Von der Übung zum Ernstfall
Feuerwehren brechen Test in Kapfham ab, um Kellerbrand zu löschen

06.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:23 Uhr

Der Kellerbrand in einem Einfamilienhaus in Hundsdorf war schnell gelöscht. Verletzt wurde niemand. −Foto: Feuerwehr

Eigentlich wollte Kreisbrandmeister Johann Stemplinger am Dienstagabend nur eine Großübung mit den Feuerwehren aus Kellberg, Thyrnau, Donauwetzdorf und Hundsruck durchführen. Doch dann kam mitten in der Übung ein echter Einsatz dazwischen.

Mit Blaulicht und Sirene eilten die Einsatzkräfte nach der Alarmierung um 18.15 Uhr in die Ortsmitte von Kapfham. Dass es dort gar nicht brennt, wussten die Ehrenamtlichen nicht, wie Stemplinger der PNP erklärt. Bei der Alarmübung sollten die Anfahrtszeiten unter realen Bedingungen geprüft werden.

Übung nach kurzer Zeit abgebrochen



Erst vor Ort erfuhren die rund 60 Feuerwehrleute, dass das landwirtschaftliche Anwesen nur fiktiv in Flammen stand. Es galt, eine lange Schlauchstrecke zu legen, die benachbarten Gebäude abzuschirmen und unter Atemschutz eine Puppe aus einem eigens verrauchten Gebäude zu „retten“. Die Einsatzleitung lag in Händen des Kellberger Kommandanten Lukas Ernst.

Viel Zeit zu üben hatten die Feuerwehrleute aber nicht. Schon um 18.34 Uhr erreichte sie die nächste Alarmierung – und dieses Mal war es keine Übung. Die Helfer wurden zu einem Kellerbrand nach Hundsdorf gerufen. „Wir haben die Übung sofort abgebrochen und die Einheiten nach Hundsdorf verlegt“, berichtet der Kreisbrandmeister. Also rückten die Einsatzkräfte wieder mit Blaulicht und Sirene aus, diesmal in die Gegenrichtung.

10000 Euro Schaden, Personen unverletzt



Weil außerdem die Wehren Windpassing-Haag und Oberdiendorf alarmiert wurden, fuhren ungewöhnlich viele Einsatzkräfte zum Kellerbrand. Der war schnell gelöscht, wie Stemplinger berichtet, anschließend wurde durch die Feuerwehrleute das Haus entraucht. Ein Kabelbrand hatte wohl das Feuer ausgelöst. Die Bewohner des Hauses wurden nicht verletzt. Es entstand aber rund 10000 Euro Schaden, wie die Polizei meldet.

Ihre Übung in Kapfham setzten die Einsatzkräfte anschließend nicht mehr fort. Kreisbrandmeister Johann Stemplinger war dennoch sehr zufrieden: „Es ist alles sehr gut abgelaufen“, sagt er und fügt mit einem Augenzwinkern an: „Wir hätten nur ein wenig mehr Zeit gebraucht.“