Staatliches Bauamt erklärt
Nach Felssturz: B388 in Passau bleibt gesperrt - Freigeben einer Spur „undenkbar“

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:17 Uhr

Nach wie vor hängt der etwa 275 Tonnen schwere Felsbrocken lose am Hang. Am Montag sollen die Abräumarbeiten beginnen. Die Bundesstraße bleibt aus Sicherheitsgründen weiterhin in beide Richtungen gesperrt. −Foto: Munzinger

Am Montag soll es endlich losgehen, dann werden die ersten Baumaschinen am Hang an der B388 auftauchen, um den etwa 275 Tonnen schweren Felsbrocken zu zerlegen, der seit Montag für eine Vollsperrung der Bundesstraße sorgt.



Seit Beginn der Sperre stellen sich viele Passauer vor allem eine Frage: Warum wird nicht wenigstens eine Spur freigegeben? Nun hat das Staatliche Bauamt dazu konkret Stellung bezogen.

Im Internet mehren sich schon seit Tagen Stimmen, die Stadt und Behörden Säumerei vorwerfen. In den Kommentarspalten der PNP fragte ein Facebook-Nutzer bereits am Mittwoch: „Und das kriegt man auf jetzt dann drei Tage nicht so hin, dass man da wieder vorbeifahren kann, liebe Stadt Passau?“ Eine Nutzerin kommentiert: „In entwickelten Ländern wie Japan dauert es wahrscheinlich ein paar Stunden, in Deutschland wird eine Umgehungsstraße gebaut, bis eine Lösung in ein paar Jahren gefunden wird.“

Gerücht macht die Runde: Wusste man von Problemen?



Wahrscheinlich denken dabei viele an die Sicherungsarbeiten, die Mitte März an der selben Stelle stattfanden, an der der Felsbrocken sich einen Monat später löste. Damals sperrte das Staatliche Bauamt nur die Fahrspur auf der Hangseite.

Seit Montag zieht nun ein Gerücht immer weitere Kreise in der Stadt. Der Tenor: Das Bauamt bzw. die ausführende Firma habe gewusst, dass die Stelle ärgere Probleme bereiten könne, doch Stadt bzw. Eigentümer hätten nicht reagiert. Nun habe das Bauamt die Straße gesperrt, damit das Problem endlich behoben werde.

„Vor einem Monat war die Gefährdungslage eine andere“



„Gerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht“, sagt dazu Bauamts-Sprecherin Sabine Süß. Dafür erklärte sie zum ersten Mal ausführlich, warum keine Spur freigegeben wird: „Vor einem Monat war die Gefährdungslage eine andere. Es war von herabfallenden Gesteinsbrocken auszugehen. Um unsere Straße und die Verkehrsteilnehmer davor zu schützen, haben wir im März einen mobilen Felsschutzzaun am bergseitigen Geh- und Radweg aufgestellt und die Information zur Situation an die zuständigen Stellen weitergegeben.“ Während der Aufstellung dieses mobilen Steinschlagschutzzaun sei es möglich, eine Spur freizugeben, „da der Platzbedarf für die Arbeiten kalkulierbar war“. Das sei nun anders: „In der aktuellen Situation ist es aus Gründen der Sicherheit undenkbar, Verkehrsteilnehmer in diesen Bereich zu lassen.“


Mit Beginn der Arbeiten am Montag wird auch der Donauradweg nicht mehr durchgängig befahrbar sein. Umgeleitet wird über Schulbergstraße, Abteistraße, Josef-Wenzl-Straße und Christdobl.