Bald auch in Pocking
In die Passauer Straße zieht ein Reparaturcafé

Erste Veranstaltung am 2. Februar geplant

23.11.2023 | Stand 23.11.2023, 16:30 Uhr

Warum wegwerfen, wenn‘s repariert werden kann? − Foto: Polz

Der Mixer rührt sich nicht mehr und der CD-Player bleibt stumm – oft bedeuten diese Probleme mit Haushaltsgeräten oder Unterhaltungselektronik, dass sie im Müll landen. Und das, obwohl schon eine kleine Reparatur ausreichen würde, um das Gerät wieder voll funktionsfähig zu machen.

Das Reparieren, früher selbstverständlich, gerät heute zunehmend in Vergessenheit. Meist scheitert es am Wissen, wie man Dinge repariert.

Diesem Trend möchte Gerlinde Kaupa zusammen mit Franz Sebele, Lambert Stockinger und engagierten Bürgerinnen und Bürgern entgegensteuern und in Pocking eine Reparaturinitiative starten. Eine erste Reparaturveranstaltung ist für 2. Februar geplant.


Unterstützung kommt vom Verein Selbstwerkstatt e. V. aus Stadt und Landkreis Passau, der seit 2019 selbst Reparaturcafés veranstaltet und anderen Initiativen bei der Neugründung hilft. „Reparieren statt wegwerfen ist die Grundidee“, betont Karin Polz von der Selbstwerkstatt. Ein zweiter Grundsatz ist, dass zusammen mit dem Besucher repariert wird: „Wir sind keine Dienstleister, sondern bieten Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Karin Polz. Die Besucher bringen ihre defekten Gegenstände mit zum Treffen. Dort wartet ein ehrenamtlicher Helferkreis mit dem nötigen Werkzeug und Know-how. Erste Interessenten haben bereits zusammengefunden. Um den Kreis der Unterstützer noch zu erweitern, finden Info-Termine am 24. November und 1. Dezember, jeweils von 15 bis 17 Uhr statt. Dann können sich Interessierte in der Passauer Straße 22 über das geplante Projekt informieren.

Schrauber und Basteler gesucht

Gebraucht werden für regelmäßige Reparaturveranstaltungen Reparateure und Reparateurinnen, die Spaß am Tüfteln und Reparieren haben. Ein fachlicher Hintergrund ist nicht zwingend notwendig. Denn es sind verschiedenste Fähigkeiten gefragt, vom Umgang mit Schraubenschlüssel und Lötkolben bis hin zur Nähmaschine, aber auch Leute, die sich um alles Organisatorische kümmern. „Alle mit Freude am Basteln, Tüfteln oder Handwerken sind eingeladen, Teil des Kreises von ehrenamtlichen Helfern zu werden oder als Besucher des Reparaturcafés reinzuschnuppern“, sagt Gerlinde Kaupa, die als Ansprechpartnerin für Interessierte, Besucher und Besucherinnen zur Verfügung steht.

Repariert werden kann alles mögliche

Die künftigen Räume für die Reparaturinitiative werden gerade umgebaut. Früher war hier die Reinigung Manz, künftig soll hier die Reparaturwerkstatt Pocking Platz finden – und natürlich die Arbeitstische und Werkzeuge der Reparaturinitiative.

Repariert werden kann alles, was weiterverwendet werden soll, Haushaltsgeräte, Elektrogeräte allgemein, Kleidungsstücke oder Spielsachen und noch viel mehr. Auch einfache Reparaturen am Fahrrad können gemacht werden. Kosten entstehen nur für Ersatzteile.

„Neben dem Geld für die Neuanschaffung werden Ressourcen, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich sind, eingespart“, erklärt Gerlinde Kaupa, wieso sie die Reparaturinitiative ins Leben rufen möchte. Dabei ist es den Organisatoren wichtig, zu betonen, dass keine Konkurrenz zu professionellen Reparaturdienstleistern aufgebaut wird. Es werden Gegenstände repariert, die sonst weggeworfen werden. Großgeräte sind ausgeschlossen. Hier werden die Anfragenden an entsprechende professionelle Reparaturservices verwiesen. So profitieren auch Fachhändler und Handwerker, wenn der Verbraucher den Wert eines hochwertigen Produkts und einer fachgerecht durchgeführten Reparatur erkennt.

Das erste Reparaturcafé in Pocking ist am 2. Februar geplant. Alle, die als ehrenamtliche Helfer bei der Organisation oder den Reparaturen mitwirken möchten, können sich gerne schon jetzt bei den Organisatoren melden, und zwar unter ✆0160/8330822 oder kaupa@t-online.de.

− red