Das Ergebnis ist da
Mit dieser Flüssigkeit wurde Claudia Roth bei der Landshuter Hochzeit übergossen

21.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:48 Uhr

Kulturstaatsministerin Claudia Roth wurde auf der Landshuter Hochzeit mit Wasser überschüttet. −Foto: dpa

Das erste Wochenende der Landshuter Hochzeit war von einem unschönen Vorfall überschattet worden: Eine Frau hatte Grünen-Politikerin Claudia Roth mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit übergossen. Nun gibt es laut Polizeipräsidium neue Erkenntnisse.





Kulturstaatsministerin Claudia Roth (68) war am 2. Juli als Ehrengast beim Mittelalterspektakel anwesend. Unmittelbar nach dem Ende des Festzugs durch die Altstadt hatte ihr eine Frau im Vorbeigehen ein Getränk über den Kopf geschüttet und verschwand danach in der Menschenmenge. Die Kripo übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der tätlichen Beleidigung. Binnen zwei Tagen konnte – auch dank zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung – eine 58-Jährige aus dem Landkreis Landshut als Tatverdächtige ermittelt werden. Das Motiv der Frau ist unklar.

Auch, worum es sich bei der Flüssigkeit handelte, war zunächst nicht bekannt. „Wir gingen erst von etwas Alkoholischem aus“, sagte Roths Mitarbeiter, der die Politikerin zur „Landshuter Hochzeit“ begleitete, der Mediengruppe Bayern am Tag nach der Attacke. Bier sei es nicht gewesen, da man das gerochen hätte. Deshalb wurde Wasser vermutet. Roths Haare seien komplett nass gewesen. Auf ihrem Kleid habe die Flüssigkeit aber keine größeren Flecken hinterlassen.

Probe aus Tuch entnommen



Wie das Polizeipräsidium Niederbayern der Mediengruppe Bayern nun auf Nachfrage bestätigt, liegt das Ermittlungsergebnis des Bayerischen Landeskriminalamts zur Flüssigkeit vor. Die Vermutung hat sich bestätigt: Es hat sich tatsächlich um Wasser gehandelt, sagt eine Sprecherin. Die Probe war aus einem Tuch entnommen worden, mit dem sich die Politikerin nach der Attacke abgetrocknet hatte.

Gegen die 58-jährige Angreiferin wird wegen Beleidigung ermittelt. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Landshut. Der 58-Jährigen droht eine Freiheitsstrafe oder Geldstrafe, so die Polizeisprecherin.

Claudia Roth selbst hatte den Vorfall gegenüber der Mediengruppe Bayern auf das Schärfste verurteilt: „Angriffe gegen Politikerinnen und Politiker sind niemals legitimer Protest, sondern stehen immer außerhalb unseres demokratischen Grundkonsens“, sagte Roth am Tag nach der Tat auf Anfrage der Mediengruppe Bayern. „Die Verrohung der Debatte, den Hass und die Hetze spüren viele Menschen mittlerweile am eigenen Leib: Lokalpolitiker vor Ort, Journalistinnen, die über Demonstrationen berichten, die vielen Menschen, die sich zum Beispiel gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit aussprechen.“

− ism