Fürstenzell
Ballonstart am MGF: Mission in der Stratosphäre erfolgreich

11.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:30 Uhr

Drei, zwei, eins – und der Ballon steigt unter dem Jubel der Schulfamilie auf. An einer Leine trug er die Styroporkapsel mit der Technik (hinten im Bild zu sehen) fast 37 Kilometer hoch in die Stratosphäre. −Foto: Kain

Die Endmontage ihrer Sonde haben die Schüler des P-Seminars „Mission Stratosphäre“ am Dienstagmorgen gleich auf dem Fußballplatz des Maristengymnasiums erledigt. Dort hatten sie mit Flatterband ein großes Rechteck abgesteckt – den Startplatz für den Wetterballon.

Seit Schuljahresbeginn arbeiteten die Schüler von Nicole Bichler und Johannes Danner bereits an dem Projekt (PNP berichtete), holten sich Hilfe von den Amateurfunkern Jochen Kunz und Thomas Krug aus Pocking und fanden unter anderem in der Mediengruppe Bayern, Micro Epsilon, bei Haydn Ingenieure und im Förderverein des Maristengymnasiums Sponsoren für ihre Mission.

Zum mit Spannung erwarteten Start des Ballons versammelten sich am Dienstag in der großen Pause Hunderte Schüler und Lehrer am Sportplatz. Von der La-Ola-Welle, die durch die Zuschauerreihen lief, bekamen die P-Seminaristen aber wenig mit. Die Nervosität vor dem Start war greifbar.

Das Wetter meinte es gut mit den Maristen. Tags zuvor hätte die Bewölkung einen Start nicht zugelassen, doch am Dienstag herrschte bestes Wetter für den Flug in die Stratosphäre. Mit Handschuhen hielten die Schüler den Ballon in Position, während das Helium eingefüllt wurde. Die Haut des Fluggeräts ist so zart, dass sie schon durch einen Fingernagel reißen könnte. Das ist Absicht: Bei seinem Aufstieg in 30 bis 40 Kilometer Höhe wächst der Ballon wegen des sinkenden Umgebungsdrucks auf ein Vielfaches an und platzt. Danach sinkt die Sonde an einem Fallschirm zu Boden.

Mithilfe der mitgeführten Technik konnten Johannes Danner und seine Schüler den schnell aufsteigenden Ballon orten und in Kleinbussen verfolgen. Die Sonde brauchten die Seminaristen nämlich wieder – nicht nur wegen der darin installierten Technik, sondern auch wegen der im Flug aufgezeichneten Daten.

Um 16 Uhr meldete Johannes Danner: „Die Sonde konnte erfolgreich geborgen werden!“ Der Ballon erreichte eine maximale Höhe von 36857 Metern, wie er berichtet. Geplatzt sei er zwischen den österreichischen Orten Andorf und Raab. Am Morgen hatte das P-Seminar noch befürchtet, er würde genau über Linz niedergehen. Gelandet ist er dann – wie erhofft – in einem Feld und zwar in der Nähe des Gymnasiums Dachsberg bei Prambachkirchen, gut 20 Kilometer Luftlinie vor der Linzer Stadtgrenze. „Nun können wir uns ans Auswerten der Daten machen“, sagt Danner erleichtert. „Das allein wird ein neues P-Seminar beschäftigen können.“