Sowohl im Bayerischen Wald wie auch im Rottal wird die Tradition des Neujahrsanblasens gelebt und gepflegt. In der Zeit zwischen den Jahren ziehen die Blasmusiker auch in Büchlberg (Lkr. Passau) von Haus zu Haus. Dabei wird ein kurzes Musikstück angestimmt und man wünscht den Leuten „a g’sunds und guat’s nei’s Joa“, manchmal auch mit dem Zusatz für Jungverheiratete „und a Christkindl mit krauskopferte Hoa“.
Die immer größer werdenden Siedlungen in der Gemeinde zwangen die Musiker jedoch, diesen schönen Brauch aufzugeben, bis dieser dann in abgewandelter Form auf dem Büchlberger Aussichtsturm auf dem Bergholz wieder auf beeindruckende Weise zum Leben erweckt werden konnte. Zum dritten Mal stiegen die Musiker mit ihren Instrumenten die 140 Stufen auf die Plattform hinauf, und pünktlich mit dem „Zwölfuhr-Läuten“ standen die Musik und gute Laune im Mittelpunkt. Auf dieser imponierenden und markanten Bühne gelang es der Kapelle, die zahlreichen Anwesenden, die hoch über den Dächern von Büchlberg das Jahr ausklingen ließen, mit bayerischen und böhmischen Klängen zu begeistern. Diese Melodien bereitete den Menschen oben, aber auch den Untengebliebenen ein glückseliges Gefühl zum Jahresausklang, und das traditionell zu diesem Anlass ausgeschenkte „Hochprozentige“, das von Bürgermeister Josef Hasenöhrl nach oben transportiert und ausgeschenkt wurde, sorgte bei manchem für die nötige Wärme in der luftigen und kühlen Höhe. Die meisten Berggipfel wie der Große Rachel und der Arber im Bayerischen Wald oder die massiven Berge in den Alpen waren noch schneebedeckt, boten einen atemberaubenden Anblick und stimmten zusätzlich auf einen frohen und positiven Jahresausklang ein.
Diese Mittagsstunde verging wie im Flug, und mit der Bayernhymne wurde das Konzert beendet. Den Musikern mit Vorsitzendem Rainer Poxleitner und Kapellmeister Josef Ranzinger dankte ein fasziniertes und fröhliches Publikum mit jubelndem Applaus, bevor bei Glühwein, deftigen und süßen Leckereien der letzte Nachmittag des Jahres unter Freunden ausklang.
