Pocking/Hartkirchen
Jubel-Wehr bittet Festmutter auf Knien ums Ja-Wort

01.12.2022 | Stand 18.09.2023, 21:29 Uhr
Hans Nöbauer

Auf eine harte Kantholz-Prüfung bis zum erlösenden Ja-Wort stellte Simone Krautstorfer (r.) den knienden Feuerwehrchor (v.l.) Markus Krautstorfer, Markus Köck, Josef Freudenstein, Erwin Stadler und Florian Schieb beim originellen Festmutter-Bitten. Dahinter das Ehrendamen-Quintett Verena Förg, Annalena Bruckbauer, Sarah Elender (Mitticher Patenbraut), Julia Roßmeier und Johanna Stadler. −Fotos: Nöbauer

Ein Festmutter- und Schirmherrn-Bitten, wie’s in Hartkirchen bei den etablierten Institutionen und Organisationen Brauch ist: Zunächst in festlich-feierlichem, wenig später jedoch in gesellig-vergnügtem Rahmen warb die Freiwillige Feuerwehr Hartkirchen zum 150. Jubiläum bei zwei sorgfältig „auserkorenen Stadt- und Marktpromis“ um die Ehrenamtsübernahme vom 7. bis 9. Juni 2024.

Verkehrssicher abgeschirmt von zwei Blaulichtfahrzeugen, geleiteten am Wochenende ein paar Dutzend Wehrleute mit nahezu vollzählig versammelter Vorstandschaft sowie Kommandantur zunächst die auserkorene Festmutter Simone Krautstorfer mit Marschklängen der Pockinger Stadtkapelle in einer stattlichen Parade von der Eichenring-Siedlung ins Gasthaus Loher.

Bürgermeister wird der „Sonnenschirm-Herr“

„Nach guade Sitt’ und oid’m Brauch, gehört zum Fest ein Schirmherr auch“, unterbreitete Feuerwehrvorstand Markus Köck dem Pockinger Bürgermeister Franz Krah im Namen der ganzen Kameradschaft deren Amtsübernahme-Bitte in der „Guten-Wetter-Hoffnung“: „Da Burgamoasta wird’s scho richt’n und den Himmel fest abdicht’n.“ Zuvor noch gestärkt durch ein Bradl, deklarierte Franz Krah „nach früheren Regenerfahrungen in Indling und Eggersham seinen Ehrenamts-Job 2024 als Sonnenschirm-Herr“, verbunden allerdings mit der Auflage von „täglich drei Maß Freibier und am Sonntag noch drei Schnapserl dazua“, ehe Krah seine offizielle Zustimmung bekundete.

Harte Prüfungen mit Krawatten und Bobby-Car

Festmutter in spe Simone Krautstorfer unterzog die Wehrspitze bei der obligatorischen Kantholz-Bittprozedur einer harten Prüfung – verbunden mit einem hochprozentigen Marillengeist als Konventionalstrafe nach jeder vermasselten Aufgabe. Hatten dabei die Kameraden schon bei der „Krawatten-Knoten-Challenge“ ihre liebe Mühe, so forderte der Bobby-Car-Einsatz den ganzen Feuerwehrmann. Der absolute Prüfungsknüller war jedoch der Bino-Song „Mama Leone“ – vom Hartkirchner „Maibock-Jaga“ Ralph Isaak eigens für die „sehnlichst gewünschte Festmutter“ in „Mama Simone“ umgetextet.

Song „Mama Simone“ ließ Festmutter-Herz schmelzen

Die „Freude über dieses tolle Lied von einer tollen Truppe“ stand Simone Krautstorfer so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sie unter allgemeinem Jubel die Kameradschaft mit ihrem Ja-Wort nicht mehr auf die Folter spannen wollte – letzteres auch zur spürbaren Erleichterung der vorher arg leidenden Scheitl-Knier. Sowohl für Festmutter Simone Krautstorfer als auch für das Ehrendamen-Quintett Verena Förg, Annalena Bruckbauer, Julia Roßmeier, Johanna Stadler und Sarah Elender (Mitticher Patenbraut) ließ die Jubel-Kameradschaft voller Zuversicht auf eine glanzvolle 150-Jahr-Feier Blumen sprechen.

− nö