Aicha vorm Wald
Hagel und Starkregen: Tagelang Aufräumarbeiten nach Unwetter

16.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:00 Uhr

Wie im Winter sah es stellenweise aus, etwa hier im Gewerbegebiet am Pfarrhof. Was dort lag, war aber kein Schnee, sondern Hagel.

Ein schweres Unwetter hat am Sonntag die Hofmark (Landkreis Passau) unter Wasser gesetzt und teils erheblichen Schaden hinterlassen, wie die Kameraden der Aichaer Feuerwehr berichten. Die Ehrenamtlichen waren am Sonntagnachmittag stundenlang im Einsatz, ebenso die Helfer der Feuerwehr Weferting. Die Aufräumarbeiten auf den Gemeindestraßen beschäftigten den Bauhof auch am Dienstag noch.



Bürgermeister Georg Hatzesberger war am Sonntag ebenfalls von einem Brennpunkt zum nächsten unterwegs. „Acht oder neun Leute hatten das Wasser im Haus stehen“, schätzt er. Am Kirchplatz drückten die Regenmassen einen Kanalschacht samt Asphaltdecke aus dem Boden. Bei der Straßensanierung in der Josef-Vogl-Straße schwemmte der sintflutartige Platzregen den Frostschutz davon, am Vorplatz der Raiffeisenbank sei der Schotter liegen geblieben, erzählt der Bürgermeister. Der Schaden für die Gemeinde halte sich in Grenzen, sagt Hatzesberger, er hoffe nun, dass die betroffenen privaten Hausbesitzer versichert sind.

Glück und Pech lagen eng beieinander

Glück und Pech lagen am Sonntag eng beieinander. In den Nachbargemeinden wetterte es zwar auch, aber bei Weitem nicht so stark. „Das war sehr begrenzt“, erzählt Georg Hatzesberger. „Es hat nicht mal das gesamte Gemeindegebiet getroffen.“ Aus Richtung Fürstenstein/Tittling und aus Richtung Hutthurm/Passau zogen Wolken herauf und trafen über Aicha zusammen, beschreibt es der Bürgermeister. „Erst hat es geschüttet, dann hat der Wind gedreht und der Hagel kam.“ Der kleinkörnige Hagel selbst verursachte zwar keine Schäden, er verstopfte aber Gullys und trug so zur Überschwemmung bei.

Feuerwehr Aicha hat selbst Wasser im Gerätehaus



Gegen 14 Uhr wurden die beiden Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde alarmiert. Insgesamt waren 15 Kameraden im Einsatz, wie Aichas Kommandant Martin Hartl der PNP berichtet, neun aus Aicha, sechs aus Weferting. Dabei hatte die Feuerwehr Aicha selbst das Wasser im Gerätehaus stehen, erzählt Hartl. Die Helfer sicherten schnell das Gebäude ab, machten die Abflüsse frei und rückten dann aus. Insgesamt sechs Einsatzorte arbeiteten Hartl und sein Team ab, doch nicht jeder rief gleich die Feuerwehr um Hilfe. Der Kommandant schätzt, dass insgesamt vielleicht zehn, höchstens 15 Häuser betroffen waren, vor allem im Ortskern und im Siedlungsgebiet von Frauenholz bis Arbing. Bei einem Hausbesitzer stand das Wasser sogar im Wohnzimmer.

Helfer vier Stunden im Einsatz

Fast vier Stunden, bis ungefähr 17.30 Uhr, waren die ehrenamtlichen Helfer im Dauereinsatz. Sie berichten von vollgelaufenen Kellern, überfluteten und teils unbefahrbaren Straßen. Auf der Hofmarkstraße im Ortszentrum stand das braune Wasser zehn bis 15 Zentimeter hoch, schätzt Hartl. Dort hatte der angeschwemmte Frostschutz von der Straßenbaustelle die Gullys verstopft.

Der Hagel lag teils am Montag noch im Ort. Der Bauhof war auch am Dienstag noch damit beschäftigt Schäden und Verschmutzungen an Straßen und Wegen zu beseitigen.

− ska