6:0-Triumph im Gruppenfinale
Das Fußball-Märchen geht weiter: Rudertinger Frauen sind süddeutscher Hallenmeister

18.02.2024 | Stand 19.02.2024, 9:02 Uhr

Hier grüßt der süddeutsche Hallenfußball-Meister der Frauen: Der FC Ruderting mit (hinten v.l.) Sandra Haslbeck, Julia Hufsky, Selina Zieringer, Anna Madl, Emily Hobelsberger, Betreuer Karl Haslbauer, Hallen-Trainerin Theresa Hauer, Abteilungsleiterin Johanna Maier, Trainer Michael Eder; vorne v.l. Susanne Scholz, Michelle Philipp, Anna-Lena Parzhuber, Luisa Weinhändler, Theresa Butscher, Kapitänin Franziska Höllrigl, Antonia Kaspar und Kiara Hochrein. − Foto: Verein

Es ist nicht zu fassen: Die Fußballerinnen des FC Ruderting haben nach ihrem Triumph bei der bayerischen Meisterschaft auch auf süddeutscher Ebene abgeräumt. Beim Endturnier in Stockstadt am Rhein zog der Bayernligist einmal mehr fußballerisch alle Register, blieb in seinen vier Partien ungeschlagen und erzielte sagenhafte 20 Volltreffer. Im letzten, entscheidenden Match wurde der Coup durch ein glattes 6:0 gegen den bis dahin führenden 1.FC Mühlhausen perfekt gemacht.

Abteilungsleiterin Johanna Maier hatte schon im Vorfeld gemutmaßt, dass alles möglich sei, wenn man nach der fünfeinhalbstündigen Anreise einen guten Start in den Bewerb erwischt. Und der war tatsächlich furios. Gleich mit 12:0 wurde die überforderte Gruppenliga-Truppe der SG Westerfeld vom Parkett gefegt. Franziska Höllrigl/3, Emily Hobelsberger/3, Michelle Philipp/2, Julia Hufsky/2 und Anna Madl/2 schossen diesen Kantersieg heraus. Es folgte der Vergleich mit der am stärksten eingeschätzten Mannschaft des baden-württembergischen Oberligisten Hegauer FV. Dank eines Treffers der einmal mehr überragenden Kapitänin Franziska Höllrigl blieb der FCR auf Titelkurs. Auch ein 1:1 im nächsten Duell mit dem TSV Frommern (Verbandsliga/Tor: Höllrigl) ließ alle Chancen offen. „Die Spiele 2 und 3 waren sehr zäh und haben bei einer Netto-Spielzeit von 15 Minuten auch ganz viel Substanz gekostet. Nach dem Unentschieden gegen Frommern waren zwar alle kurz ein wenig geknickt. Die Ausgangslage hatte sich aber nicht verändert. Wir hatten alles in eigener Hand, mussten nur das letzte Match gewinnen“, blickt Johanna Maier zurück.

So kam es dann auch – und wie: Franziska Höllrigl gelang gegen den sehr starken, davor dreimal siegreichen 1.FC Mühlhausen der frühe „Türöffner“ mit dem 1:0. Der badische Champion musste in der Folge mehr riskieren und wurde eiskalt bestraft. Michelle Philipp, erneut Höllrigl/2, Emily Hobelsberger und Anna-Lena Parzhuber sorgten für ein nicht erwartetes Schützenfest, das mit der süddeutschen Hallenfußball-Krone belohnt wurde,

Der Jubel war naturgemäß groß bei den Aktiven, Verantwortlichen und den mitgereisten Fans. Allerdings merkte Johanna Maier an, dass die Rahmenbedingungen einer süddeutschen Meisterschaft nicht würdig waren: „Es war irgendwie ein trostloses Ambiente. Zumindest hat sich nach mäßigem Beginn das sportliche Niveau gesteigert. Aber für mich war das bei der Bayerischen deutlich höher. Egal: Wenn man das entscheidende Spiel 6:0 gewinnt, hat man auch den Titel verdient.“ Es folgte eine lange, stimmungsvolle Heimfahrt. Mit Zeit genug, für die anstehende deutsche Meisterschaft zu planen. Die findet vom 1. bis 3. März in Duisburg statt. Das Märchen geht weiter.

− He