Landkreis Passau
Jahr der Spatenstiche und Baubeginn-Feste: Staatliches Bauamt zieht Bilanz für 2023

10.01.2024 | Stand 10.01.2024, 5:00 Uhr

Ortsumfahrung Vilshofen: Am Galgenberg entsteht eine Einhausung, die in ihrer Bauweise den Galerien an Alpenpässen ähnelt. − Foto: Staatliches Bauamt

2023 war ein Jahr der Spatenstiche und Baubeginn-Feiern: „Sowohl im Hochbau als auch im Straßenbau konnte das Staatliche Bauamt Passau wichtige Projekte und Baumaßnahmen in Angriff nehmen“, zieht die Behörde Bilanz.

Rund 184 Millionen Euro habe das Amt im Auftrag des Freistaats und des Bundes in staatliche Hoch- und Straßenbaumaßnahmen in Stadt und Landkreis Passau, in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf, Rottal-Inn, Straubing-Bogen und der Stadt Straubing investiert. „Diese erneute Rekordinvestition ist ein großartiges Jahresergebnis, das unsere Mitarbeiter mit unseren freiberuflichen Partnern in Planung und Bau mit großem Engagement erarbeitet haben“, so Leitender Baudirektor Norbert Sterl in einer Mitteilung.

Über 400 Bauprojekte betreue das Amt allein im Bereich Hochbau. Zum Aufgabengebiet gehören neben Baumaßnahmen für die staatliche Verwaltung Polizei und Justiz auch die baufachliche Betreuung von Hochschulen, Universitäten, Museen, Kirchen im Rahmen staatlicher Baupflicht sowie vier Bundeswehrliegenschaften (Kasernen in Bogen, Freyung, Regen und Radarstellung Großer Arber). Die Ausgaben für Planungs- und Bauleistungen im Bereich Hochbau betragen 2023 rund 80 Millionen Euro.

Der Bereich Straßenbau ist für den Erhalt sowie Um- und Ausbau von rund 2200 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen im Amtsgebiet zuständig. Hier seien rund 104 Millionen Euro investiert worden. Rund 48 Millionen Euro, also fast die Hälfte der Mittel, flossen laut Mitteilung allein in den Unterhalt der Straßen. Eine wichtige Aufgabe dabei übernehmen auch die Mitarbeiter des Betriebsdienstes, die in neun Straßenmeistereien für eine sichere und gute Befahrbarkeit der Straßen sorgen.

Straßenbau
Die Arbeiten für die künftige Ortsumgehung Vilshofen bildeten auch 2023 den Schwerpunkt im Straßenbau im Landkreis Passau. Zwischen der 2018 fertiggestellten Brücke am Galgenberg und der Talbrücke am Tobel wurden rund 114000 Kubikmeter Erd- und Felsmaterial abgetragen und innerhalb der Trasse wieder eingebaut. Von den acht Bauwerken im Zuge der Umfahrung sind sieben fertig, das achte ist seit Ende Oktober im Bau: Am Galgenberg entsteht eine Einhausung, die in ihrer Bauweise den Galerien an Alpenpässen in Südtirol oder Österreich ähnelt. Sie soll den sicheren Überflug der Fledermäuse im Galgenbergdobel gewährleisten. Zugleich bekommt das Bauwerk kostenneutral eine weitere Funktion: Zwei Grünbrücken ermöglichen es auch Kleintieren, die Staatsstraße gefahrlos zu überqueren, und schaffen so eine nahtlose Verbindung der Biotopstrukturen.

Straßensanierungen
• B 8 Passau-Heining: Fahrbahnsanierung auf einer Länge von 2,4 km zwischen Kachlet und Bayernhafen, Kosten: ca. 1,4 Mio. Euro.
• St 2083 Freundorf-Pörndorf: Fahrbahnsanierung auf 3,6 km, Kosten ca. 900000 Euro.
• St 2119 zwischen Eging (Neuloipfering) und Garham: Fahrbahnsanierung auf 6,7 km, Kosten: ca. 2,2 Mio. Euro.
• St 2319 Rothenkreuz-Untergriesbach: Fahrbahnsanierung auf ca. 1,6 km, Kosten ca. 1,1 Mio. Euro.

