“

Der Abgeordnete verweist auf das große Echo der von Waschler geleiteten Demo am Montag dieser Woche. Mehr als 240 Bürgerinnen und Bürger hatten für den Erhalt des Alten- und Pflegeheims St. Josef in Obernzell demonstriert (PNP berichtete). Flisek war ebenfalls vor Ort. „Diese gewaltige Resonanz“ sei ein „eindrucksvolles Zeichen“ dafür, wie die Obernzeller Bürger zu den Plänen der TGE stünden, die Einrichtung zum April 2023 zu schließen. „Bedauerlicherweise konnte sich seitens der Heimleitung oder der Trägergesellschaft niemand dazu durchringen, mit den Demonstranten in Kontakt zu treten“, kritisiert Flisek. Darüber hinaus habe die Geschäftsführung auch vor kurzem die Einladung der Gemeinde zu einem runden Tischs kategorisch ausgeschlagen. „Dieses destruktive Kommunikationsverhalten stößt meinerseits auf äußerstes Befremden.“ Unabhängig von den sachlichen Erwägungen, die zur Entscheidung geführt hätten, die Einrichtung zu schließen – „eine solche Verweigerungshaltung habe ich in ähnlich gelagerten Fällen noch nie erlebt“. Auch fehle ihm jedes Verständnis dafür, „dass dem Kollegen Waschler im Vorfeld sogar das Betreten des Einrichtungsgeländes untersagt wurde“.
Flisek schließt: „Gerade von einer christlichen und gemeinnützigen Trägergesellschaft erwarte ich ein deutlich kooperativeres Verhalten bei einem derart sensiblen Thema.“

− mr