Holzkirchen
Nostalgie in Bildern: Dorfverein zeigt historische Filme zur Holzkirchener Kerzenwahllfahrt

21.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:49 Uhr

Willi Haslinger beim Aufstellen der Kerze bei der Wallfahrt 1990.

Zur Einstimmung auf die unmittelbar bevorstehende Wallfahrt der Holzkirchner zum Bogenberg an Pfingsten werden Erinnerungen an frühere Wallfahrten wachgerufen. Für diesen Zweck wurden alte Filme digitalisiert. Die Medien und auch prominente Filmemacher haben vielfach über die Wallfahrt berichtet.

Im Dorfhaus Holzkirchen wird am Mittwoch, 24. Mai, eine Auswahl dieser Filme gezeigt. Dazu lädt der Dorfverein ein. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten. Veranstalter sind der Förderkreis Schloss Ortenburg, Wallfahrtsverein Holzkirchen und Dorfverein Holzkirchen. Weitere Infos bei Alfons Niederhofer, ✆08542/7678.

Die Holzkirchener Kerzenwallfahrt gehört neben dem Engelmarisuchen in St. Englmar und dem Kötztinger Pfingstritt zu den drei großen brauchtümlichen Darstellungen der Pfingsttage in Niederbayern. Es ist eine Fußwallfahrt, die am Pfingstsamstag von Holzkirchen aus über 75 km zum Heiligtum auf den Bogenberg führt und dort am Pfingstsonntag endet.

Die Kerze, ein von rotem Wachs umwickelter, etwa 13 Meter langer und einen Zentner schwerer Fichtenstamm, wird auf der Schulter, an manchen Stellen stehend getragen. Die Wallfahrt entstand am Ende des 15. Jahrhunderts, der Legende nach aufgrund einer Borkenkäferplage rund um Holzkirchen. Erstmals urkundlich nachweisbar ist die Wallfahrt im Jahr 1518. Das Wahrzeichen der Wallfahrt, die lange Stange, wird jedoch erst im Jahr 1575 erwähnt.

DIE FILME

„Das Gelübde“ ist 1995 erschienen. Der 73 Minuten lange Film wurde 1993/94 von Irene Schicker aus Pocking unter Mitarbeit ihres Mannes gedreht und mit einem Preis beim Wettbewerb für Amateurfilme ausgezeichnet. In Interviews werden Erinnerungen wach an den langjährigen Wallfahrtsleiter Georg Haslinger sen. und den Kerzenmacher und Vorbeter Graup Sepp. Jakob Scheuer erzählt über seine Jahre als Kerzenträger. Die Filmemacherin kommt als Ehrengast vorbei. Schicker ist inzwischen 96 Jahres alt.

Ein weiterer Film heißt „Den Frieden in der Hand“ (2003). Regie führten Markus H. Rosenmüller und Joseph Vilsmaier († 2020). Der Film dauert 30 Minuten. Die zwei bekannte Regisseure haben drei Wochen lang die Vorbereitungen und die Wallfahrt begleitet. Des weiteren wird ein Kurzfilm des Bayerischen Rundfunk aus dem Jahr 1965 gezeigt. Nicht zu kurz kommen außerdem aktuelle Videos der Wallfahrt.

− va