Brückenbauwerke
Viel Geld investiere das Staatliche Bauamt in die Sicherheit von Brückenbauwerken. Neben der turnusgemäßen Hauptprüfung, u.a. an der Passauer Schanzlbrücke, gehörte dazu auch die Erneuerung von Bauwerken:
• B 12 nördlich von Leoprechting: Erneuerung Bauwerk über Gemeindeverbindungsstraße, Kosten ca. 1,1 Mio Euro.
• B 388 Kernmühle: Neubau Brücke über Bach, Kosten: ca. 1 Mio Euro

Hochbau
Im Mai war der symbolische Spatenstich für das Internationale Wissenschaftszentrum der Universität Passau. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein Bauwerk mit fast 17000 Quadratmeter Brutto-Grundfläche. Eine Besonderheit ist das Audimax für 800 Personen, das als Hörsaal und als Konzertsaal genutzt werden kann. Zudem entstehen eine Cafeteria mit 200 Sitzplätzen, ein Foyer, Seminar- und Verwaltungsräume sowie eine Tiefgarage. Mitte November begann der Abbruch der Bestandsgebäude am Franz-Stockbauer-Weg, 2024 geht es mit den Gebäuden Kleiner Exerzierplatz 16 und 17 weiter. Mit dieser Taktung ließen sich Sperrungen des Gehwegs entlang der Straße Kleiner Exerzierplatz über Weihnachten und Silvester vermeiden.

Unübersehbar ist die Baustelle für den Neubau der JVA Passau: Hier wird 2024 der Rohbau fortgeführt, nun werden zunehmend Dämmarbeiten an den Außenwänden ausgeführt und die Fassaden aus Betonfertigteilelementen montiert. Zeitgleich werden der technische Ausbau und der Ausbau im Innenbereich fortgesetzt.

Bauminister Christian Bernreiter informierte sich im April über den Baufortschritt in der Pfarrkirche Aldersbach. Da war das Gerüst bereits zur Hälfte abgebaut und der Blick auf die Deckengemälde der Brüder Asam wieder frei. Seitdem wurde das Gerüst im Hauptschiff sowie in den Seitenkapellen rückgebaut, da in den Seitenkapellen die Arbeiten am oberen Bereich der Seitenaltäre abgeschlossen sind. Viele der Arbeiten zur Inneninstandsetzung finden im Erdgeschoss statt.

Die Landesbaudirektion Bayern erhält in Vilshofen einen neuen Standort, dafür wird das ehemalige Landratsamtsgebäude umgebaut. Neben Fach- und Zentralstellen wird dort auch ein Behördensatellit des Staatlichen Bauamts Passau einziehen. Im Altbau an der Kapuzinerstraße wird ein Teil des Erdgeschosses mit dem Besprechungsraum und zentraler WC-Anlage ausgebaut. Im 1960 errichteten Neubau an der Jahnallee werden die Erker an der Ostseite durch Fenster ersetzt. Im Spätsommer wurden u.a. zwei stillgelegte Öltanks im Innenhof zurückgebaut. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.

Der Spatenstich wurde auch für den Erweiterungsbau der Außenstelle des Bayerischen Landeskriminalamts in Wegscheid gefeiert. Mit der Erweiterung werden auf 845 Quadratmeter Nettogeschossfläche Büro-, Besprechungs-, Sozial- und Nebenräume geschaffen, um die Dienststelle auf bis zu 60 Arbeitsplätze ausbauen zu können. Der Rohbau sowie die Dachabdichtung wurde vor dem Winter fertiggestellt, die Fensteröffnungen wurden provisorisch geschlossen, damit der Innenausbau mit den Gewerken Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär und Trockenbau über die Wintermonate erfolgen kann.

Grund zu feiern gab es bereits zu Anfang des Jahres im Finanzamt Passau: Dort wurden bei einem Besuch von Finanzminister Albert Füracker nach Abschluss des Umbaus und der energetischen Sanierung im Februar die neu gestalteten Räume für die Empfangs- und Servicebereiche vorgestellt.

− red