Neuhaus am Inn
Fortschritte auf der Problem-Baustelle

08.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:37 Uhr
Markus Lindmeier

Baubeginn für den Um- und Ausbau des Kindergartens St. Maria-Theresia war im August 2021. Als Fertigstellungstermin war Ende August 2022 vorgesehen. Der Kindergartenbau bereitet aber der Gemeinde Neuhaus von Anfang an Probleme. −Fotos: Lindmeier

Nach vielen Hindernissen sollen die Arbeiten am Neuhauser Kindergarten (Lkr. Passau) bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden. Bürgermeister und Gemeinderat machten sich ein Bild vor Ort.

Noch in der letzten Amtsperiode wurde der Beschluss über den Um- und Ausbau des Neuhauser Kindergartens St. Maria-Theresia gefasst. Die Förderanträge konnten 2020 eingereicht werden. Nach der Genehmigung war dann im August 2021 Baubeginn. Längst hätte der Kindergarten fertig sein sollen, doch noch immer wird gebaut. Wie der Stand derzeit ist, davon überzeugte sich eine Abordnung des Rathauses bei einer Baustellenbesichtigung.

Das Projekt bereitet der Gemeinde von Anfang an Probleme: Termine wurden nicht eingehalten, die Ausführung einzelner Gewerke war mangelhaft, eindringende Nässe durch eine fehlerhafte Dachabdeckung – Bürgermeister Stephan Dorn berichtete immer wieder darüber in den Gemeinderatssitzungen. Mit der Erfassung der Bauschäden wurde schließlich ein Gutachter beauftragt und ein Rechtsbeistand hinzugezogen. Schließlich gab es ja auch Haftungsfragen zu klären.

Nach einem ausführlichen Gespräch hat dann das Architekturbüro den aus Andorf in Oberösterreich stammenden Baumeister Gerhard Kleinpötzl mit der Bauleitung beauftragt. Kleinpötzl habe sich mit der erfolgreichen Abwicklung von Problem-Baustellen in Bayern und Österreich einen Namen gemacht, sagte Bürgermeister bei einer Baustellenbesichtigung, zu der auch 2. Bürgermeister Dr. Wolfgang Angermair, die Gemeinderäte Gisela Stocker, Stefan Häuslbauer, Veronika Lippl, Hans Oberpeilsteiner und Hans Weidmann sowie Bauleiter Gerhard Kleinpötzl gekommen waren. Kleinpötzl führte durch die einzelnen Räume und gab dazu ausführliche Erläuterungen. So müsse nunmehr rund um das Gebäude aufgebaggert und die Außenwände müssen abgedichtet werden.

In den Innenräumen laufen zur Zeit einige Baustellentrockner, damit die noch darin vorhandene Feuchtigkeit dem Mauerwerk entzogen werde. Weiter informierte er über die anstehenden Arbeiten unter anderem an der Außenfassade und am Dach einschließlich der Spenglerarbeiten. Auch der Einbau der neuen Fenster war ein Thema beim Kindergartenrundgang. Termineinhaltung, Qualität der Arbeitsleistung und Einhaltung des Kostenplanes sind drei Punkte, auf die der Bauleiter „besonders großen Wert“ legt, wie er sagte. Bei den wöchentlichen Baubesprechungen wird ein Protokoll erstellt und es werden Fotos von der Baustelle als Nachweis über den Baufortschritt und auch als Mängelnachweis gemacht.

Bei der Besichtigung wurden zunächst die Gruppenräume im Erdgeschoss angeschaut und danach ging es in das Obergeschoss. Die im Untergeschoss befindlichen Räume gehören der Pfarrei, die aber auch in das Sanierungskonzept mit eingebunden sind. Teilweise sind die Installationsarbeiten und auch die des Lüftungsbauers fertig. Danach wird der Innenputz aufgezogen – dazu werden bei den Fenstern sogenannte Blindstöcke eingebaut, erklärte Kleinpötzl.

Sowohl Bauleiter Gerhard Kleinpötzl als auch Bürgermeister Stephan Dorn sind nach den vorausgegangenen Schwierigkeit zuversichtlich, dass bis Mitte dieses Jahres die Baustelle zum Abschluss und damit zu einem guten Ende gebracht werden kann.

− ml