Haushalt vorberaten
Kurort setzt auch heuer vermehrt auf Sanierungen

Investitionsschwerpunkt liegt wieder auf dem Erhalt der Liegenschaften

18.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:27 Uhr

Die Kurgymnastikhalle ist fertig saniert und modernisiert. Heuer sind um Haushalt noch 1,1 Millionen Euro für Restarbeiten vorgesehen. Überhaupt liegt der Fokus bei den Investitionen auch heuer wieder auf der Sanierung der kommunalen Liegenschaften. −Foto: Archiv Diet

Von Markus Gerauer

Die negativen Folgen der Corona-Krise hoffentlich endgültig hinter sich gelassen. Die unschönen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zumindest einigermaßen im Griff.

Das wirkt sich im Kurort auch finanziell aus – positiv.

Abzulesen ist das am Haushalt 2023, den der Finanzausschuss am Montagabend vorberaten und dem Gemeinderat zur Genehmigung empfohlen hat.


Investitionen in Höhe von 10,3 Millionen Euro

„Der Haushalt 2023 ist solide durchfinanziert und eine gute Basis für die Arbeit des Gemeinderats“, bilanzierte Kämmerer Lothar Gottschaller, nachdem er dem Gremium die wichtigsten Eckpunkte des Etats vorgestellt hatte. 10,3 Millionen Euro umfassen in diesem Jahr die Investitionen. Und die fließen – wie schon im Vorjahr – vor allem in die Sanierung der kommunalen Liegenschaften. Es geht also eher um den Erhalt des Bestehenden als um die Anschaffung von Neuem.

Der Haushalt der Gemeinde Bad Füssing für das Jahr 2023 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 48.208.000 Euro ab. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 35.201.000 Euro. Das ist eine Steigerung von 7,47 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Etat. Dieses Plus führt Kämmerer Lothar Gottschaller vor allem auf die nach Corona wieder steigenden Gästezahlen zurück. So liegt der Ansatz, den der Kurbeitrag in die Kasse spülen soll, bei 5.250.000 Euro. Hier geht Gottschaller im Verhältnis zum Vorjahr von einer Gästesteigerung von gut 20 Prozent aus, wobei das gegenüber 2019 – also der Vor-Corona-Zeit – immer noch ein Minus von fast zehn Prozent bedeuten würde.

Einnahmen durch Fremdenverkehrsbeitrag in Millionenhöhe

Durch den Fremdenverkehrsbeitrag, so ist ebenfalls im Verwaltungshaushalt aufgeführt, erwartet der Kämmerer Einnahmen von 1.850.000 Euro. Ein laut Gottschaller „moderater Anstieg“ von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Fast 3,3 Millionen Euro bringt der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, gut 2,7 Millionen Euro generiert die Gemeinde über die Schlüsselzuweisung.

Strom wird heuer doppelt so teuer

Dem gegenüber stehen natürlich auch Ausgaben. So schlagen zum Beispiel die Personalkosten mit 9,4 Millionen Euro zu Buche – rund 6,5 Prozent mehr als noch 2022. Wesentlich tiefer in die Tasche greifen als bisher muss der Kurort auch für Strom und Gas. Zahlte man im Vorjahr noch 541.676 Euro für den Strom, so kalkuliert Gottschaller für heuer mit einer gut verdoppelten Summe von 1.168.800 Euro. Und beim Erdgas zahlt man statt 95.725 heuer 141.500 Euro.

Der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 13.007.000 Euro – 2,23 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier sind auch die geplanten Investitionen der Gemeinde aufgelistet. Einer der größten Brocken ist mit 1,1 Millionen Euro noch die Restzahlung für die sanierte Kurgymnastikhalle. Überhaupt steht der Aspekt der Modernisierung und Sanierung einmal mehr im Vordergrund: Straßensanierungen, Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, Feuerwehrwesen (Gebäude und Fahrzeuge). Rund 1,2 Millionen Euro sind für den Grunderwerb eingeplant. Unterm Strich stehen Investitionen in Höhe von rund 10,3 Millionen Euro.

Kreditaufnahme ist vorgesehen

Finanziert wird das Ganze zum einen durch einen kräftigen Griff in die Rücklagen: Rund 7,5 Millionen Euro nimmt der Kurort in diesem Jahr von der hohen Kante. Dazu kommt die Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Geplant ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 1.074.000 Euro. Weil jedoch gleichzeitig 1,4 Millionen Euro Schulden getilgt werden, sinkt der Stand der Verbindlichkeiten zum Jahresende 2023 auf dann 13.467.579,51 Euro.

Angesichts der auch in den kommenden Jahren anstehenden, kostenintensiven Ausgaben mahnte Kämmerer Lothar Gottschaller in seinem Schlusswort dazu, die Gemeinde dürfe künftig eine Einnahmenseite nicht aus den Augen verlieren.

Als einen Haushalt mit Augenmaß, als solides Zahlenwerk bezeichnete dann auch Bürgermeister Tobias Kurz den Etat für 2023. Er dankte Kämmerer Lothar Gottschaller und seinem Team für die Aufstellung und die damit verbundene Vorarbeit.

Doch auch dem Bürgermeister ist klar, wo heuer der Schwerpunkt liegen wird und auch liegen muss – nämlich auf den rund 60 Liegenschaften der Gemeinde, die in Schuss gehalten werden müssen. „Bei den Gebäudesanierungen sind wir auch heuer wieder stark gefordert. Dafür müssen wir ordentlich Geld in die Hand nehmen“, betonte der Bürgermeister, wohlwissend, dass in den kommenden Jahren noch einige kostenintensive Großprojekte auf die Gemeinde zukommen werden. So erinnerte er unter anderem an die Sanierung der Rathaus-Tiefgarage, an die neu zu gestaltende Ortsmitte Egglfing, an die Umgestaltung des Freizeitparks oder an die Bau des Feuerwehrgerätehauses in Egglfing. Bürgermeister Kurz: „Das alles werden wir angehen müssen. Wir werden auch weiterhin finanziell ganz schön gefordert sein.“