Betrieb wird eingestellt
Uvex-Tochter BSA legt Werk in Obernzell still – 190 Arbeitsplätze betroffen

06.12.2023 | Stand 07.12.2023, 16:02 Uhr

Hier im Uvex-Werk in Obernezell werden seit 30 Jahren Ski- und Radhelme produziert. Ende 2024 wird der Betrieb eingestellt. − Foto: Norbert Pree

Das Uvex-Werk in Obernzell (Landkreis Passau) wird stillgelegt. Das teilte das Unternehmen am späten Mittwochnachmittag mit.



Seit 30 Jahren werden in der B-S-A Gesellschaft für Kunststoffverarbeitung und -handel mbH (BSA) – wie das selbstständige Uvex-Tochterunternehmen in Obernzell offiziell heißt – Fahrrad-, Reit- und Wintersporthelme produziert. Ende 2024 soll damit Schluss sein, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

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Von der Betriebsstilllegung sind nach Angaben von Uvex alle rund 190 Arbeitsplätze betroffen. „Ein weitreichender Sozialplan mit fairen und anständigen Lösungen für die Mitarbeitenden wird ausgearbeitet“, heißt es in der Mitteilung dazu.

Uvex-Werkschließung in Obernzell: Das sind die Gründe



Uvex nennt auch die konkreten Gründe, die zur Entscheidung über die Werkschließung geführt haben: „Die BSA ist seit Jahren defizitär. Eingeleitete Sanierungsbemühungen haben keine Trendumkehr gebracht. Die Herstellungskosten in Obernzell sind auf Grund stark gestiegener Lohn- und Energiekosten explodiert. Zudem ist das Ergebnis durch hohe Materialkosten belastet. Die fortgesetzte Kaufzurückhaltung und ein ruinöser Wettbewerb mit Billiganbietern aus Fernost haben dazu geführt, dass die Sporthelmproduktion in Obernzell wirtschaftlich nicht mehr darstellbar ist.“

Die Uvex Sports Group werde die Produkte, die bisher bei der BSA gefertigt wurden, künftig am Weltmarkt bei qualifizierten Drittanbietern einkaufen und weiter vertreiben, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Uvex glaubt an baldige Erholung der Nachfrage



„Auch wenn die Situation augenblicklich im Sport- und Freizeitbereich schwierig ist, glauben wir an eine positive Zukunft des Sportbereichs mit den Marken Uvex, Alpina und Hiplok“, erklärte Michael Winter, Geschäftsführender Gesellschafter der Uvex Group. „Wir haben die Organisationsstruktur geändert und gehen gleichzeitig davon aus, dass sich die Marktnachfrage ab der zweiten Jahreshälfte 2024 erholen wird.“

Das ist die Uvex-Group



Die Uvex Group – ein Fürther Unternehmen – besteht aus vier Gesellschaften und ist mit 49 Niederlassungen in 23 Ländern vertreten. 60 Prozent der über 3000 Mitarbeiter sind in Deutschland beschäftigt.

− cav