Mit drei Traditionsveranstaltungen lässt der Landkreis Passau auch heuer wieder das Jahr ausklingen und läutet das neue ein: Am Tag vor Heiligabend findet in Fürstenzell das beliebte Christkindlansingen statt, an Heiligabend selbst wird in Breitenberg das Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang genommen, und nach der Silvesternacht wird es am Neujahrstag laut auf dem Domplatz, wenn die Böllerschützen aus dem Passauer Land das neue Jahr anschießen.
Das Christkindlansingen in der Fürstenzeller Pfarrkirche am 23. Dezember ist seit Jahrzehnten der Höhepunkt vieler Veranstaltungen zu Weihnachten und zum Jahreswechsel im Passauer Land. Seit den 70er Jahren ist am Tag vor Heiligabend der „Dom des Rottals“ die Bühne für einen außergewöhnlichen musikalischen Abend.
Christkindlansingen findet seit 1977 statt
Um 19.30 Uhr beginnt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Fürstenzell das Programm. Es ist mittlerweile das 45. Christkindl-Ansingen, seit die Veranstaltung 1977 von dem damaligen Landrat Baptist Kitzlinger ins Leben gerufen wurde. Lediglich in den Jahren 1996 bis 2000 wurde das Ansingen in anderen Kirchen des Landkreises durchgeführt, da die Fürstenzeller Kirche damals grundlegend renoviert wurde. In den Jahren 2020 und 2021 musste die Veranstaltung pandemiebedingt pausieren.
In diesem Jahr spielen und singen für die Besucher: der Aushamer Vierg’sang, der Bayerische Bauern- und Beamtengesang, die Geschwister Möckl, die Johannesbläser Vilshofen, der Pockinger Frauendreigsang und die Smart Phones (Saxophonquartett). Die verbindenden Texte spricht wieder Kreisheimatpfleger Helmut Rührl aus Breitenberg und Walter Haimerl spielt an der Orgel, die am Schluss zum gemeinsamen „O du fröhliche“ erklingen wird.
Landrat und Bürgermeister als Spendensammler unterwegs
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, doch werden Landrat Raimund Kneidinger und Fürstenzells Bürgermeister Manfred Hammer am Kirchenportal wieder um freiwillige Spenden für soziale Zwecke bitten. Für ihre Spende erhalten die Besucher wieder eine kleine Kerze, die zum abschließenden „O du fröhliche“ entzündet werden soll. Die Spenden gehen heuer zu gleichen Teilen an die PNP-Weihnachtsaktion „Ein Licht im Advent“ und an die Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“.
Für die Organisation des Christkindlansingens ist das Kulturamt des Landkreises verantwortlich, gefördert wird der Abend von den Kultursponsoren im Landkreis Passau. Einlass ist ab 18 Uhr.
Trotz Gewalt in Israel: Friedenslicht von Bethlehem wird verteilt
Die Sehnsucht nach Frieden ist groß und wächst mit jedem Konflikt, der auf der Welt aufflammt, wie zuletzt in Israel und Palästina. Trotzdem – und gerade deswegen – hält der ORF auch heuer an seiner Tradition fest, zu Weihnachten das Friedenslicht aus Bethlehem zu verteilen. Bereits zum 32. Mal wird am Vormittag des 24. Dezember in der Pfarrkirche St. Raymund in Breitenberg das Friedenslicht übergeben. Überbracht wird es um 10 Uhr von den Kameraden der Feuerwehr aus Aigen im Mühlkreis. Von Breitenberg aus tragen es die Feuerwehren ins Passauer Land. Die Übergabe des Friedenslichts für den südlichen Landkreis erfolgt um 10.30 Uhr am Stadtplatz in Schärding, wo die Schärdinger Wehr das Licht an die bayerischen Nachbarn übergibt.
Das ORF-Friedenslicht wurde in der Geburtskirche in Bethlehem entzündet. Der zehnjährige Michael als diesjähriges Friedenslichtkind des Österreichischen Rundfunks hat die Laterne mit dem Friedenslicht am Wiener Flughafen in Empfang nehmen dürfen. Im Stift Schlierbach in Oberösterreich wird das Licht abgeholt, um es an Heiligabend in die Welt zu tragen.
„Mit der Übergabe des Friedenslichtes beginnt auch bei uns Weihnachten“, beschrieb Kreisbrandrat Josef Ascher im ORF-Interview die Bedeutung dieses Symbols für die Menschen im Passauer Land. Dort wird das Friedenslicht von den Freiwilligen Feuerwehren flächendeckend verbreitet, teils kann man es sich im Feuerwehrhaus abholen, teils trägt es die Jugendfeuerwehr an Heiligabend von Tür zu Tür.
Zum neuen Jahr lassen es die Böllerschützen krachen
Das Neujahrsanblasen am Mittwoch, 27. Dezember, im Innenhof des Landratsamtes am Domplatz ist traditionell ein Dank und Gruß der Gemeinde Kellberg-Thyrnau an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes. Aber selbstverständlich sind um 9.30 Uhr auch Zaungäste willkommen.
Großes Publikum hat in jedem Fall das Neujahrsanschießen am 1. Januar. Der Domplatz ist um 12.30 Uhr die Bühne für Dutzende Böllerschützen aus dem ganzen Passauer Land und der Stadt Passau, die mit Knall und Pulverdampf das junge Jahr begrüßen werden.
35 Böllerschützen aus 19 Vereinen des Passauer Landes haben am Neujahrstag 2023 das neue Jahr begrüßt. Eine Tradition, die 2024 weitergeführt wird. − Foto: Archiv Rometta
Pfarrer Wolfgang Hann verteilte 2022 das Friedenslicht an die Gottesdienstbesucher, so auch an Landrat Raimund Kneidinger (v.l.), Altbürgermeister Helmut Rührl und Altlandrat Franz Meyer. − Foto: Archiv Krinninger
