Niederbayerns schnellste Sprinterin
Nach Pfeifferschem Drüsenfieber und EM-Enttäuschung: Passauerin Just will 2024 nach Peru

24.12.2023 | Stand 24.12.2023, 21:15 Uhr

Top-Zeit bei der „Deutschen“, aber ein Formfehler verwehrte Annika Just den Weg, aktiv in die Europameisterschaft einzugreifen. − Foto: Habermann

Ende August 2024 will Nationalkaderathletin Annika Just (18/ LAC Passau) im Flieger nach Lima sitzen. In der Hauptstadt Perus findet die Leichtathletik-WM der U20 statt. Kurz aufeinander wettstreiten erneut in Südamerika die verheißungsvollsten Nachwuchstalente. 2022 startete bereits Linda Meier (LAC Passau) bei der U20-WM in Cali (Kolumbien) über 5000 Meter.



Deutschlands schnellste Nachwuchssprinterinnen kamen zu einem ersten zweitägigen Leistungstest in Dortmund zusammen. Auf dem Programm standen ein Physiocheck, eine spezifische Leistungsdiagnostik und Elemente des Kadertests wie Countermovement Jump und Drop Jump. Bei der Diagnose des Tiefstarts maßen die Nachwuchsbundestrainer Alexander Seeger (Kurzsprint) und Christopher Montague (Langsprint) Reaktions- und Kontaktzeiten sowie die Schrittfrequenz. Ebenfalls wichtig: Die Zeit über 60 Meter „fliegend“. Den Lehrgang schlossen stramme Tempoläufe in der Helmut-König-Halle ab. Für Just die Gelegenheit, schon mal den Schauplatz ihres ersten Saisonhöhepunktes Ende Februar, die Jugend-Hallen-DM, näher in Augenschein zu nehmen.

Wochenlang Pfeiffersches Drüsenfieber



Was war 2023, was kommt 2024? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des individuellen Jahresplanungsgesprächs von Just mit Seeger. Die Saisonvorbereitung von Niederbayerns schnellster Sprinterin unterbrach heuer wochenlang das Pfeiffersche Drüsenfieber. Doch die Abiturientin rappelte sich erstaunlich schnell wieder hoch, trainierte eisern für DM und EM. Sie rannte bei Windstille 11,73 Sekunden, unterbot klar die U20-EM-Norm. Die 18-Jährige qualifizierte sich bei der DM für die 100 Meter bei der U20-EM – aber nur für eine Nacht. Aufgrund eines Formfehlers des Landesverbandes nominierte sie der DLV nicht für einen Einzelstart. Blieb eine Nominierung für die 4 x100-Meter-Staffel. Die Chance auf einen Staffelstart war aufgrund des fehlenden Einzelstarts minimal, sollte nicht eine der anderen Sprinterinnen ausfallen. Just durfte den Gewinn des EM-Titels der Staffel nur von der Tribüne aus miterleben.

Gute Aussicht für einen Staffeleinsatz in Lima

Nach dem Test in Dortmund und dem Gespräch mit Seeger schaut die Passauerin optimistisch nach vorne. Der Bundestrainer sieht gute Chancen für einen Staffeleinsatz in Lima. Dabei alleine soll es natürlich bei der weiten Reise nicht bleiben. Fest im Visier hat die 18-Jährige auch den Einzelstart über 100 Meter. Die Norm der letzten WM von 11,80 Sekunden dürfte keine allzu hohe Hürde sein. Sie muss sich vor allem gegen die Konkurrenz im eigenen Land durchsetzen.

− khb